Aprilia-Desaster in Sepang: Nur Maverick Vinales im Ziel, wieder Defekt bei RNF

Aleix Espargaro hat in Malaysia fünf Stürze - Maverick Vinales im Grand Prix nicht in den Top 10 - Das Satellitenteam RNF hat beim Heimrennen einen Totalausfall

(Motorsport-Total.com) - Aprilia erlebte einen schwierigen Grand Prix von Malaysia. Am Freitag stürzte Aleix Espargaro gleich viermal, weil er eine längere Öhlins-Gabel ausprobiert hat. Für das restliche Wochenende rüstete er auf eine kürzere Version zurück.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Das Sinnbild von Aleix Espargaro in Sepang: Insgesamt fünf Stürze Zoom

Im Sprint sammelte kein Aprilia-Fahrer WM-Punkte. Maverick Vinales wurde Zehnter. Auch der Grand Prix verlief nicht viel erfolgreicher. Espargaro hatte seinen fünften Sturz des Wochenendes. Vinales kam als Elfter ins Ziel.

"Wir hatten hier einfach nicht den Speed", blickt Espargaro der Wahrheit ins Gesicht. "Es fehlt bei der Beschleunigung und das Motorrad ist schwierig zu verzögern. Alle Aprilia-Fahrer haben die gleichen Probleme."

"Es ist unglaublich, wie die Ducati verzögert. Wir können das nicht. Wir belasten den Vorderreifen extrem und fahren auch mit einer größeren Bremsscheibe. Ich weiß nicht, ob sie mit der Aerodynamik oder womit auch immer bremsen."

"Entweder wurde bei Aprilia die Entwicklung langsamer, oder die anderen Hersteller verbessern sich", rätselt Espargaro. "Ich bin hier schneller denn je gefahren. Aber wenn sich die anderen mehr steigern und wir nicht. Wir müssen eine Lösung finden."

Sein Fazit ist ernüchternd: "Ein Wochenende zum Vergessen. Für Sonntag haben wir das Set-up komplett verändert. Im Warm-up war ich schneller, aber ich habe meinem Team gesagt, dass das Risiko [für einen Sturz] viel größer ist. So war es dann auch."

Aprilia Kühlung

Mit dieser Vorrichtung will Aprilia die Fahrer etwas kühlen Zoom

Teamkollege Vinales unterstreicht die Aussagen, dass die Aprilia bei der Beschleunigung und in der Bremsphase verloren hat. Das machte sich vor allem im vierten und im ersten Sektor bemerkbar. Aber alles will Vinales nicht negativ sehen.

"Im Vergleich zum Vorjahr habe ich mich um 25 Sekunden gesteigert", betont der Spanier nach dem langen Rennen. "Es war natürlich hart. Es war kein fantastisches Rennen. Ich denke, wir haben ein höheres Level. Aber wir haben viele Daten gesammelt."

"Ich bin das ganze Rennen hinter Marini gefahren. Jetzt weiß ich genau, wie die Ducati auf dieser Strecke funktioniert hat. Das sind für die Ingenieure wichtige Informationen für die Zukunft. Natürlich haben wir uns mehr erwartet. Aber manchmal ist es eben so."

Positiv wurde von den Fahrern ein Aspekt erwähnt. Als Reaktion auf die Hitzeentwicklung der RS-GP wurde hinter der Windschutzscheibe ein Schlauch montiert, der Luft zur Kühlung Richtung Brustbereich und Helm leitet.

Wieder technische Probleme im Satellitenteam RNF

Ein Heimrennen komplett zum Vergessen erlebte das Satellitenteam RNF. Im Sprint kamen Raul Fernandez und Miguel Oliveira auf den Plätzen 17 und 18 ins Ziel. Im Grand Prix schied Oliveira schon nach wenigen Runden durch Sturz aus.

"Ich bin in Kurve 9 gestürzt. Mir ist das Vorderrad eingeklappt", berichtet der Portugiese. "In Kurve 1 hatte ich mit Raul eine leichte Berührung. Dadurch ist der linke Flügel abgebrochen. Das sorgte eventuell für keine gute Balance in der Bremsphase. Das könnte der Grund gewesen sein."

Wenig später rollte Fernandez mit einem technischen Problem aus. Das war nicht das erste Mal der Fall. Zuletzt in Thailand musste Oliveira mit einem Defekt aufgeben. Die technischen Probleme häufen sich im Satellitenteam.

Raul Fernandez

Wieder schied ein RNF-Fahrer mit Defekt aus, diesmal traf es Raul Fernandez Zoom

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll", seufzt Fernandez. "Wir hatten nicht die Pace für die Top 10. Aber Kilometer zurückzulegen und Erfahrung zu sammeln, wäre wichtig. Wir müssen die Gründe für diese Situation verstehen."

"Wenn man ein schwieriges Rennen hat, dann muss man Kilometer fahren, um etwas zu verstehen. Aber wenn es ständig Defekte beim Motorrad gibt, werden wir uns nicht verbessern. Wir brauchen von Aprilia mehr Hilfe. Wenn man das Projekt verbessern will, dann muss man Rennen beenden."

"Vielleicht haben wir mit den Motorrädern schon zu viele Kilometer zurückgelegt. Wir bekommen nichts Neues mehr. Es ist schon die zweite Saison für diese Motorräder. Vielleicht liegt es daran. Alles muss besser kontrolliert werden."

Dem stimmt auch Oliveira zu: "Ich glaube, Aprilia versorgt uns mit ihren Ressourcen bestmöglich. Sie geben momentan ihr Bestes. Aber hoffentlich können wir die Situation in der Zukunft verbessern. Sie vertrauen uns, wir vertrauen ihnen."

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