Aprilia: MotoGP-Comeback ohne große Erwartungen

Die Saison 2015 wird für Aprilia mit Alvaro Bautista und Marco Melandri kein einfaches Jahr: Geht der Plan auf, ein Jahr eher in die MotoGP zurückzukehren?

(Motorsport-Total.com) - Aprilia steht vor einer großen Herausforderung. Mit der überarbeiteten ART, mit der die Italiener 2012 und 2013 in der CRT-Klasse meist dominierten, möchten Alvaro Bautista und Marco Melandri Erfahrungen sammeln, die in die Entwicklung einer komplett neuen Maschine für 2016 fließen. Bei den bisherigen Tests lagen die Aprilia-Piloten zurück. Bautista kämpfte um den Anschluss an die Punkteränge und hatte beim zweiten Sepang-Test mehr als zwei Sekunden Rückstand. Teamkollege Melandri beendete den Test als Letzter mit viereinhalb Sekunden Rückstand.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Aprilia präsentierte am Donnerstag die neue Lackierung für die Saison 2015 Zoom

Rennleiter Romano Albesiano verteidigt die Entscheidung, die MotoGP-Rückkehr auf 2015 vorzuziehen. "Wir haben uns entschieden, eher zurückzukommen und bereits in der Saison 2015 anzutreten. Diese Entscheidung ist vermutlich die riskanteste, doch dadurch können wir schneller konkurrenzfähig sein. Wir hätten diesen Druck umgehen können, indem wir bis zum nächsten Jahr gewartet hätten, doch das ist nicht das, was Aprilia wollte."

"Wir haben durch die Erfolge in der Superbike-WM und mit der ART - der einzigen CRT-Maschine, die mit den Prototypen mithalten konnte - eine solide Basis. Es wird ein Jahr sein, in dem wir testen, entwickeln und vielleicht auch Opfer bringen müssen, um uns für 2016 vorzubereiten, wenn wir ein komplett neues Motorrad präsentieren", berichtet Albesiano. "Wir unterschätzen die Schwierigkeiten nicht, doch wir sind gut gerüstet und können uns auf eine solide Technologieabteilung, eine sehr gut organisierte Rennabteilung und einen Partner, der uns unterstützen wird, verlassen."

Zusammen mit Gresini möchte Aprilia Erfolge feiern. Bautista fährt seit der Saison 2012 für Fausto Gresini, musste seine Satelliten-Honda aber nun gegen die Aprilia RS-GP eintauschen. "Ich mag diese neue Herausforderung. Es treibt mich an und motiviert mich", bemerkt der Spanier. "Uns ist bewusst, dass wir sehr viel Arbeit vor uns haben und es ein Jahr sein wird, in dem wir entwickeln müssen."


Fotos: Aprilia präsentiert die MotoGP-Farben


"Wir setzen uns also keine Ziele, außer dass wir uns von Rennen zu Rennen verbessern und hart arbeiten möchten. Ich war mit den beiden Tests in Malaysia sehr zufrieden. Es war schön, so viele Mitarbeiter hart arbeiten zu sehen und auf meine Wünsche zu hören. Alle Mechaniker sind spitzenmäßig und sehr motiviert. Es herrscht eine exzellente Atmosphäre in der Box. Wir sind sehr zuversichtlich, was sehr wichtig ist, um sich zu steigern und eine schwierige Herausforderung anzunehmen", so Bautista.

Alvaro Bautista

Die Aprilia RS-GP basiert auf der ART und dem Superbike RSV4 Zoom

Melandris Lust auf das neue Abenteuer dürfte begrenzt sein. Der Italiener wäre lieber in der Superbike-WM geblieben, ließ sich aber im Herbst/Winter von Aprilia zur MotoGP-Rückkehr überreden. "Aprilia bei der ambitionierten MotoGP-Rückkehr zu begleiten, ist eine mutige Entscheidung. Ich bin aber sehr motiviert. Ich bin zuversichtlich und weiß, wozu die Rennabteilung fähig ist, auch wenn das an den Schwierigkeiten, die wir vor uns haben, nichts ändert", erklärt Melandri.

"Es gibt aber auch Vorteile. Ich kann mir ein Motorrad maßschneidern lassen. Das war mir bisher nicht vergönnt. Ich helfe den Jungs bei der Entwicklung und gebe meine Meinung ab. Ich muss mich an das Motorrad-Reifen-Paket gewöhnen, das sich deutlich von dem im Vorjahr unterscheidet. Wir haben einen langen Weg vor uns, doch ich denke, dass ich mit Geduld und Entschlossenheit ein gutes Level erreichen kann, realistisch betrachtet aber erst in der zweiten Saisonhälfte", berichtet der Routinier.

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