Bridgestone: Weiche Mischung ein Fortschritt

Bridgestone zieht ein positives Fazit vom Einsatz der weicheren Mischungen in Australien - Es gab keinerlei Probleme in den schnellen Linkskurven

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Australien war das Reifenmanagement erneut der Schlüssel zum Erfolg. Das Wetter spielte auf Phillip Island eine große Rolle. Während es an den Trainingstagen trocken war, fielen im Rennen immer wieder Regentropfen und es gab leichte Schauer. Mit jedem Tag wurde es kühler und der Wind nahm zu. Nicky Hayden und Loris Capirossi wechselten auf das zweite Motorrad mit Regenreifen. Die zehn Fahrer in der Wertung hatten sich vor dem Start geschlossen für den weichen Vorderreifen entschieden. Dani Pedrosa, Colin Edwards, Toni Elias und Capirossi wählten hinten die Mischung medium. Alle anderen Fahrer waren hinten mit hart unterwegs. Hirohide Hamashima, der Assistent des Direktors der Entwicklungsabteilung, zieht sein Fazit.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Weltmeister Casey Stoner ließ es in den Kurven spektakulär rutschen

Frage: "Welche Herausforderung stellt Phillip Island für die Reifen dar?"
Hirohide Hamashima: "Es ist eine sehr knifflige Strecke, weil es beide Extreme gibt. Es ist relativ harmlos für die Reifen, aber auch einer der anstrengensten Strecken im Kalender. Die Temperaturen sind immer relativ niedrig. Auch wenn die Streckentemperatur in diesem Jahr sehr kühl war, spielte der Wind einen signifikanten Abkühlungseffekt für die Reifen. Das Aufwärmverhalten ist deshalb sehr wichtig. Bei den Vorderreifen war die Haltbarkeit sehr gut, weil es nur einen harten Bremspunkt gibt. Die weiche Mischung ist wichtig, um guten Grip zu bieten."


Fotos: MotoGP auf Phillip Island, Sonntag


"Die rechte Flanke der Hinterreifen stellte bei der Haltbarkeit ebenfalls kein Problem dar. Um hier auch guten Grip zu bieten, haben wir die extraweiche Mischung verwendet. Das Extrem stellen die letzten beiden Kurven für die linke Flanke dar. Dort werden die höchsten Temperaturen des Jahres gemessen. Deshalb brauchen wir für diesen Kurs eine spezielle Reifenkonstruktion. Wenn die Hitzebeständigkeit nicht gewährleistet ist, dann würde man Blasenbildung und andere negative Effekte sehen."

"Über das Wochenende gesehen war der Reifenverschleiß in allen Aspekten niedrig, abgesehen von der linken Flanke des Hinterreifens. Casey rutscht auf Phillip Island sehr stark. Darin liegen zum Teil auch seine Vorteile. Das führt aber zu starkem Verschleiß beim Hinterreifen. Für uns war die Herausforderung die Balance zwischen einer sehr weichen rechten Flanke und einer hitzeresistenten linken Flanke, die im Rennen große Haltbarkeit aufweist. Wir haben bei der linken Flanke auch hohen Verschleiß gesehen, aber nichts Außergewöhnliches oder Unerwartetes."

Frage: Wie sah es bei den Rundenzeiten aus?"
Hamashima: "Wir hatten uns diesmal für weichere Mischungen beim Hinterreifen entschieden, um ein besseres Aufwärmverhalten zu bieten. Außerdem wissen wir, dass die Fahrer generell eine weichere Mischung fürs Qualifying bevorzugen, weil sie mehr Grip bietet und man schneller ist. Casey ist schneller als der Qualifying-Rekord gefahren, aber es gab mehrere Faktoren, die die Vorteile des weichen Reifens zunichte gemacht haben. Die Strecke war viel holpriger als im Vorjahr, was den Fluss der Fahrer verhindert und man langsamer ist."


Fotos: MotoGP auf Phillip Island, Girls


"Der Wind war wie immer ein großer Faktor. Speziell am Renntag war er stark und erreichte Geschwindigkeit von über 50 km/h. Das ist ein großer Faktor auf einer ebenen und offenen Strecke wie Phillip Island. Ich glaube, dass die weiche Mischung ein Fortschritt war, auch wenn sich das bei der Rundenzeit nicht gezeigt hat. Sie hat aber ein besseres Aufwärmverhalten gezeigt, als es mit jedem Tag kühler wurde."