• 01.05.2010 22:42

  • von Maximilian Kroiss

Tomizawa: Erst Kiesbett, dann Pole

Trotz eines Ausrutschers gelang es Shoya Tomizawa, sich in Jerez die Moto2-Pole zu holen - "Ich wollte einfach nicht aufgeben"

(Motorsport-Total.com) - Shoya Tomizawa ist der Mann der Stunde in der neuen, hartumkämpften Moto2-Weltmeisterschaft. Nach seinem grandiosen Sieg im Auftaktrennen vor drei Wochen in Katar schlug der 19-jährige Japaner im heutigen Qualifying zum Grand Prix von Spanien erneut zu. Mit dem denkbar knappen Vorsprung von gerade einmal zwei Tausendstelsekunden auf Julián Simón holte er sich die Pole-Position. Dementsprechend groß ist die Freude des liebenswürdigen jungen Piloten aus Chiba.

Titel-Bild zur News: Shoya Tomizawa

Shoya Tomizawa hätte selbst nicht mehr mit der Pole-Position gerechnet

"Zunächst möchte ich mich für die vielen Gratulationen herzlichst bedanken", lautet der erste Satz des Suter-MMX-Piloten auf der offiziellen Pressekonferenz nach den Qualifyings, so wie man es eigentlich auch von einem stets freundlichen Japaner erwartet hatte. "Ich musste aber für diese Rundenzeit während des Qualifikationstrainings alles geben."#w1#

"Zuvor hätte ich nie gedacht, diese Pole-Position einfahren zu können", fährt er mit gutem Englisch fort. "Denn 20 Minuten zuvor bin ich noch im Kiesbett gelegen. Ich wollte aber einfach nicht aufgeben und habe alles versucht, um rechtzeitig in meine Box zurückzukommen. Aber auch meine Mechaniker haben umgehend das Richtige gemacht, indem sie alles versucht haben, um meine Maschine wieder startklar zu machen. Und sie haben es tatsächlich geschafft!"

Ganz ohne Folgen ist dieser Ausrutscher jedoch nicht geblieben. "In den ersten Runden nach dem Sturz habe ich zunächst einmal den Zustand des Motorrad ausgelotet", meint Tomizawa. "Es sind dabei einige Probleme aufgetaucht, die es heißt bis morgen aus der Welt zu schaffen. Dahingehend müssen wir noch nach den geeigneten Lösungen suchen."

"Zuvor hätte ich nie gedacht, diese Pole-Position einfahren zu können." Shoya Tomizawa

Auf die Ausgeglichenheit in der Moto2-Klasse angesprochen meint der Technomag-CIP-Pilot: "Unglaublich, morgen werden 42 Fahrer in der Startaufstellung stehen. Und die Zeitabstände liegen sehr, sehr eng beieinander. Das spiegelt sich auch in meinem Vorsprung auf Julián wider; es sind gerade einmal lächerliche zwei Tausendstelsekunden! Daher traue ich mich nicht zu behaupten, das morgige Rennen auf dem Podium beenden zu können - geschweige denn von einem Sieg zu sprechen. Ich werde aber morgen wieder mein Bestmögliches geben!"