Aprilia: Warum das "Testjahr" so wichtig ist

Aprilia-Rennchef Romano Albesiano sieht Vorteile im "Testjahr": Man arbeitet von Beginn an mit Michelin zusammen und der Bereich Elektronik kann entwickelt werden

(Motorsport-Total.com) - Aprilia steht vor einem langen Testjahr im Wettbewerbsumfeld. Die Marke entschied sich schon ein Jahr früher als ursprünglich geplant für das Comeback in der MotoGP. Die erfahrenen Piloten Alvaro Bautista und Marco Melandri müssen die Entwicklung vorantreiben und Teile testen. 2016 soll dann ein komplett neuer Prototyp kommen. Die bisherigen Wintertestfahrten in Malaysia haben gezeigt, dass es für Aprilia schwierig werden könnte, überhaupt in die Punkteränge (Top 15) zu fahren. Vor allem Melandri hat Umstellungsprobleme und war mit Abstand Letzter.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista bringt Erfahrungswerte von der Factory-Honda mit Zoom

"Wir müssen realistisch sein", meint Rennchef Romano Albesiano. Er hat die Nachfolge von Lugi Dall'Igna angetreten, als dieser Ende 2013 zu Ducati wechselte. "Wir können in diesem Jahr keine besonderen Ergebnisse erwarten. Wir wollen aber auch nicht in der letzten Reihe stehen! Man muss aber gegen gute Leute kämpfen, um sein eigenes Level zu sehen und Fortschritte zu machen." Die Leistungen von Aprilia wird man demnach nicht an den Ergebnissen, sondern an Rundenzeiten und dem Rückstand auf die Spitze bewerten können.

Wird der Rückstand über die Saison geringer, dann ist Aprilia auf dem richtigen Weg. "Für uns ist es sehr wichtig, dabei zu sein", bekräftigt Albesiano. "Wir machen alle Michelin-Tests und sammeln Informationen für das neue Bike. Das ist die beste Möglichkeit, Informationen über die neuen Reifen zu sammeln. Auch für die Elektronik ist es wichtig, denn wir besprechen mit den anderen Herstellern die künftige Entwicklung der Elektronik."

Die neue Einheitssoftware für die Saison 2016 wird gemeinsam von Honda, Yamaha und Ducati entwickelt. Diese drei Hersteller können Vorschläge machen, welche Funktionen programmiert werden. Die letzte Entscheidung liegt bei der Dorna. Suzuki und Aprilia können Vorschläge äußern, aber keinen Code hinzufügen. Als das Reglement beschlossen wurde, waren diese beiden Hersteller noch nicht in der MotoGP.


Aprilia präsentiert die MotoGP-Farben

Im Moment setzt Aprilia auf die hauseigene Elektronik. Das könnte sich aber bald ändern. "Vielleicht fahren wir ab Saisonhalbzeit bei einem Motorrad mit der neuen Elektronik", spricht Albesiano die aktuelle Standardsoftware für die Open-Teams an. "Vielleicht fährt aber auch unser Kundenteam Ioda mit der Magneti Marelli Software", spricht der Rennchef eine andere Möglichkeit an. "Es ist also gut, schon in der MotoGP zu sein, denn wir können viel lernen."