Bagnaia nach Platz 14 im Sprint ratlos: "Ich war am Limit und sehr langsam"
Francesco Bagnaia starke Sprint-Ausbeute fand in Silverstone eine Ende - Der Ducati-Pilot war auf nasser Strecke chancenlos und sucht nach den Gründen dafür
(Motorsport-Total.com) - Für Francesco Bagnaia wird die bisherigen MotoGP-Sprintrennen eigentlich immer ein Garant für eine gute Punkteausbeute. Mit Ausnahme von Argentinien beendete der Ducati-Pilot jeden Sprint innerhalb der Top 3. Doch am Samstag in Silverstone verließ der Italiener die Strecke zum ersten Mal ohne Punkte.

© Motorsport Images
Francesco Bagnaia fiel schon am Start weit zurück und holte danach nicht mehr auf Zoom
Von Platz vier gestartet, verlor Bagnaia bereits am Start viele Positionen. Zum Ende der ersten Runde lag er auf dem zwölften Rang. In der Schlussphase wurde er dann auch noch von seinen Ducati-Kollegen Fabio Di Giannantonio und Enea Bastianini überholt, sodass nur ein magerer 14. Platz zu Buche stand.
Auf Sprintsieger Alex Marquez von Gresini-Ducati verlor Bagnaia 25,5 Sekunden - und das auf einer Distanz von nur zehn Rennrunden. Eine Erklärung hat er dafür nicht.
"Ich weiß nicht, woran es lag. Das müssen wir erst noch besser verstehen. Ich bin mir aber recht sicher, dass es nicht an meinem Set-up lag", sagt der amtierende Weltmeister. "Mein Team arbeitet bereits daran zu verstehen, was passiert ist."
Böses Erwachen kam erst im Sprintrennen
"Am Vormittag war ich im nassen Training Zweiter, im Qualifying kämpfte ich um die Pole. Aber dann im Rennen merkte ich schon in der Aufwärmrunde, dass etwas nicht funktionierte. Es war schwierig, überhaupt etwas zu tun. Die anderen Fahrer überholten mich innen und außen. Ich war am Limit und sehr langsam."
Auf Nachfrage, was genau das Problem war, präzisiert der Ducati-Pilot: "Das Motorrad hat sich viel bewegt. Ich versuchte in der Aufwärmrunde, die Reifen gut auf Temperatur zu bringen. Aber ich kam fast überall von der Linie ab. Ich habe es nicht verstanden. Ich versuchte nur, mich zu fokussieren und vom Start weg zu pushen."
"Aber als das Rennen losging, bin ich schon am ersten Bremspunkt bin ich fast gestürzt. Ich musste während der zehn Runden viel riskieren. Keine Ahnung, was los war."
Die Vermutung, dass mit dem Bike irgendetwas nicht stimmte, liegt nahe. "Es war das Motorrad, mit dem ich (im Qualifying; Anm. d. R.) gestürzt bin. Vielleicht müssen wir das noch mal checken. Aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass es am Set-up lag."
Für Sonntag sieht Bagnaia "mehr Potenzial"
Für den Rennsonntag, an dem es trocken sein soll, gibt sich Bagnaia deshalb zuversichtlich: "Wir kennen unser Level. Wir wissen, dass der 14. Platz nicht dem entspricht, wo wir hingehören und wo wir hinwollen. Insofern fokussieren wir uns auf morgen."
"Gestern Nachmittag fühlte ich mich großartig. Ich war sowohl auf gebrauchten als auch auf frischen Reifen konkurrenzfähig. Aber ich denke auch, dass es auf dieser Strecke schwieriger ist, einen Unterschied zu machen. Man muss mehr auf den Reifenabbau am Hinterrad achten", blickt der Weltmeister voraus.
"Es ist also sehr wichtig, nicht zu viel zu pushen und nicht im falschen Moment zu pushen. Aber haben das Paket und die Performance, um vorn mitzukämpfen. Egal, ob es trocken oder nass ist, ich denke, wir können um die Spitzenplätze kämpfen."
Gleichzeitig weiß Bagnaia, "dass viele Fahrer das Potenzial haben, (im Trockenen) konkurrenzfähig zu sein". Doch er bekräftigt: "Es ist nicht die Performance auf einer Runde, die auf dieser Strecke zählt. Wer eine konstante Pace hat, vielleicht nicht die schnellste, aber die konstanteste, der kann über 20 Runden einen Vorteil haben."
"Unser Potenzial war gestern recht hoch. Wir konnten den Reifenabbau am Hinterrad gut kontrollieren. Das wird uns sicher helfen. Aber ich denke, viele Fahrer sind auf einem ähnlichen Niveau", sagt Bagnaia und erinnert sich an 2022, als er gewann.
"Im Vorjahr haben zehn oder elf Fahrer (es waren sieben) das Rennen innerhalb von drei Sekunden beendet. Das passiert nicht allzu oft. Es ist also eine spezielle Strecke."


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