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"Einfach durchbeißen": Noah Dettwilers schwerer Stand als Moto3-Rookie
Was Noah Dettwiler, aktuell einziger deutschsprachiger Stammpilot in der Motorrad-WM, als Rookie noch lernen muss - Tom Lüthi erklärt, wie er ihm als Mentor hilft
(Motorsport-Total.com) - In den Starterfeldern der Motorrad-WM ist Noah Dettwiler aktuell der einzige Deutschsprachige mit einem Stammplatz. Der 19-jährige Schweizer fährt in der Moto3-WM seine Rookie-Saison. Im französischen CIP-Team steht er aber nicht nur für 2024, sondern im Rahmen eines Zweijahresvertrags bis Ende 2025 unter Vertrag.
© Motorsport Images
Der 19-jährige Schweizer Noah Dettwiler fährt seine erste volle WM-Saison Zoom
Unterstützt und gefördert wird Dettwiler vom ehemaligen MotoGP-Piloten und langjährigen Moto2-Piloten Tom Lüthi. Bei den elf bisherigen Saisonrennen hat es der Dettwiler einmal in die Top 15 und somit in die Punkteränge geschafft. Das war Mitte April am USA-Wochenende auf dem Circuit of The Americas in Austin, wo er als 14. ins Ziel kam.
Bei allen anderen Rennen belegte Dettwiler Positionen außerhalb der Punkteränge. Ins Ziel gekommen ist er bis dato immer. Das umfasst auch seine ersten zwei Rennen, die er bereits 2023 als Wildcard-Starter absolviert hat, damals in Spielberg (Österreich) und in Mandalika (Indonesien). Seine erste volle WM-Saison nun ist für den jungen Schweizer in erster Linie ein Lernprozess.
"Es ist sicher kein einfaches erstes Jahr", sagt Dettwiler im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Wir wussten, dass wir mal bessere und mal weniger gute Rennen haben würden. Genau so ist es momentan. Wir sind gerade an einem Punkt, an dem wir ein bisschen aus einem Loch herausfinden müssen."
"Wir machen Fortschritte. Aber es wird einfach sehr schnell gefahren. Klar, es ist das erste Jahr. Aber natürlich will man selber immer noch mehr", so der Teenager aus Basel, der mittlerweile im spanischen Valencia zu Hause ist.
"Den größten Druck macht man sich eigentlich selber", sagt Dettwiler. In diesem Zusammenhang ist sein Zweijahresvertrag eine große Hilfe. "Wir müssen uns jetzt einfach durchbeißen. Das Wichtigste ist es natürlich, nicht aufzugeben", sagt er und ist überzeugt: "Irgendwann kommt dann schon mal das Licht am Ende des Tunnels."
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Auf der KTM des CIP-Teams ist Dettwiler stets ins Ziel gekommen - einmal Top 15 Zoom
Als Bereiche, in denen er und das CIP-Team noch Arbeit haben, stellt Dettwiler heraus: "Einfach konstant schnell zu fahren, das macht mir noch Mühe. Manchmal haben wir zwischendrin eine gute Session, aber die Konstanz fehlt noch ein bisschen." Dettwilers Teamkollege ist der Italiener Riccardo Rossi, der bereits seine sechste Saison in der Moto3-WM fährt.
Dettwilers Mentor Tom Lüthi, der selber 20 Jahre lang in der Motorrad-WM aktiv war, kümmert sich um seinen jungen Landsmann. Diese Unterstützung weiß der Youngster sehr zu schätzen. "Tom ist ja selber auch durch Höhen und Tiefen gegangen. Mit seiner ganzen Erfahrung kann ich ihm da wirklich vertrauen, auf der Strecke und auch abseits der Strecke, beides", sagt der 19-Jährige.
Im Gespräch mit Motorsport-Total.com beschreibt Lüthi seine Rolle als Mentor für Dettwiler so: "Ich glaube, es hilft ihm enorm, wenn ich einfach ab und zu ein bisschen der Guide sein kann, indem ich sage: Schau mal, versuch es doch so und so."
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Tom Lüthi, der selber 20 Jahre lang in der WM fuhr, gibt Dettwiler wertvolle Tipps Zoom
Als klassischen Riding-Coach, sich Lüthi, der privat mit Dettwilers Schwester liiert ist, aber nicht: "Ich gehe schon mal raus an die Strecke. Aber ich glaube, es ist wichtiger, dass er grundlegende Sachen versteht und umsetzen kann. Er ist ein Riesentalent, er kann Motorrad fahren. Er muss sich halt selber jetzt die Zeit auch geben."
In Dettwilers aktuelle Situation kann sich Lüthi gut hineinversetzen. Und er weiß sie auch einzuordnen. "Ich kann nachvollziehen, wie er sich fühlt", sagt er, wenngleich er selber nie in der Moto3-WM gefahren ist, weil es die in ihrer jetzigen Form mit 250er-Motorrädern zu Beginn der 2000er-Jahre noch nicht gab.
Wie hart das Brot gerade für einen Neuling ist, das weiß der erfahrene Schweizer aber ganz genau. "Die Moto3-Klasse in der WM, das ist schon ein Haifischbecken. Die Dichte ist brutal. In meiner Zeit damals in der der 125er-Klasse, das war eine komplett andere Welt", so Lüthi.
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Platz 14 in Austin: Dettwilers bisheriges Highlight in seiner WM-Karriere Zoom
Abgesehen von Noah Dettwiler, dem aktuell einzigen Deutschsprachigen mit einem Stammplatz in der Motorrad-WM, hat es in der laufenden Saison 2024 in den drei Topklassen - MotoGP, Moto2, Moto3 - lediglich Einzelstarts von Piloten aus dem deutschsprachigen Raum gegeben.
In der Königsklasse MotoGP bekommt Honda-Testfahrer Stefan Bradl den einen oder anderen Wildcard-Einsatz. In der Moto2-Klasse sprang Marcel Schrötter dreimal als Ersatz für Deniz Öncü ein. Und in der Moto3-Klasse hat kürzlich Jakub Rosenthaler aus Österreich im Intact-Team von Peter Öttl sein WM-Debüt gegeben. Abgesehen davon fährt Lukas Tulovic in der MotoE-WM die volle Saison, und zwar ebenfalls im Intact-Team.
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