Öttl auf dem Weg in die WM

Nachwuchstalent Philipp Öttl wird 2013 die komplette Moto3-Saison bestreiten - Sein Vater und Grand-Prix-Sieger Peter steht hinter dem Projekt

(Motorsport-Total.com) - Beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia wird Philipp Öttl mit einer Wildcard in der Moto3 an den Start gehen. Für die kommende Saison ist ebenfalls schon alles unter Dach und Fach. Der 16-Jährige wird im Team TT Motion-Events eine Kalex-KTM fahren. 2013 soll er sich in Ruhe an die WM herantasten und in erster Linie lernen. "Ich freue mich schon sehr auf die WM und die Zusammenarbeit mit Daniel M. Epp und Terrell Thien. Unsere Saison war besser als im letzten Jahr. An Speed mangelt es auf keinen Fall, aber in den letzten Rennen hat es an Glück gefehlt", meint Öttl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Philipp Öttl wird beim Finale in Valencia mit einer Wildcard an den Start gehen Zoom

Im Red Bull Rookies-Cup gewann er ein Rennen (Silverstone) und wurde am Ende Gesamtvierter. Dazu fuhr er in der Europameisterschaft. Der Fokus liegt nun auf den WM-Vorbereitungen. "Ich mache mir keinen Druck, weil es ein Zweijahresvertrag mit Option auf ein drittes ist. Ich habe selbe hohe Ansprüche an mich und versuche das Beste daraus zu machen. Das erste WM-Jahr ist meistens ein Lehrjahr." Gefördert wird Öttl von seinem Vater Peter. Öttl Senior ist in der Motorrad-WM kein unbeschriebenes Blatt. Er fuhr zwischen 1987 und 1997 in den Klassen 80 und 125 Kubikzentimeter.

Insgesamt konnte er fünf Siege erobern. Öttl fördert die Karriere seines Sohnes und steht nun vor dem größten Schritt. "Wichtige Entscheidungskriterien waren für mich, dass ich meine Mannschaft einbringen kann und dass Daniel M. Epp mit im Boot ist. Das Mitwirken von Daniel M. Epp stärkt dem Team den Rücken. Es ist großes Vertrauen da", erklärt Vater Öttl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' die Hintergründe zum WM-Aufstieg.


Fotos: MotoGP in Aragon, Girls


Speziell das erfahrene Gespann Epp/Thien soll langfristig zum Erfolg verhelfen. Tom Lüthi ist als Ex-Weltmeister und Moto2-Spitzenfahrer ein leuchtendes Beispiel. "Er (Epp; Anm. d. Red.) hat großes Interesse daran mit Philip etwas ähnliches wie mit Lüthi zu machen. Er will etwas aufbauen. Das gefällt mir. Wir gesagt, meine Mannschaft kenne ich und ich kann sie mitbringen. Kalex-KTM war immer gesetzt."

"Es ist eine Basis. Längerfristig ist relativ. Es wird immer so sein, dass wenn gewisse Kriterien nicht erfüllt sind, dann wird es auch keinen langfristigen Vertrag geben. Die grundsätzliche Überlegung ist, dass der Junge lernen soll. Im zweiten Jahr muss er dann mehr erreichen. Wichtig ist jetzt, dass er zwei Jahre hat. Sicherlich ist Philipp ehrgeizig und ob ihn das beruhigt bezweifle ich, weil er sicher schon im ersten Jahr etwas erreichen will."

Peter Öttl fungiert als Daten-Techniker

"Es ist aber eine beruhigende Situation, am 4. Oktober zu wissen was wir 2013 machen. Jetzt können wir uns auf den Grand Prix in Valencia konzentrieren. Dort setzen wir zum ersten Mal ein neues Motorrad ein, das auf Stand zwischen 2012 und 2013 ist. Das wird auch unser Motorrad für die IRTA-Tests sein", sagt Öttl. Er selbst hat im Team für seinen Sohn auch eine tragende Rolle. "Ich mache Data-Recording und Motormapping. Ich wollte im Team eine Aufgabe haben und in seiner Nähe sein, aber nicht direkt mit ihm arbeiten. Dafür ist sein Chefmechaniker (Stefan Kirsch; Anm. d. Red.) zuständig."

Philipp Öttl

In Silverstone gewann Philipp Öttl ein Rennen im Red Bull Rookies-Cup Zoom

"Das Team bleibt beisammen", spricht Öttl die Mannschaft an, die Sohn Philipp in der EM betreut hat. Es soll nur noch eine Person zusätzlich hinzugezogen werden, damit sich der Chefmechaniker auf die Abstimmungsarbeit konzentrieren kann. Generell ist Öttl zufrieden mit dem Schritt in die WM: "Ich merke auch an den Augen von meinem Team, dass sie mit der Entscheidung zufrieden sind. Sie sind schon stolz, dass wir nach drei gemeinsamen Jahren in die WM kommen. Seit einem Jahr habe ich mit dem Gedanken gespielt."

Philipp Öttl geht noch zur Schule. Wie bekommt man Schule und WM-Karriere unter einen Hut? "Ich habe mit der Schule gesprochen und sie stehen voll dahinter. Es ist natürlich das Prüfungsjahr und Philipp bekommt grundsätzlich immer frei", sagt der stolze Vater. "Im Oktober steht ein KTM-Test an und er bekam sofort frei. Man rechnet ihm hoch an, dass er jede Stunde zu der er kann mitnimmt. Letztens sind wir um elf Uhr aus Barcelona gekommen und Viertel nach elf ist er in der Schule gewesen."

"Das rechnet man ihm hoch an. Ich glaube das hilft ihm auch, denn je weniger er versäumt, desto weniger muss er nachholen. Jetzt müssen wir noch die WM-Termine und die Prüfungstermine abgleichen. Ich hoffe, sie überschneiden sich nicht, weil sonst wird es schwierig. Im Juli sind die Prüfungen dann vorbei und es wird dann für ihn leichter."

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