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2013er-Reifen in Austin: Fahrer nicht glücklich
Bridgestone stellt in Austin eine Mischung nach 2013er-Spezifikation zur Verfügung - Die Fahrer sind mit dieser Entscheidung nicht glücklich
(Motorsport-Total.com) - Abgesehen vom Reifentest auf Phillip Island steht den MotoGP-Fahrern seit dem zweiten Wintertest in Sepang nur noch die neue Reifengeneration von Bridgestone zur Verfügung. Allerdings wird an diesem Wochenende in Austin erneut die 2013er-Mischung aus dem Lager geholt. Bridgestone erklärte diesen Umstand mit Verzögerungen bei der Produktion. Deshalb wird ein letztes Mal auf die alte Reifenkonstruktion zurückgegriffen.

© Tech 3
Die mittlere Hinterreifenmischung entspricht in Austin der 2013er-Spezifikation Zoom
Konkret stehen den Fahrern die Hinterreifenmischungen soft, medium und hard zur Verfügung. Die weichste Mischung dürfen wiederum nur die Open-Fahrer und Ducati verwenden. Bei der Mischung medium, die keinerlei farbliche Markierung aufweist, handelt es sich um die Reifen von 2013. Bekanntlich kamen die Yamaha-Werksfahrer mit den 2014er-Konstruktionen nicht sonderlich gut zurecht. Vor allem Jorge Lorenzo drückte seinen Unmut darüber deutlich aus.
In Austin stritt er allerdings sofort ab, etwas mit dieser Entscheidung zu tun zu haben. "Das war nicht meine Entscheidung", sagt der den fragenden Journalisten klar. Die Entscheidung hat natürlich Bridgestone getroffen. Einige Fahrer sind darüber nicht sonderlich erfreut. "Ich bin nicht glücklich, den alten Reifen zu benutzen", sagt Lorenzos Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi. "Ich will den neuen Reifen verwenden."
"Ich verstehe nicht, warum Bridgestone jetzt wieder den alten Reifen bringt, obwohl wir schon die ganze Zeit das Motorrad auf den neuen Reifen abgestimmt haben. So ist es aber und wir müssen den alten Reifen verwenden." Auch Honda-Werksfahrer Marc Marquez ist darüber nicht glücklich: "So wie Valentino bin ich damit nicht einverstanden und verstehe es auch nicht."
"Einige Fahrer haben Kritik geäußert. Jetzt haben wir einen 2013er-Reifen. In Katar bin ich mit dem harten Reifen gefahren und hier scheint es auch heiß zu werden. Der Reifen hat im Vorjahr hier aber gut funktioniert." Deshalb geht Marquez nicht davon aus, dass es auf dem Circuit of The Americas Probleme geben wird.
Sein Honda-Teamkollege Dani Pedrosa sieht die Situation pragmatisch: "Wir werden beide Reifen ausprobieren. Ich muss damit fahren und sehen, wie das Gefühl damit ist. Es könnte vielleicht etwas knifflig werden, aber ich bin mir nicht sicher. Im Vorjahr konnte man das Rennen mit beiden Reifen bestreiten. Sollte das wieder der Fall sein, dann kann es kompliziert werden. Wenn nur ein Reifen für das Rennen geeignet ist, dann ist es egal."
Warum Lorenzo Schwierigkeiten hat
In Katar hatte sich Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) stark präsentiert und klagte bisher im Gegensatz zu den Yamaha-Werksfahrern nicht über die 2014er-Reifen. Dafür gibt es einen Grund: "Ich habe in Malaysia auch zwei Tage länger mit den neuen Reifen getestet, während sie lieber mit den alten Reifen weitergefahren sind", schildert Smith seine Herangehensweise, die sich deutlich vom Werksteam unterschied. "Ich bin zwar um zwei Sekunden langsamer gefahren, aber ich hatte diese zwei Tage."

© Yamaha Motor Racing Srl
Jorge Lorenzo hatte in Katar viel Mühe mit den 2014er-Reifen Zoom
"Dazu kamen die drei Testtage in Katar. Ich habe also fünf Tage mehr Erfahrung mit den Reifen als das Werksteam." Deshalb informierte sich auch das Werksteam in Katar bei Smith. "Sie schauten sich die Daten an. Ich bin natürlich glücklich, dass ich einmal dem Werksteam helfen konnte." Aus verständlichen Gründen ist auch Smith nicht glücklich, dass die alten Reifen wieder zum Einsatz kommen, denn einer seiner erarbeiteten Vorteile könnte damit verloren sein.
"Der 2013er Reifen wird für Bridgestone Klarheit bringen. Die 2014er Reifen sind vor allem im Rennen besser. Ich glaube, die Situation wird dazu führen, dass einige Fahrer zu Jammern aufhören. Ich möchte dieses Wochenende hinter mich bringen und dann wieder auf die 2014er-Spezifikation zurückkehren." Es stellt sich dennoch die Frage, weshalb ausgerechnet Lorenzo mit der neuen Reifengeneration bisher so große Probleme hatte.
Smith bringt etwas Licht ins Dunkel: "Er (Jorge; Anm. d. Red.) verlässt sich auf den Kurvenspeed und die Schräglagen. Er hat seinen Stil perfektioniert und ich kann seine Frustration verstehen. In den letzten sechs Rennen 2013 hat er herausgefunden, wie er schneller als Honda fahren kann. Dann findet er plötzlich heraus, dass in der neuen Saison sein Stil nicht mehr funktioniert. Ich habe 2013 immer gewusst, dass mein Stil nicht funktioniert. Ich musste viel modifizieren und musste mich umstellen. Ich fahre weniger in Schräglage als er und stelle das Motorrad einige Grad früher auf. Ich habe herausgefunden wie es funktioniert", sagt Smith selbstbewusst.

