Remy Gardner startet auf Phillip Island

Wayne Gardner besiegte im Jahr 1989 Wayne Rainey auf Phillip Island und feierte einen unvergessenen Sieg - Diesmal startet Sohn Remy in der Moto3-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende wird ein Fahrer in der Moto3-Klasse ganz besondere Beachtung von den australischen Fans erhalten: Remy Gardner, der Sohn von Ex-Weltmeister Wayne Gardner, wird zum zweiten Mal in dieser Saison in der Weltmeisterschaft an den Start gehen. Gardner jun. vertrat beim Rennen in Misano den verletzten Luca Grünwald im Kiefer-Team. Allerdings kam der 16-jährige Australier abgeschlagen als 27. ins Ziel. Nun hat er die Chance, sich in Phillip Island auf heimischem Boden zu beweisen.

Titel-Bild zur News: Remy Gardner

Remy Gardner beendete sein Grand-Prix-Debüt in Misano auf Platz 27 Zoom

Gardner fährt derzeit regulär in der Spanischen Moto3-Meisterschaft. Drei Rennen vor Saisonende liegt er derzeit auf dem elften Platz der Gesamtwertung. Überschattet wurde die Saison von einem schweren Unfall Anfang September in Navarra, als Gardner nach einem Sturz von nachfolgenden Fahrern überfahren wurde. Er blieb aber weitestgehend unverletzt.

Vater Wayne war an diesem Tag vor Ort und erinnert sich mit Schrecken zurück. "Es war ein Horrorunfall, vor allem für mich. Ich musste mich fast übergeben, als ich sah, wie unser Sohn überfahren wurde", wird Garnder von der australischen Nachrichtenagentur 'AAP' zitiert. "Ich konnte kaum atmen und musste nachher eine kalte Dusche nehmen. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber es geschehen auch Wunder, denn er hatte kaum einen Kratzer."

Eine Woche später startete Gardner in Misano zum ersten Mal einen Grand Prix. Der Name Gardner steht im Motorradrennsport für Erfolge. Wayne stieg 1984 in die 500er-Klasse ein und war von 1985 bis Ende 1992 ein Fixstarter in der Königsklasse. Er fuhr ausschließlich für das berühmte Rothmans-Honda-Team. Nachdem Gardner 1986 Vizeweltmeister hinter Eddie Lawson (Marlboro-Yamaha) wurde, klappte es 1987 mit dem Titelgewinn.

Gardner senior macht keinen Druck

In seiner WM-Saison gewann Gardner sieben Rennen und wurde mit einem Vorsprung von 20 Punkten auf Randy Mamola (Roberts-Yamaha) erster australischer Weltmeister. 1988 musste sich Gardner abermals Lawson geschlagen geben. In seiner gesamten Karriere gewann Gardner 18 Grands Prix. Wird Sohn Remy eines Tages an diese Erfolge anknüpfen können? "Ich glaube, dass er talentiert genug ist", ist Gardner senior überzeugt. "Ohne Zweifel ist er auch clever genug und hat genug Selbstvertrauen."

Wayne Gardner

Wayne Gardner gewann im Jahr 1989 sein Heimrennen in Australien Zoom

"Meine Bedenken rühren vom großen Sprung von der Spanischen Meisterschaft in den Grand-Prix-Sport. Es geht nicht so sehr um die Rundenzeiten, aber die Atmosphäre ist anders. Dazu kommen die Reisen in all die verschiedenen Länder. Ich glaube aber, dass er sich daran gewöhnen und über die Saison schnell lernen wird", zeigt sich Gardner senior bei 'AAP' zuversichtlich. Unvergesslich ist der Grand Prix von Australien im Jahr 1989, als Garner hauchdünn vor Wayne Rainey gewann.

Nun wird Sohn Remy am kommenden Wochenende - 25 Jahre nach dem triumphalen Heimsieg - mit einer KTM des Calvo-Teams an den Start gehen. Vater Wayne dämpft aber die Erwartungen: "Wir haben bezüglich des Ergebnisses keine Erwartungen. Er ist sehr motiviert und ich muss keinen Druck ausüben", so Gardner senior. "Mein Ratschlag an Remy lautet, hinausgehen und Spaß zu haben. Er soll die Atmosphäre genießen und ein schönes Wochenende haben. Wenn er das beherzigt, wird er ein respektables Resultat erzielen."