Droht in der Moto3 eine KTM-Dominanz?

Bei den bisherigen Vorsaison-Tests war im Trockenen kein Kraut gegen die starken KTMs gewachsen: Kann Honda den Österreichern 2013 Paroli bieten?

(Motorsport-Total.com) - Am 15. Juli 2012 gewann Maverick Vinales zum bisher letzten Mal einen Moto3-Grand-Prix für Honda. Seitdem dominiert KTM die Szene. Der souveräne Titelgewinn von Sandro Cortese war die Krönung einer nahezu perfekten Saison für den Zweiradhersteller aus Mattighofen. Mit 325 Punkten setzte sich der Deutsche deutlich gegen die Verfolger Luis Salom (Kalex-KTM, 214 Punkte) und Maverick Vinales (FTR-Honda, 207 Punkte) durch.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Im Nassen konnte Jack Miller die starken KTMs bereits hinter sich lassen Zoom

HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto betonte 2012 immer wieder, dass man sich in der Moto3 nicht werksseitig aufstellen möchte und stellte das Werks-Engagement von KTM in der Nachwuchsklasse in Frage. 2013 wechselte Honda-Speerspitze Vinales zu KTM. Konkurrent Salom vertraut weiterhin auf KTM-Power und wird im Werksteam einer der größten Herausforderer sein.

Romano Fenati stellte sich bei den bisherigen Tests als erster Verfolger der vielen KTMs an der Spitze heraus. Doch auch das Racing Team Germany zeigte Ambitionen, es den KTM-Piloten schwer zu machen. 2013 geht das Team um Dirk Heidolf mit zwei FTR-Hondas an den Start, die von Jack Miller und John McPhee pilotiert werden. Sorgen hat Teamchef Heidolf vor dem Saisonstart nicht, auch wenn er weiß, dass der Honda-Motor nicht die Stärke der FTR-Honda ist.

"Man darf nicht vergessen, dass KTM nur in der einen Klasse dabei ist. Honda beteiligt sich in der MotoGP, der Moto2, der Moto3 und bei CRT-Teams. Es ist schon eine große Baustelle", bemerkt Heidolf gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Im Gegensatz zu den KTM-Piloten lassen Miller und McPhee erst beim Jerez-Test die Katze aus dem Sack und fahren mit den 2013er-Spezifikationen.
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Die Updates erhalten wir zum Jerez-Test. KTM ist bereits beim vergangenen Test mit den neuen Motoren gefahren. Das ist von Honda so gewohnt", erklärt Heidolf, der optimistisch in die Saison 2013 geht. "Ich denke, dass sie nicht so schlecht funktionieren werden. Beim Chassis wurden nur geringe Änderungen vorgenommen. Die Aerodynamik ist komplett anders. Es ist wichtig, dass nur die Sachen am Motorrad geändert wurden, die Probleme bereitet haben. Es ist ein tolles Motorrad."

Maverick Vinales

Maverick Vinales wechselte von FTR- Honda zu KTM und gilt als Favorit für 2013 Zoom

Beim Grand Prix in Le Mans konnte Luis Rossi 2012 einen Sieg für das Racing Team Germany einfahren. Ob 2013 solch ein Erfolg wiederholt werden kann, steht in den Sternen. Die Zusammenarbeit mit Honda stellt Heidolf momentan nicht in Frage und stellt sich hinter den Motorenlieferant aus Japan: "Im vergangenen Jahr haben sie mit Vinales gezeigt, dass sie vorne dabei sein können. Wir wurden immer gut betreut und blicken auf eine gute Zusammenarbeit mit Honda zurück."

"Auch mit FTR haben wir eine gute Partnerschaft", fügt er hinzu und bilanziert: "Dieses Motorrad mit einem KTM-Motor und keiner hat mehr eine Chance." Von Montagnachmittag bis Donnerstagnachmittag können die Moto2/3-Piloten beim IRTA-Test in Jerez zum letzten Mal vor dem Saisonstart Anfang April offiziell ihre Motorräder testen.