"Hilft mir bei gewissen Dingen": Öttl über sein Mentaltraining

(Motorsport-Total.com) - Vor fast jedem Moto3-Training werfen die Fernsehkameras einen Blick in die Schedl-Box und beobachten Philipp Öttl dabei, wie er im Geiste noch einmal die Strecke vorbereitet. Ähnlich wie bei den Skifahrern fährt der Deutsche die Strecke im Kopf ab und denkt an die Brems- und Schaltpunkte. Kein anderer Fahrer in der Weltmeisterschaft hat dieses Ritual, das praktisch schon zu einem Markenzeichen von Öttl geworden ist.

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Philipp Öttl (re.) mit Vater Peter in der Schedl-Box Zoom

"Es hilft mir, gewisse Sachen auf die Reihe zu bringen", erklärt der 22-Jährige im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Öttl beschäftigt sich schon lange mit der mentalen Seite des Motorradrennsports und geht diesbezüglich seinen eigenen Weg. "Bei den Skifahrern ist das extrem wichtig, weil sie die Strecke nicht gut kennen. Ich habe mir nichts abgeschaut, denn das muss sehr individuell auf den Sportler abgestimmt sein."

Öttl suchte nach der schwierigen Moto3-Saison 2014 nach neuen Wegen, denn damals sammelte er in der kompletten zweiten Saisonhälfte keine WM-Punkte. "Das war fast schon das Karriereende", sagt Öttl im Rückblick. "Ich habe in meiner Karriere gemerkt, dass ich hart arbeiten muss, um ein gewisses Ergebnis zu erreichen." 2015 ging es bergauf, es folgte der erste Podestplatz und die Ergebnisse wurden konstanter.

"Ich habe nach Möglichkeiten gesucht, die mir etwas bringen könnten und womit ich mich verbessern könnte. Dann habe ich mich damit auseinandergesetzt, was im Kopf alles passiert", so Öttl. "Es passiert viel mehr, als man eigentlich denkt. Aber es ist kompliziert, denn man könnte über eine Stunde über dieses Thema reden." Und dass seine Vorbereitung häufig im Fernsehen gezeigt wird, stört ihn nicht: "Viele finden es extrem gut. Das ist eigentlich das häufigste Feedback."