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West hat keine Lust mehr auf die MotoGP
Der ehemalige Kawasaki-Werkspilot kritisiert die Situation in der MotoGP und lobt die Chancengleichheit in der Moto2
(Motorsport-Total.com) - Anthony West ist einer der wenigen Moto2-Piloten, die bereits in der MotoGP an den Start gingen. In den Jahren 2007 und 2008 saß der Australier auf der Kawasaki ZX-RR und sammelte in der Königsklasse insgesamt 109 Punkte. Danach wechselte er in die Supersport-WM, kehrte mit MZ ins Grand-Prix-Paddock zurück und fährt seit der Saison 2012 für das QMMF-Team in der Moto2.

© QMMF
Ex-MotoGP-Pilot Anthony West fühlt sich in der hart umkämpften Moto2 wohl Zoom
Eine Rückkehr in die MotoGP war in der Saison 2012 ein Thema. Doch West scheiterte, die benötigten Sponsoren-Gelder aufzutreiben und musste Mattia Pasini bei Speed-Master den Vortritt lassen. Die Lust auf die MotoGP ist West seitdem vergangen. "In den vergangenen zehn Jahren war es mein größter Wunsch, in der MotoGP zu fahren", blickt er im Gespräch mit 'Crash.net' zurück "Doch meine Motivation ließ in den vergangenen Jahren nach."
"Durch die neuen Klassen, wie zum Beispiel die CRT-Klasse, zieht es mich nicht mehr dorthin, weil man nicht gewinnen kann. Man kann nur auf einer Werks-Honda oder Werks-Yamaha gewinnen. Realistisch gesehen hat man keine Chance, mit einem anderen Motorrad an der Spitze mitzukämpfen", kritisiert der QMMF-Pilot die Situation in der MotoGP. Tatsächlich ist es bereits einige Jahre her, als ein Nicht-Werkspilot ein Rennen gewann. Toni Elias war 2006 der letzte Satelliten-Pilot, der ein Rennen gewinnen konnte.
In der Moto2 fühlt sich West deutlich wohler, auch wenn es in der mittleren Klasse ebenfalls Kritikpunkte gibt: "In der Moto2 passieren viele merkwürdige Dinge, bei denen man sich nicht sicher ist, ob Leute betrügen oder nicht", bemerkt er und weist auf die Debatte um den Schaltautomaten von Marc Marquez hin, der Ende 2012 heiß diskutiert wurde. Seitdem gab es in der Moto2 keine weiteren Kontroversen: "In diesem Jahr war es besser als im Vorjahr."
"Es ist eine tolle Klasse. Die Rennen sind gut und eng. Das einzige Problem ist, dass man 20. ist, wenn man zwei Zehntelsekunden zurückliegt. Das macht es ziemlich schwierig. Es macht aber Spaß, weil man um jede Position kämpfen muss. Egal wo man in der Startaufstellung steht, man kämpft immer gegen talentierte, hart kämpfende und entschlossene Fahrer", lobt der ehemalige Grand-Prix-Sieger.
Verglichen mit der MotoGP spielt die Technik in der Moto2 eine untergeordnete Rolle. "In der MotoGP geht es hauptsächlich ums Motorrad. Ich befürworte die Tatsache, dass es viele Dinge gibt, die man ändern und einstellen kann. Zudem sind die Motorräder angsteinflößend schnell. Das Moto2-Motorrad ist ein bisschen langsamer und nicht mit der 250er zu vergleichen, bei der man vorsichtig ans Gas gehen musste, weil man sonst durch die Luft geflogen wäre", analysiert West.

