Aprilia-Rennleiter: "Durchschnittsalter der Toten liegt bei 79 Jahren"

Massimo Rivola hinterfragt die strikten Coronavirus-Maßnahmen im eigenen Land: Der Italiener wünscht sich, dass sein Land so gut es geht zur Normalität zurückkehrt

(Motorsport-Total.com) - Italien führt in Europa die Statistiken weiter an und verzeichnet die meisten Coronatoten. Besonders im Norden des Landes ist die Lage ernst. Ausgangsverbote und geschlossene Fabriken sollen die Ausbreitung bremsen. Doch langsam werden die Stimmen lauter, die eine Rückkehr zur Normalität fordern, um weitreichende wirtschaftliche Folgen zu vermeiden.

Titel-Bild zur News: Massimo Rivola

Massimo Rivola sorgt sich um die Folgen der vielen Stilllegungen Zoom

Auch Aprilia-Rennleiter Massimo Rivola hinterfragt, wie lange das Land noch still gelegt werden kann. "Ich denke nicht, dass wir alles zu lange geschlossen lassen können, weil das Land bereits angeschlagen ist. Ich möchte nicht zu zynisch klingen, aber das Durchschnittsalter der Toten liegt bei 79 Jahren. Wir müssen die Leute über 70 in Quarantäne schicken", fordert der Italiener im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Die Epidemie wuchs sehr schnell, weil sie uns nicht sagten, wie ernst das Problem wirklich ist. Deshalb befinden wir uns jetzt in Schwierigkeiten", bemerkt Rivola und sorgt sich vor den Folgen einer zu langen Stilllegung seines Landes.

"Meine große Sorge ist, dass wir an Hunger und nicht am Coronavirus sterben, wenn wir zu lange alles dicht machen", so der Italiener. Bei Aprilia stehen die Bänder nach wie vor still. Bis Ende April wird sich daran vermutlich nichts ändern.


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"Wir unternahmen alles uns Mögliche und respektierten die Vorgaben bestmöglich. Wir halbierten die Anzahl der Beschäftigten und verdoppelten deren Platz. Dann setzten wir eine ziemlich radikale Herangehensweise, indem wir alles dicht machten und alle nach Hause schickten", kommentiert er.

"Wir werden definitiv bis Monatsende geschlossen haben, auch wenn Italien langsam wieder einiges öffnet. Unsere Fabrik kann problemlos geschlossen bleiben", erklärt Rivola, der gleichzeitig hofft, dass andere Wirtschaftszweige wieder zur Normalität zurückkehren können.

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