Vier Testtage für die Moto2 und Moto3 in Jerez

(Motorsport-Total.com) - Nach einem sonnigen Test in Valencia und dem teilweise recht nassen Aufeinandertreffen in Jerez steht in dieser Woche der letzte offizielle Test vor dem Saisonstart auf dem Programm der Moto2/3-Piloten. In Jerez wird von Montagnachmittag bis Donnerstagnachmittag an den neuen Motorrädern getüftelt. Wer 2013 zum Kreis der Favoriten zählt, wurde aber bereits bei den ersten beiden Tests deutlich.

In der Moto2 dürfte der Titel nur über Pons-Pilot Pol Espargaro gehen. Im Trockenen fand man den Kalex-Piloten zuverlässig an der Spitze. Kalex hat beim 2013er-Modelle vor allem im Nassen Fortschritte erzielt. Marc-VDS-Pilot Scott Redding belegte diese Entwicklung mit starken Zeiten auf nasser Strecke. Im Vorjahr noch war der Brite bei Regen meist recht weit von der Spitze entfernt.

"Wir haben uns bei den vergangenen beiden Tests verbessert und viele neue Dinge am Motorrad probiert. Beim Setup haben wir einen guten Weg eingeschlagen. Beim finalen Test in Jerez werden wir nicht viel am Motorrad ändern. Dadurch kann ich mich darauf konzentrieren, meinen Fahrstil zu verfeinern und das Maximum aus dem Motorrad zu holen", schildert Redding. "Nach den Rundenzeiten im Nassen und im Trockenen beim vergangenen Test komme ich mit viel Zuversicht nach Jerez. Doch es gibt immer Raum für Verbesserungen."

Neben der neuen Kalex kommt Redding auch das neue Gewichtslimit entgegen. Ab 2013 werden die Moto2-Maschinen mit ihren Fahrern gewogen und müssen mindestens 215 Kilogramm auf die Waage bringen. Redding, der einer der größten Piloten im Feld ist, hatte 2012 bei der Beschleunigung und dem Topspeed immer wieder das Nachsehen. Dieses Problem ist 2013 nicht mehr zu erwarten.

Marc-VDS-Teamkollege Mika Kallio geht ebenfalls mit viel Optimismus in die neue Saison und den finalen Test. Der Finne kommt mit der 2013er-Kalex deutlich besser zurecht. Bei der Gewichtsverteilung und dem Gefühl für das Vorderrad erzielte das Team in Albacete zuletzt Fortschritte, obwohl das Wetter nicht optimal war.

"Auch wenn die Bedingungen in Albacete nicht ideal waren -, die Strecke war sehr kalt und die Haftung gering - haben wir am Motorrad ein paar Dinge gefunden. Wir haben Verbesserungen beim Zusatzgewicht gemacht und auch am vorderen Ende des Motorrads Fortschritte erzielt. Wir müssen die Änderungen in Jerez bestätigen", bemerkt Ex-MotoGP-Pilot Kallio.

"Ich hoffe, dass die Bedingungen dort besser sind. Nun benötige ich noch etwas mehr Zeit auf dem Motorrad, ohne große Änderungen vorzunehmen, einfach um Vertrauen aufzubauen. Wenn sich mein Vertrauen verbessert, werden die Rundenzeiten besser", ist sich der Kalex-Pilot sicher. "Das wissen wir aus den vergangenen Jahren."

In Jerez gehen die Moto2-Piloten zum ersten Mal seit den Nachsaisontests mit offiziellen Motoren auf die Strecke. Hintergrund: Alleinausrüster Honda stellt während der Saison die Motoren, nicht aber für die Tests (Ausnahme: der finale Jerez-Test). Deshalb müssen sich die Teams selbst um die Aggregate kümmern. Entsprechend groß ist die Spanne der Motoren. Von leicht getunten Serienmotoren bis zu deutlich stärkeren Tuner-Motoren war in Valencia und Jerez alles zu sehen.

In der Moto3 gab es dieses Problem durch den Wettbewerb auf dem Motorensektor nicht. Bisher hinterließ Maverick Vinales in allen trockenen Tests einen sehr guten Eindruck. Seit dem Wechsel zu KTM scheint der Spanier nur schwer zu schlagen. Jonas Folger tat sich noch etwas schwer, mit seiner Kalex-KTM des Aspar-Teams die Zeiten von Vinales zu fahren. Doch im Nassen ist mit dem Deutschen jederzeit zu rechnen. Am 7. April starten die Moto2/3-Piloten in Katar in die Saison 2013.