Bodenwellen, kaum Grip: Barcelona gefährlich für die Piloten?
Die MotoGP-Piloten beschweren sich nach dem Trainingsauftakt in Barcelona über wenig Grip und die Qualität des Asphalts - Ein Fall für die Sicherheitskommission?
(Motorsport-Total.com) - Bodenwellen sind ein Alptraum für jeden Rennfahrer. Dementsprechend genervt zeigen sich viele MotoGP-Fahrer nach dem ersten Trainingstag in Barcelona. Denn die Strecke in Montmelo bot am Freitag nicht nur extrem wenig Grip, sie machte den Piloten das Leben auch durch viele Unebenheiten schwer. Unter anderem Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo wünscht sich daher in Zukunft einen neuen Asphalt für den Circuit de Barcelona-Catalunya.

© GP-Fever.de
Andrea Dovizioso ist über die Bedingungen in Barcelona überhaupt nicht glücklich Zoom
"Heute war es ein großer Sprung im Vergleich zu Mugello, wo wir einen perfekten Asphalt mit viel Grip hatten", erklärt der Spanier. "Es gab (in Mugello; Anm. d. Red.) fast keine Unebenheiten. Auf einer Skala von eins bis zehn hat der Grip hier eine Vier oder Fünf. In Mugello waren wir bei einer Neun oder Zehn." Diese Unterschiede waren nicht nur für den WM-Zweiten ein echtes Problem.
"Im vergangenen Jahr lag die Pace bei 1:42", erinnert sich Hondas Dani Pedrosa zurück. "Heute (Freitag) bin ich diese Zeiten gefahren, aber wir müssen unsere Pace noch verbessern. Viel hängt auch von der Asphalttemperatur ab. Die Streckenverhältnisse waren heute nicht besonders. Ich weiß nicht, ob das an den niedrigen Temperaturen oder dem Regen liegt. Wir müssen abwarten, wie es am Samstag ist."
"Der Grip war heute für alle sehr schlecht", findet auch Ducati-Pilot Andrea Dovizioso und erklärt: "Dazu kommen die Bodenwellen von den Autorennen. Für uns ist das ein großes Problem, denn die MotoGP-Bikes haben zu viel Leistung. Wir mussten viel an der Abstimmung, aber auch mit der Elektronik arbeiten. Bei diesen Bedingungen wird zu viel Leistung abgegeben."
"Wenn es am Nachmittag heißer wird und der Grip nachlässt, wird es noch schwieriger", berichtet der Italiener und erhält Zuspruch von seinem ehemaligen Teamkollegen Cal Crutchlow: "Es wird mit jedem Jahr schneller. Wir werden in der Sicherheitskommission darüber sprechen. Wir bringen dieses Thema immer zur Sprache, aber sie können auch nur machen, was sie eben machen können."
"Es ist für den Vorderreifen sehr schwierig, aber was will man machen? Man kann die Strecke nicht ständig neu asphaltieren. Die Formel 1 scheint keine Probleme zu haben, aber sie haben auch vier Reifen. Ich sehe es so, dass es für alle gleich ist. Vielleicht gibt es von Hersteller zu Hersteller kleine Unterschiede. In Kurve 9 gibt es viele Bodenwellen. Deshalb fahren dort so viele Fahrer geradeaus", schildert Crutchlow das Risiko.

