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"Auf dem Motorrad war es nicht witzig" - Riskanter Reifenpoker in Spielberg

Der Regen bringt beim Grand Prix von Österreich alles durcheinander: Die MotoGP-Piloten philosophieren, welche Strategie am Ende die bessere war

(Motorsport-Total.com) - Ein Regenschauer sorgte in der Schlussphase des MotoGP-Rennens beim Grand Prix von Österreich für Chaos. Die Führungsgruppe entschied sich beinahe geschlossen zum Motorradwechsel und ging somit auf Nummer sicher. Lediglich KTM-Pilot Brad Binder blieb draußen und zitterte sich in der letzten Runde zum Sieg.

Titel-Bild zur News: Regen bei der MotoGP in Spielberg

Die Favoriten wechselten die Motorräder, aber einige Fahrer riskierten Slicks Zoom

Doch das Risiko war groß, wie Honda-Pilot Alex Marquez veranschaulicht: "Für die Zuschauer sah es sicher spektakulär aus und war eine gute Show. Aber auf dem Motorrad war es nicht witzig. In der letzten Runde drehte der Hinterreifen auf den Geraden bei 250 km/h im sechsten Gang durch."

Auch Alex Marquez blieb auf der Strecke und sah eine Chance auf ein besseres Ergebnis. "Es war die einzige Chance in der Position. Ich musste auf der Strecke bleiben und mich irgendwie durchkämpfen. Es war die richtige Entscheidung, weil der Sieger ebenfalls auf der Strecke geblieben ist. Ich gab mein Bestes. Leider gingen in der letzten Runde drei oder vier Fahrer mit Regenreifen vorbei", berichtet der LCR-Pilot, der als Neunter gewertet wurde.

"Es war richtig schwierig, bei diesen Bedingungen mit Slicks auf der Strecke zu bleiben", bestätigt Honda-Markenkollege Takaaki Nakagami. "Ich blieb mit Slicks draußen und versuchte, nicht zu stürzen. Ich rutschte von der sechsten Position bis zur 13. Position ab."

Alex Marquez

Alex Marquez fuhr das Rennen mit Trockenreifen zu Ende Zoom

"Das hat mich frustriert, doch es war wohl die beste Option. Bei einem Motorradwechsel hätte ich vermutlich mehr Zeit verloren", grübelt Nakagami. "Es war auf jeden Fall eine richtig schwierige Entscheidung."

Tech-3-Pilot Danilo Petrucci gilt als Regenspezialist. Der Italiener pokerte ebenfalls und blieb mit Trockenreifen auf der Strecke. "Es war für alle Fahrer eine riesige Chance", ist sich der zweimalige MotoGP-Laufsieger bewusst.

Danilo Petrucci

Danilo Petrucci zog keinen Nutzen aus den Bedingungen Zoom

"Iker (Lecuona) und Valentino (Rossi) befanden sich bis zuletzt auf Podestkurs. Ich lag in den Top 10. Es war sehr schwierig, diese Situation zu kontrollieren. Bei diesen Bedingungen weiß man nie, wie viel Wasser auf der Strecke steht. Es ist auch Glück notwendig, um bis zuletzt auf dem Motorrad sitzen zu bleiben", schildert Petrucci, der als Zwölfter gewertet wurde.

Weltmeister Joan Mir verzichtete auf das Risiko, das Rennen mit Slicks zu beenden. Einfach war die Entscheidung aber nicht. "Ich überlegte, ob ich draußen bleiben soll. Es waren nur noch drei Runden zu fahren. Ich dachte, dass wir um den Sieg kämpfen können. Doch andererseits fuhr ich in der Gruppe und sah, dass alle direkten Rivalen wechselten", berichtet der Suzuki-Pilot.

Joan Mir

Joan Mir verzichtete auf Risiken und wechselte das Motorrad Zoom

"Ich entschied mich, das auch zu tun. Es war die einfache Option, ihnen zu folgen. Ich dachte mir aber schon, was wir hier treiben, weil es nur noch drei Runden waren. Doch unterm Strich hätten wir die gleichen Chancen gehabt, wenn wir draußen geblieben wären, denke ich", grübelt Mir, der das Rennen auf Position vier beendete.

Der Wechsel zum Regen-Bike war deutlich weniger riskant als mit Slicks auf nasser Strecke zu fahren. Mir hatte genau wie WM-Leader Fabio Quartararo die WM im Hinterkopf. "Wir müssen unter bestimmten Voraussetzungen an die Punkte denken und die richtigen Entscheidungen treffen", bemerkt der Titelverteidiger, der punktgleich mit Francesco Bagnaia (Ducati) erster Verfolger von Fabio Quartararo ist.

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