Andrea Dovizioso: "Reifen müssen mehr leisten"

Andrea Dovizioso beobachtete in Katar, dass auch Jorge Lorenzo Probleme hat und geht davon aus, dass die Piloten noch Zeit benötigen, um die Reifen zu verstehen

(Motorsport-Total.com) - Die ungewohnte Charakteristik der Michelin-Reifen sorgte im Testwinter für zahlreiche Stürze und verunsicherte die Fahrer. Doch bis zum ersten Rennwochenende hatten sich die MotoGP-Piloten auf die neuen Reifen eingestellt und kamen damit deutlich besser zurecht als bei den ersten Runden mit den neuen Pneus. Die Rundenzeiten in Katar beeindruckten, doch nach wie vor gibt es beim Thema Reifen reichlich Luft für Verbesserungen. Vor allem das Verhalten auf eine Renndistanz sorgte für Verwirrung.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Marc Marquez, Valentino Rossi

Andrea Dovizioso setzte sich gegen Marc Marquez und Valentino Rossi durch Zoom

Weltmeister Jorge Lorenzo war im finalen Renndrittel mit dem weichen Hinterreifen sehr konkurrenzfähig und stellte in der 20. von 22 Runden eine neue Bestmarke auf. Die Fahrer mit dem harten Hinterreifen taten sich hingegen schwer. Bei den kommenden Rennwochenenden könnte sich aber bereits alles ändern, denn der Belag in Argentinien und Austin ist aggressiver als der in Katar.

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso fuhr im Rennen vorne und hinten die weichen Reifen und traf offensichtlich die richtige Wahl. Für die kommenden Events warnt er aber: "Es ist zu zeitig, um die Situation richtig zu verstehen. Es kann sich von Strecke zu Strecke alles ändern. Besonders Austin und Argentinien sind komplett unterschiedliche Kurse", wird "Dovi" von 'Crash.net' zitiert. "Wir müssen abwarten, um unser Potenzial besser zu verstehen, doch ich denke, wir sind mit der neuen Desmosedici sehr schnell."


Fotos: MotoGP in Doha


Beim finalen Vorsaisontest beklagten viele Fahrer Probleme mit dem weichen Vorderreifen. Michelin modifizierte den Reifen bis zum Rennwochenende. Im Rennen fuhr Dovizioso mit dem weichen Vorderreifen zu Platz zwei. "Wir hatten zum Glück nie Probleme mit den Vorderreifen - weder beim Test, noch am Rennwochenende. Es hat uns nicht besorgt. Es war der Hinterreifen, der stark nachließ. Sehr stark sogar", analysiert der Italiener.

Andrea Dovizioso

Kann Andrea Dovizioso mit seiner Ducati auch in Argentinien um den Sieg kämpfen? Zoom

Dovizioso macht aber nicht Michelin für den Gripverlust verantwortlich: "Ich denke, das wurde durch die Elektronik verursacht, nicht durch den Reifen. In maximaler Schräglage regelt die Elektronik nicht. Deshalb rutschen wir mehr und haben mehr Schlupf. Das betrifft alle. Im Vergleich zur Vergangenheit muss der Reifen im Rennen mehr leisten", vergleicht der Routinier.

"Nach zehn Runden baut der Reifen etwas ab. In den finalen fünf Runden baut der Reifen stark ab. Besonders am Kurveneingang ist es schwierig, die Kontrolle zu behalten", erklärt der Ducati-Pilot, der nicht davon ausgeht, dass Jorge Lorenzo ungefährdet von Sieg zu Sieg fährt: "Ich freue mich, dass ich beobachten konnte, wie Lorenzo Schwierigkeiten hatte, obwohl er gewann. Das ist schön. Marc (Marquez) war schnell, als er mich überholte, doch es lief nicht alles nach Plan. Deswegen konnte ich mit ihm kämpfen."