Aufwärtstrend bei Mahindra: Ziel ist der Moto3-Titel

Mahindra gelang 2016 als erstem indischen Hersteller ein Sieg in der Motorrad-WM - Für Mufaddal Choonia ist das Entwicklungszentrum in Italien entscheidend

(Motorsport-Total.com) - Neben Honda und KTM ist Mahindra der dritte Hersteller in der Moto3-Klasse. Der indische Konzern stieg 2011 in die Weltmeisterschaft ein und fuhr in Misano den 100. Grand Prix. 2016 stellten sich die Erfolge ein. Vor allem Francesco Bagnaia zählt regelmäßig zur Spitzengruppe. In Assen konnte der Italiener den ersten Sieg holen und in Brünn gewann John McPhee. Der Schotte fährt eine Mahindra mit Peugeot-Label. Außerdem stand in Tschechien auch Jorge Martin auf dem Podium, wodurch Mahindra den ersten Doppelsieg feierte.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Vor allem Francesco Bagnaia ist mit der Mahindra oft in der Spitzengruppe Zoom

Zu Saisonbeginn war das Getriebe der große Schwachpunkt der MPG30, doch seit dem Sachsenring ist eine verbesserte Version im Einsatz. Seither sind die meisten Mahindra-Fahrer stärker unterwegs. In den ersten Jahren arbeitete Mahindra mit Suter zusammen, mittlerweile wurde eine eigene Entwicklungsabteilung im italienischen Besozzo eröffnet. Zu Saisonbeginn wurde dieser Schritt kritisiert, doch die derzeitige Konkurrenzfähigkeit rechtfertigt für Motorsportchef Mufaddal Choonia diesen Schritt.

"Dass wir unser eigenes Entwicklungszentrum eröffnet haben, hat für uns alles verändert. Zu Beginn arbeiteten wir mit Suter-Racing-Technologie zusammen, aber diese Zusammenarbeit ist nun beendet", sagt der Inder. "In den ersten Jahren hat uns das sicherlich geholfen. Im Vorjahr realisierten wir, dass wir uns auf unser eigenes Team und die wichtigen Bereiche konzentrieren müssen, um erfolgreich zu sein."

John McPhee

Hinter dem Peugeot-Label versteckt sich auch im Saxoprint-Team eine Mahindra Zoom

Insgesamt setzt Mahindra in der Saison 2016 zehn Fahrer bei fünf Teams ein. Die Konkurrenz von KTM und Honda ist stark. Im Winter experimentierte Mahindra sogar mit Winglets, die für die kleinen Klassen aber rasch verboten wurden. "2016 haben wir die erste richtige Mahindra MGP30 gesehen und unsere Resultate sind aufgeblüht", freut sich Choonia über den Aufwärtstrend. "Wir kämpfen fast an jedem Rennwochenende um Podestplätze und immer mehr Fahrer sind auf besseren Positionen zu finden."

"Das ist besonders ermutigend, weil es beweist, dass unser Motorrad gut funktioniert. Wir konzentrieren uns darauf, dass man mit dem Motorrad einfach arbeiten kann und es einfach zu fahren ist. Man soll nicht viel Zeit brauchen, um die optimale Abstimmung zu finden", so Choonia. "Ich muss auch den Anteil unserer technischen Partner und Zulieferer betonen. Ohne ihre Unterstützung wären diese Ergebnisse unmöglich zu erreichen."

In Italien ist Davide Borghesi der Chefentwickler. Er arbeitete bereits für MV Agusta, Husqvarna und Aprilia. Dazu kommt Lele Martinelli, der in der MotoGP schon für Yamaha, Honda, Aprilia und Ducati gearbeitet hat. Langfristig will Mahindra die Moto3-Weltmeisterschaft gewinnen. "Wir gehen es Saison für Saison an, aber das ultimative Ziel ist es, um die WM zu kämpfen", denkt Choonia an das große Ziel. "Um das zu tun, brauchen wir die besten Fahrer, das beste Bike, das beste Team und viele andere Faktoren. 2016 war bisher wunderbar und wir sind sehr zufrieden, wie es bisher gelaufen ist."