• 05.06.2008 18:36

  • von Roman Wittemeier

Barcelona: Neuer Honda-Motor kommt nicht

Nicky Hayden und Dani Pedrosa müssen weiter auf den Motor mit pneumatischer Ventilsteuerung warten - Weiterer Test nach Barcelona-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Kommt er, oder kommt er nicht? Diese Frage hat viele im Lager der Honda-Werksmannschaft in den vergangenen Tagen beschäftigt. Vor allem die Piloten Dani Pedrosa und Nicky Hayden knüpften an den neuen Motor der RC212V mit pneumatischer Ventilsteuerung große Hoffnungen. Gerade auf der langen Start-Ziel-Geraden von Barcelona hätte den Honda-Stars etwas mehr Schub sicherlich gut getan, doch von der Zuverlässigkeit und der Fahrbarkeit des neuen Aggregates scheint man noch nicht restlos überzeugt zu sein. Deshalb wurde das Debüt des neuen Motors erneut verschoben.

Titel-Bild zur News: Dani Pedrosa

Muss weiter auf einen schubkräftigeren Motor warten: Honda-Star Dani Pedrosa

Beim zurückliegenden Rennwochenende in Mugello hatte man Motorrad-Veteran Tadayuki Okada mit dem neuen Triebwerk ausgestattet und fahren lassen. Der Japaner kam auf einen soliden 14. Platz, doch einen richtigen Vergleich bezüglich der Leistungsfähigkeit und des Umgangs mit dem neuen Aggregat konnte man offenbar noch nicht ziehen. "Wenn wir den Motor an diesem Wochenende einsetzen wollten, dann müssten wir vernünftige Vergleichswerte von neuem und altem Motor haben, um das Motorrad gut abstimmen zu können und die passenden Reifen zu wählen", erklärte Honda-Teammanager Kazuhiko Yamano gegenüber 'motorcyclenews.com'.#w1#

Man wolle die beiden Werkspiloten nicht ins kalte Wasser werfen, so der Japaner weiter: "Dani und Nicky müssen schnelle Runden fahren können, um eine gute Startposition zu bekommen. Sie müssen sich voll auf diese Aufgabe konzentrieren können. Es wird besser sein, wenn wir den Motor mit pneumatischem Ventiltrieb am Montag und Dienstag nach dem Rennen testen. Danach werden wir uns entscheiden, wann wir den Motor einsetzen werden. Wir werden natürlich den frühestmöglichen Termin wählen."

Der neuerlichen Entscheidung zum weiteren Verschieben des Motoren-Debüts waren intensive Diskussionen zwischen Ingenieuren und Mitgliedern der Teamleitung vorausgegangen. Man hatte in stundenlanger Kleinarbeit die Daten von Okadas Rennen in Mugello analysiert und ist nun offenbar noch nicht auf ausreichend Argumente für einen zeitnahen Einsatz gestoßen. Mit größter Wahrscheinlichkeit hat man dabei auch die aktuelle Situation in der MotoGP-Gesamtwertung im Auge gehabt. Dani Pedrosa liegt aussichtsreich auf Rang zwei hinter Valentino Rossi und wird seine gute Position vermutlich nicht einem wenig ausreichend erprobten Triebwerk opfern wollen.