• 19.05.2016 11:31

  • von Mitchell Adam (Haymarket)

Andrea Dovizioso glaubt: Ducati muss für Resultate umdenken

Im Titelkampf spielt Ducati auch in diesem Jahr keine Rolle - Andrea Dovizioso glaubt, dass man für bessere Ergebnisse umdenken muss

(Motorsport-Total.com) - Ducati hat mit der Desmosedici GP ein konkurrenzfähiges Motorrad, doch laut Andrea Dovizioso muss das Team umdenken, damit es auch Topresultate gibt. Die Fortschritte zum Vorjahr sind unverkennbar. Mit Ausnahme von Jerez, wo Ducati mit den Michelin-Hinterreifen Probleme hatte, wäre bei jedem Rennen ein Podestplatz möglich gewesen. Aber Zwischenfälle, Pech und vor allem Stürze verhinderten bisher, dass einer der Ducati-Fahrer noch vorne im WM-Rennen dabei ist.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso hat in diesem Jahr noch kaum Resultate erreicht Zoom

Zuletzt stürzten beide Fahrer in Le Mans. Dovizioso ist der Meinung, dass sich Ducati nun darauf konzentrieren müsse, den vorhandenen Speed auszunutzen und in Ergebnisse umzumünzen. "Ich denke, Le Mans war ein wichtiges Wochenende, um zu verstehen, was wir für die Zukunft machen müssen", sagt der Italiener. "Positiv ist, dass wir den Speed haben. Das ist in der MotoGP extrem wichtig. Aber meiner Meinung nach müssen wir in eine andere Richtung denken."

In den bisherigen Rennen war klar zu sehen, dass Ducati mithalten kann, aber im letzten Renndrittel ist derzeit die Yamaha das beste Paket. Deswegen meint Dovizioso: "Bisher versuchten wir schneller und schneller zu werden. Wir haben den Speed, was sehr gut ist. Jetzt haben wir auch die Pace, aber es mangelt die Konstanz. Ich glaube, wir nutzen den Hinterreifen zu stark. Wir brauchen auch mehr körperlichen Einsatz, um schnell zu sein. Das ist im Rennen schwierig zu halten."

Ducati muss sich an Yamaha orientieren

Deswegen sagt der Italiener offen: "Um vorne mit den Yamaha-Fahrern mithalten zu können, müssen wir konstanter werden. Wir versuchen genauso schnell wie jetzt zu sein, aber mit weniger Aufwand und weniger Belastung für den Hinterreifen. Vielleicht ist es eine Mischung mehrerer Faktoren. Wir müssen genau analysieren, was im Rennen passiert ist und in bestimmten Bereichen besser werden. Es gibt einen Grund, warum immer die gleichen Fahrer vorne sind."


Fotos: MotoGP in Le Mans, Rennen


Im Gesamtpaket ist die Yamaha M1 derzeit das beste MotoGP-Motorrad, wie auch die beiden Doppelsiege in Jerez und Le Mans zeigten. Drei der fünf Rennen wurden entweder von Valentino Rossi oder Jorge Lorenzo gewonnen. "Im Vergleich zur Yamaha haben wir weniger Grip am Hinterrad", sagt Dovizioso. "In diesem Punkt müssen wir uns verbessern. Auch beim Lenkverhalten in der Kurve sind sie etwas besser."

"Ich glaube auch, dass sie nicht so viel Kraft brauchen, um schnell zu sein. Sie können den Vorderreifen nutzen, um flüssig durch die Kurven zu fahren. Lorenzo ist in diesem Bereich etwas Besonderes, er ist auch mit frischen Reifen schneller. Bei Valentino ist das nicht immer der Fall, aber im Rennen ist er immer da", analysiert Dovizioso. "Dieser Stil ist immer gut und meiner Meinung nach auch der richtige Weg, ein Bike zu fahren."

Nach fünf Rennen sind Andrea Iannone und Dovizioso in der Weltmeisterschaft auf den Plätzen zehn und elf. Iannone hat 25 Zähler auf dem Konto, Dovizioso um zwei weniger. Der Rückstand auf Leader Marc Marquez beträgt schon 65 beziehungsweise 67 Punkte.