• 19.04.2008 14:46

  • von David Pergler

Bridgestone will den Rückstand aufholen

Bei Bridgestone hat man längst realisiert, dass die französische Konkurrenz um eine Nasenlänge vorraus ist - kühle, trockene Bedingungen sind das Problem

(Motorsport-Total.com) - 2007 waren die schwarzen Gummis von Bridgestone noch die Trumpfkarten eines jeden MotoGP-Piloten, welcher sie an seiner Maschine hatte. 2008 haben sie die Verhältnisse wieder gekehrt, das kann man zum einem an den schwachen Ergebnissen von Casey Stoner ablesen, ganz besonders aber an Yamaha, dem einzigen Team, welches einen direkten Vergleich der beiden Reifen voll und ganz erlaubt.

Titel-Bild zur News: Bridgestone, Reifen

Bridgestone in der Krise beschert Casey Stoner magere Ergebnisse

Und dieser Vergleich zeigt es ganz deutlich - während Jorge Lorenzo von Höhepunkt zu Höhepunkt eilt, wartet der italienische Motorrad-Megastar noch auf seinen ersten Saisonsieg. In der WM hat der Spanier sogar die Führung übernommen. Rossi ist nicht unweit dahinter und noch zuversichtlich, ein dumpfes Gefühl könnte sich jedoch bald breit machen - Rossi hat auf die falschen Reifen gesetzt.#w1#

Doch wer hätte schon erwarten können, dass Ducati-Star Stoner, an dem sich Rossi primär orientiert hatte, sich so schwer tun würde, an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen zu können? Den Australier hat der "Doctor" zwar bestens im Griff, doch der lachende Dritte ist im Moment der amtierende Weltmeister der Viertelliterklasse aus Spanien, von dem noch im Winter ein leises Murren vernommen wurde, aufgrund der Michelin-Reifen einen Nachteil gegen Rossi zu haben.

Der Nachteil scheint im Moment ein Vorteil, denn trotz aller Anerkennung für Lorenzos Erfolgstour 2008 ist sein Teamkollege nach wie vor unumstritten der beste Fahrer im Feld. Jetzt liegt es an Bridgestone, einen Weg aus der Misere zu finden. Laut Bridgestone-Manager Tohru Ubukata hätten die Fahrer in Portugal noch mit fahrerischen Glanzleistungen die Schwächen der japanischen Walzen übertüncht, besonders Rossi, Stoner und John Hopkins.

"Ich denke, dass die Ergebnisse von Portugal letzten Endes besser waren, als wir es auf einer Strecke erwartet hätten, auf der wir bereits in den Vorjahren nicht besonders gut ausgehen haben. Wie auch immer, wir sind nicht zufrieden, wo wir im Verhältnis zu unsere Rivalen stehen", erkennt der Japaner gegenüber 'motogp.com' den Rückstand an. "Wir müssen also härter arbeiten. Valentino, John und Casey haben einen großartigen Job erledigt."

"Wir haben im freien Training am Morgen zwei verschiedene Sätze von Regenreifen verwendet, ebenso wie im morgendlichen Warmup am Sonntag. Die Ergebnisse waren recht ermutigend und die Fahrer konnten konkurrenzfähige Zeiten markieren. Als die Strecke kühl und trocken war, war es schwer, aus unseren Reifen das Maximum herauszuholen", fügt Ubukata hinzu. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob man bei Bridgestone den alten Grip des Vorjahres wieder finden kann.