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Aprilia: Neues Chassis kein entscheidender Fortschritt
Alvaro Bautista testet in Brünn ein neues Aprilia-Chassis, aber die Turning-Probleme sind geblieben - Stefan Bradl konzentriert sich auf seine grundlegende Abstimmung
(Motorsport-Total.com) - Das Aprilia-Werksteam wird sich in der zweiten Hälfte der Testsaison 2015 vor allem auf das Chassis konzentrieren. Stefan Bradl fiel schon bei seinem ersten Rennwochenende in Indianapolis auf, dass die RS-GP in der Kurve untersteuert. Für den Grand Prix von Tschechien an diesem Wochenende hat Aprilia das Chassis überarbeitet. Am Freitag führte Alvaro Bautista damit Vergleichstests durch, während sich Bradl um sein Grundsetup kümmerte. "Ich habe das neue Chassis noch nicht ausprobiert, weil ich noch die anderen Teile, wie die Schwingenlänge, verändere", sagt der Deutsche.

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Stefan Bradl arbeitet in Brünn viel am grundlegenden Setup der Aprilia Zoom
"Außerdem habe ich noch zu wenig Kilometer mit diesem Motorrad, dass ich gleich mal ein neues Chassis bewerten kann", so Bradl. Deswegen fiel diese Aufgabe seinem Teamkollegen Bautista zu. Der Spanier berichtet: "Am Vormittag haben wir unser Basis-Chassis mit dem neuen Chassis verglichen. Der Unterschied war aber gering, denn das neue Chassis ist nicht so steif. Es absorbiert die Bodenwellen etwas besser. Es ist kein großer Fortschritt, aber ein wenig besser als das alte."
"Der Rahmen war prinzipiell gleich, es wurden nur Details daran verändert. Ich bin aber frustriert, weil ich heute für keine schnelle Runde pushen konnte." Und wurde damit das Turning besser? "Nein, die gleichen Probleme bestehen immer noch", seufzt Bautista. Was der Begriff Turning im Motorradsport genau bedeutet, beschreibt Bradl: "Das Motorrad fährt nicht gut genug um die Kurve. Also es ist sehr viel Arbeit, Kraftaufwand nötig, damit das Motorrad in der Kurve bleibt und um die Kurve rumfährt."
Das Programm des Deutschen war am Freitag vielfältig. Nach dem zweiten Freien Training gab es eine lange Nachbesprechung mit den Ingenieuren: Was hat Bradl alles ausprobiert? "Dabei ging es um die Schwingenlänge, Lenkkopflager, Lenkkopfwinkel und so weiter. Wir probieren noch grobe Dinge aus. Am Nachmittag ist es etwas besser gelaufen, weil heute Vormittag war ich nicht zufrieden. Wir hatten am Nachmittag auch eine bessere Reifenplanung. Ich konnte den weichen Reifen nutzen und auch die Pace ist etwas besser."
"Morgen müssen wir schon noch einmal einen back-to-back Test machen, weil ich mir noch nicht sicher bin, ob die Variante mit dem steileren Lenkkopf besser ist oder nicht. Es gibt Vor-, aber auch Nachteile. Diese Sachen will ich morgen noch einmal ausprobieren." Auch die Reifen stehen im Fokus: "Es ist fast etwas zu heiß. Beim Vorderreifen sind wir etwas am Limit, wie man auch bei den vielen Stürzen gesehen hat."

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Alvaro Bautista wird die Vergleichstests mit dem neuen Chassis am Samstag fortsetzen Zoom
Im zweiten Freien Training fuhr Bradl auf Platz 15, der Rückstand auf die Spitze betrug über eine schnelle Runde knapp zwei Sekunden. Damit war Bradl auch schneller als Bautista, aber der Spanier konnte am Ende wegen eines technischen Problems keine schnelle Runde mit dem weichsten Hinterreifen in Angriff nehmen. In der kombinierten Zeitenliste beider Freien Trainings ist Bradl 16. und Bautista 21.
"Wir sollten aber mehr auf das Rennen achten, denn das ist das größte Problem für uns, weil das Motorrad die Reifen schnell auffrisst", betont Bradl einen wichtigen Aspekt. Seine rechte Hand bereitete am Freitag außerdem wieder Schmerzen: "Am Vormittag war es schmerzhaft, am Nachmittag war es besser. Für den Nachmittag habe ich auch Schmerzmittel genommen. Sonntag wird wahrscheinlich der schmerzhafteste Tag werden."

