Barcelona-Schikane: MotoGP-Fahrer sind nicht glücklich

Die neue MotoGP-Schikane in Barcelona wurde aus Sicherheitsgründen installiert - Obwohl die Fahrer dafür waren, sind sie nach den ersten Tests nicht erfreut

(Motorsport-Total.com) - Anfang der Woche testeten mehrere MotoGP-Fahrer das neue Layout des Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien. Der tragische Unfall von Moto2-Pilot Luis Salom vor einem Jahr in Kurve 13 veranlasste die Verantwortlichen zum Handeln. Schon vor einem Jahr wechselte die Motorrad-WM für Samstag und Sonntag auf das Formel-1-Layout. Nun wird teilweise dieses Layout verwendet sowie eine neue Schikane, die extra für die Motorrad-WM gebaut wurde.

Titel-Bild zur News: MotoGP Schikane

Die MotoGP biegt schon früher als die Formel 1 in ihre Schikane ab Zoom

Am Ende der Gegengeraden folgen die Zweiradasse künftig der gleichen Streckenführung wie die Formel 1. Man biegt etwas früher und schärfer in die Linkskurve 10 ab. Nach der gebogenen Kurve 12 wird wieder scharf nach rechts in Kurve 13 abgebogen. Anschließend folgte eine neue Links-Rechts-Schikane, bevor es auf die Zielkurve 16 zugeht. Und genau diese Schikane ist neu und wurde vor der Formel-1-Schikane installiert.

Das Feedback der Fahrer über diesen Abschnitt und insbesondere diese Schikane fällt nicht besonders positiv aus. "Für mich ist das keine Schikane für den MotoGP-Stil, aber es ist für alle gleich. Wenn man den Grund bedenkt, warum wir das machen, dann bin ich dabei", meint Aprilia-Pilot Sam Lowes bei 'MotoGP.com'. Der Tenor der Fahrer ist eindeutig: Beliebt ist diese Änderung nicht, aber aus Sicherheitsgründen ist sie notwendig.

Lorenzo: Letzter Sektor liegt Honda

Kritisch äußert sich Jorge Lorenzo. "Die Schikane ist wie im Vorjahr. Es ist die einfachste Lösung, um die Sicherheit zu verbessern, aber sie ist sehr langsam - wie eine Kart-Strecke", wird der Ducati-Fahrer von 'GPOne.com' zitiert. "Dort werden die agilen Motorräder bevorzugt, wie die Honda. Wir und Yamaha werden größere Mühe haben. Beim Test waren sie in diesem Sektor um drei Zehntel schneller als wir."

Sollte Lorenzo mit seiner Einschätzung richtig liegen, dann müsste Honda beim Grand Prix in der Favoritenrolle sein. Während sich die meisten Fahrer negativ über die Schikane äußern, klingt Marc Marquez positiver. "Das neue Layout ist interessant", zitiert ihn 'Crash.net'. "Wir hatten dort aber viele Stürze. Ich stürzte dort, auch Dani und viele Leute. Die Technik dort ist sehr schwierig. Beim ersten Streckenabschnitt gibt es nur eine Art von Kurven und den gleichen Speed, dann ist es komplett anders. Mir gefällt das. Es ist aber sehr seltsam, dass mir das gefällt."

Dass vor allem Ducati dort Schwierigkeiten haben wird, unterstreicht auch Aspar-Pilot Alvaro Bautista: "Der letzte Sektor ist sehr langsam. Für unser Bike ist es auch sehr eng. Es ist ein schwieriger Sektor. Die alte Strecke war schöner und hat mehr Spaß gemacht. Aber die Sicherheit ist sehr wichtig. Für alle ist es gleich. Im Vergleich zum Layout des Vorjahres ist es viel sicherer, denn die andere Schikane war zu nahe an der Mauer. Jetzt ist es schwieriger, langweiliger, aber sicherer."

Nach dem tragischen Barcelona-Wochenende vor einem Jahr gab es in der Sicherheitskommission viele Debatten, wie man die Strecke am besten modifizieren könnte. Schließlich einigte man sich auf dieses Layout inklusive der neuen Schikane. "Wir haben als Fahrer gemeinsam die Entscheidung getroffen, dieses Layout so zu ändern", betont Cal Crutchlow und meint in Richtung seiner Kollegen: "Also darf sich jetzt niemand beschweren."