• 16.09.2011 22:16

Trainingsabsage trifft Aragon-Neuling Neukirchner hart

Max Neukirchner ist zum ersten Mal im Motorland Aragon unterwegs und muss erst eine Abstimmung finden - Sein MZ-Teamkollege Anthony West glänzt mit Platz sieben

(Motorsport-Total.com) - MZ-Werksfahrer Anthony West setzte zum Auftakt des Grand Prix von Aragon einen Paukenschlag und eroberte im ersten Freien Training am Freitagvormittag den siebten Rang. "Mit einem weiter verbesserten Abstimmung und vier superschnellen Runden kletterte er am Nachmittag noch höher in der Zeitenliste und sicherte Platz drei", dichtet sein Cheftechniker Warren Willing lächelnd, denn in Wirklichkeit herrschte im Fahrerlager zu diesem Zeitpunkt unübliche Stille: Ein kaputter Transformator hatte die Stromversorgung und damit auch Zeitnahme, sowie die technische Ausrüstung der einzelnen Teams lahmgelegt. Das zweite Freie Training musste deshalb abgesagt werden.

Titel-Bild zur News: Max Neukirchner

MZ-Pilot Max Neukirchner drehte am Vormittag insgesamt 19 Runden

Obwohl der Veranstalter am Spätnachmittag einen neuen Zeitplan veröffentlichte, bei dem viel der verlorenen Zeit auf der Strecke mit längeren Trainings gut gemacht werden soll, wurde Wests deutscher Teamkollege Max Neukirchner von der Absage hart getroffen. Als einer der wenigen Piloten, die in Aragon noch kein Rennen gefahren sind, liegt er bei der Suche nach der richtigen Abstimmung für die abwechslungsreiche Strecke weiter zurück als seine Kollegen und musste sich am Freitag deshalb mit dem vorläufigen 28.Platz begnügen.

"Es ist ein Jammer, dass das zweite Freie Training abgesagt wurde", ärgert sich Neukirchner. "Wir haben hier zwar im November getestet, doch es war extrem kalt und sehr windig, und ich habe nichts weiter gelernt als den Streckenverlauf und wo ich links oder rechts abbiegen muss. Die richtige Abstimmung für diesen Kurs ist für uns immer noch eine Unbekannte. Die Absage wirft uns zurück, und ich kann nur hoffen, dass wir morgen schnell eine taugliche Abstimmung finden, mit der wir nicht zu schlecht aussehen."

Dagegen herrschte bei West eine gute Stimmung. "Ich bin glücklich über meinen Start bei diesem Grand Prix. Ich fühlte mich sofort wohl auf dem Motorrad und konnte schnelle Rundenzeiten vorlegen, obwohl die Abstimmung noch nicht hundertprozentig gepasst hat. Das Beste ist: Wir haben jenes Quentchen an zusätzlicher Beschleunigung gefunden, das uns beim letzten Rennen in Misano gefehlt hat."

"Allmählich fühlt sich das Motorrad wieder an wie mein eigenes, und das ist ganz und gar der Arbeit von Warren zu verdanken. Er weiß genau, was er bei der Abstimmungsarbeit tut. Wenn er etwas verändert, macht er das Motorrad nicht nur besser, sondern ist auch in der Lage, den Unterschied zu erklären und vorherzusagen, wie sich das Bike auf der Strecke benehmen wird."

"Meistens trifft er dabei den Nagel auf den Kopf, was mir viel Zutrauen vermittelt. Ich kann mich jetzt wieder aufs Fahren statt auf meine Probleme konzentrieren. Vor ein paar Rennen war ich mental ausgelaugt, jetzt bin ich wieder happy. Es ist seltsam, dass wir so spät in der Saison so viel Neues über unsere Moto2-Maschine lernen, doch es ist so."