Analyse: Fährt Marc Marquez im Rennen wieder allen davon?

Marc Marquez geht als großer Favorit ins Rennen in Indianapolis - Sorgen macht ihm nur die Haltbarkeit der Reifen - Valentino Rossi zu langsam für das Podium?

(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez hat eine unglaubliche Bilanz vorzuweisen: Der Spanier ist in seiner MotoGP-Karriere in den USA noch ungeschlagen. Sechsmal traf der amtierende Weltmeister in den Vereinigten Staaten an, sechsmal jubelte er am Ende ganz oben auf dem Podium. Auch in Indianapolis spricht wieder einmal alles für den Honda-Piloten: Am Sonntag startet er von der Pole-Position und die Zeiten des vierten Freien Trainings (zum Ergebnis) lassen vermuten, dass Marquez im Rennen niemand folgen kann.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Kann Marc Marquez am Sonntag tatsächlich wieder niemand folgen? Zoom

Im vierten Training am Samstagmittag fahren die Piloten für gewöhnlich mit ihrem Rennsetup, weshalb die Zeiten als guter Indikator für die Rennpace gelten. Tatsächlich war Marquez in genau diesem Training der einzige Pilot, der konstante Zeiten im Bereich von 1:32 Minuten fahren konnte. Selbst Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa, die ebenfalls aus Reihe eins starten, konnten diese Pace nicht mitgehen.

Zwar scheint Lorenzo etwas schneller zu sein als sein Landsmann Pedrosa, doch um Marquez ernsthaft angreifen zu können, dürfte seine Pace trotzdem nicht ausreichend sein. Sofern es am Sonntag nicht regnen sollte, deutet damit alles darauf hin, dass der Weltmeister dem Feld, ähnlich wie auch schon zuletzt bei seinem Sieg am Sachsenring vor vier Wochen, enteilen wird.

"Gestern sah ich, dass Jorge sehr stark ist. Aber heute kamen wir näher heran und unsere Pace ist ähnlich. Morgen wird es ein interessantes Rennen werden", gibt sich Marquez allerdings zurückhaltend und erklärt: "Der Reifenverbrauch ist hier ein wichtiges Thema und im Rennen wird es der Schlüssel sein, denn ich denke, dass in den letzten Runden alle Probleme mit dem Grip am Hinterreifen bekommen werden."

Genau das könnte Lorenzo etwas Hoffnung machen. "Ich denke, dass meine Pace auf dem harten Reifen ziemlich konstant ist. Nach zehn oder 15 Runden wurde ich sogar noch einmal stärker", berichtet der Spanier. "Das ist ein gutes Zeichen für morgen. Im Warmup wollen wir uns noch einmal um ein oder zwei Zehntel verbessern", so Lorenzo, der den Sieg noch nicht abgeschrieben hat.

Anders sieht es bei Valentino Rossi aus, der nur von Rang acht ins Rennen gehen wird. "Mein Startplatz ist ein großes Problem, weil ich hier nicht sehr schnell bin", verrät der Italiener, der in dieser Saison bisher in jedem Rennen auf dem Podium stand. "Außerdem haben wir auch Probleme mit dem Motorrad. Wir müssen uns verbessern und morgen den nächsten Schritt machen. Ich schätze, um das Podium zu kämpfen, wird sehr schwierig. Marc und Jorge sind sehr stark."

Auch die Rennpace des WM-Spitzenreiters macht wenig Hoffnung auf eine deutliche Verbesserung am Sonntag. Einig sind sich übrigens alle Yamaha- und Honda-Piloten bei der Reifenwahl. Im Rennen werden wohl ausnahmslos alle auf den harten Hinterreifen setzen. Bei Suzuki und Ducati wird währenddessen wohl der Medium-Pneu zum Einsatz kommen. Aleix Espargaro testete im vierten Training zwar den weichen Hinterreifen, ein Renneinsatz ist laut seiner Aussage allerdings nicht möglich.