MotoGP Indianapolis: USA-Experte Marquez wieder auf Pole

USA-Spezialist Marc Marquez schnappt sich die Pole-Position in Indianapolis - Jorge Lorenzo deutlich vor Valentino Rossi - Stefan Bradl mit gelungenem Aprilia-Debüt

(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez scheint in den USA einfach nicht zu schlagen zu sein. Der Honda-Pilot, der in diesem Jahr bereits in Austin gewann, ist drauf und dran seine Siegesserie in den Vereinigten Staaten weiter auszubauen. Der amtierende Weltmeister sicherte sich in Indianapolis die Pole-Position (zum Q2-Ergebnis) und peilt am Sonntag seinen siebten USA-Sieg in der MotoGP an. Der 22-Jährige ist in der Königsklasse in den Vereinigten Staaten noch immer ungeschlagen.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Die Konkurrenten konnten Marc Marquez im Qualifying nicht gefährlich werden Zoom

Im Qualifying auf dem legendären Brickyard konnte zumindest wieder einmal niemand mit dem Spanier mithalten. Marquez setzte bereits früh in der 15-minütigen Session die Bestzeit von 1:31.884 Minuten und war damit der einzige Pilot, der den Sprung unter die Marke von 1:32 Minuten schaffte. Am dichtesten kam noch Teamkollege Dani Pedrosa heran: Der Spanier hatte am Ende einen Rückstand von 0,171 Sekunden.

"Morgen wird es ein hartes Rennen werden, aber ich fühle mich bereit", erklärt Marquez, für den es die dritte Indy-Pole in Serie war, nach dem Qualifying und ergänzt: "Es wird aber schwierig werden, denn der Reifenverbrauch ist hier ein großes Thema. Momentan sieht es so aus, dass Jorge (Lorenzo; Anm. d. Red.) eine gute Pace hat. Dani ist auch gut, aber momentan scheint Jorge stärker zu sein."

"Im zweiten Versuch war ich in den ersten Abschnitten ziemlich schnell, aber gegen Ende machte ich einen Fehler und verlor etwas", ärgert sich Pedrosa derweil. "Aber ich bin zufrieden, denn ich hatte ein gutes Gefühl und konnte schnell sein. Jetzt wird es wichtig sein, das Setup noch ein bisschen zu verbessern. Marc ist etwas schneller, aber morgen werde ich kämpfen."

WM-Duell: Vorteil Jorge Lorenzo

Lorenzo komplettierte mit einem Rückstand von 0,302 Sekunden die zweite Startreihe (zur Startaufstellung) und berichtet: "Wir hatten drei Reifen zur Verfügung und das war wichtig. Zum Glück konnte ich meine Rundenzeit in meinem dritten Versuch noch einmal verbessern. Wenn ich das nicht geschafft hätte, wäre ich nur Achter geworden. Es ist wichtig, in der ersten Reihe zu stehen. Das Wichtigste wird es sein, das Bike morgen im Warmup noch etwas schneller zu machen."

Als kleinen Sieg kann der Spanier das Qualifying bereits werten. Den beiden Honda-Piloten konnte er zwar nicht folgen, doch der Indy-Sieger von 2009 hängte immerhin seinen Yamaha-Teamkollegen und WM-Rivalen Valentino Rossi deutlich ab. Der Italiener, der bereits am ganzen Wochenende nicht wirklich in Fahrt kam, wurde mit einem Rückstand von 0,627 Sekunden nur Achter. Damit hat Rossi am Sonntag eine Menge Arbeit vor sich, wenn er Lorenzo oder sogar Marquez noch einholen möchte.

Für eine große Überraschung sorgte derweil Danilo Petrucci, der mit Platz fünf das beste Qualifyingresultat seiner MotoGP-Karriere erzielte. Der Italiener vom Pramac-Team war damit bester Ducati-Pilot und wird am Sonntag gemeinsam mit Cal Crutchlow (LCR-Honda) und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) auf der buntgemischten zweiten Reihe ins Rennen gehen.

Für die restlichen Ducati-Piloten war es ein ziemlich verkorkster Samstag. Andrea Iannone wurde nur Siebter, Andrea Dovizioso kam sogar nicht über Rang zehn hinaus. Am Freitag hatten die beiden Werkspiloten noch einen deutlich stärkeren Eindruck gemacht. Enttäuscht dürfte auch Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) sein, der lediglich Elfter wurde. Die beiden Suzuki-Piloten Maverick Vinales und Aleix Espargaro gehen am Sonntag von den Rängen neun und zwölf ins Rennen.

Q1: Bradl schneller als Teamkollege Bautista

In Qualifying 1 (zum Q1-Ergebnis) hatten sich zuvor Petrucci und Dovizioso durchgesetzt. Scott Redding (Marc-VDS-Honda) verpasste einen der ersten beiden Plätze in Q1 nur um 0,079 Sekunden und wird am Sonntag von Startplatz 13 ins Rennen gehen. Neben ihm werden am Sonntag Hector Barbera (Avintia-Ducati) und Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) aus Reihe fünf starten.

Starke Leistung derweil von Stefan Bradl: Der Aprilia-Neuling belegte bei seinem ersten Qualifying auf der RS-GP Platz 17 und bezwang damit seinen Teamkollegen Alvaro Bautista um 0,017 Sekunden. "Wir dürfen morgen keine Wunder erwarten. Wir sind sowieso schon besser im Plan, als wir das überhaupt gedacht haben", warnt der Deutsche allerdings bei 'Eurosport'.

"Morgen geht es darum, das Motorrad über eine ganze Renndistanz kennenzulernen. Für mich wird es wichtig sein, konstant zu sein und das Ding zu Ende zu fahren", so Bradl. Zusammen mit den beiden Aprilia-Piloten wird Jack Miller (LCR-Honda) am Sonntag aus Startreihe sechs ins Rennen gehen. In Reihe sieben stehen Eugene Laverty, Nicky Hayden (beide Aspar-Honda) und Alex de Angelis (Ioda-ART).

Pech für Mike de Meglio: Der Avintia-Ducati-Pilot stürzte früh in Q1 und kam anschließend nicht mehr über den 22. Platz hinaus. MotoGP-Rückkehrer Toni Elias (AB-Motoracing-Honda) qualifizierte sich auf dem 23. und letzten Platz. Das MotoGP-Rennen in Indianapolis startet am Sonntag um 14:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr MESZ).