• 26.05.2016 14:19

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Aprilia Fortschritte: Gesamtpaket muss besser werden

Stefan Bradl und Alvaro Bautista bewerten die RS-GP: Die Aprilia ist kein schlechtes Bike, muss aber in allen Aspekten besser werden - Mehr Motorleistung ist gefordert

(Motorsport-Total.com) - Das Aprilia-Werksteam arbeitet fieberhaft an der Weiterentwicklung der neuen RS-GP. Nach den ersten sechs Saisonrennen sind die Italiener weiterhin am Ende des Feldes. Mit 27 Punkten belegt Aprilia den letzten Platz in der Herstellerwertung. Aufgrund der Konzessionspunkte dürfen Aprilia und Suzuki zusätzliche Testfahrten mit dem Werksfahrern durchführen. Außerdem dürfen die Motoren weiterentwickelt und neue Spezifikationen während der Saison eingeführt werden. Bei Yamaha, Honda und Ducati ist die Motorentwicklung eingefroren.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl ist nach den ersten sechs MotoGP-Rennen WM-13. Zoom

Für den Hochgeschwindigkeitskurs in Mugello brachte Aprilia auch eine neue Motorvariante. Trotzdem zählten Stefan Bradl und Alvaro Bautista zu den langsamsten Fahrern auf der 1,1 Kilometer langen Zielgeraden. "Der neue Motor ist etwas besser", berichtet der Deutsche. "Wir hatten schon einen neuen Motor in Le Mans, wo ich mehr Power bei hohen Drehzahlen gespürt habe. Auch bei mittleren Drehzahlen gibt es mehr Drehmoment. Ich kann etwas mehr Leistung spüren."

Trotzdem müssen die Aprilia-Ingenieure noch mehr Leistung finden, um zur Konkurrenz aufzuschließen: "Ich kann aber auch verstehen, dass sich die Techniker auch auf die Zuverlässigkeit konzentrieren. Das ist ebenfalls wichtig", hält Bradl fest. "Ich schätze, die nächsten Motoren werden noch kräftiger. Wie man sehen kann, brauchen wir das auch." Teamkollege Bautista fügt hinzu: "Mit einem stärkeren Motor würden wir sicherlich eine halbe Sekunde pro Runde finden."


Fotos: Aprilia, MotoGP in Mugello


Mit der RS-GP hat Aprilia die Basis gelegt, nun muss das komplette Paket konkurrenzfähiger werden. "Wir müssen jeden Aspekt des Motorrades verbessern", nimmt Bautista seine Ingenieure in die Pflicht: "Wenn ich es mit anderen Fahrern vergleiche, dann sind wir in der Bremsphase, am Kurveneingang und am ersten Teil des Kurvenausgangs nicht so schlecht. Es gibt keinen großen negativen Punkt beim Motorrad, aber keinen extrem positiven Punkt. Deshalb müssen wir jeden Aspekt verbessern."

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista fordert, dass alle Aspekte der RS-GP besser werden müssen Zoom

Bradl pflichtet dem Spanier bei. In der Regel fahren beide auf Augenhöhe: "Unser Paket scheint noch nicht gut genug zu sein. Wir lernen mit jeder Strecke dazu. Dieses Motorrad ist erst vier Monate alt und damit noch ein junges Projekt", verweist Bradl auf den Erfahrungsrückstand im Vergleich zur Konkurrenz. "Wir haben gute Wochenenden gehabt, wie zum Beispiel Austin, wo uns gute Fortschritte gelungen sind. Wir wussten, dass es dort für uns schwierig sein würde, aber es war eines unserer besten Rennwochenenden."

"Auf Strecken wie Le Mans oder Jerez dachten wir, dass wir konkurrenzfähiger sein würden, aber das Gegenteil war der Fall. Wir lernen von Rennen zu Rennen", hält der Deutsche fest. Jeder Grand Prix ist damit ein Lernwochenende: "Wir haben viel von Jerez zu Le Mans verändert und auch für Mugello. Unsere Probleme sind unterschiedlich. Wir drehen uns etwas im Kreis, aber wir denken positiv", so Bradl. In der WM ist er nach Mugello mit 25 Punkten 13. Bautista hält bei 21 Zählern und ist WM-14.