• 13.05.2011 12:50

  • von Gerald Dirnbeck & Maximilian Kroiss

Suter mit Saisonauftakt zufrieden

Eskil Suter zieht nach drei Rennen Bilanz über die bisherige Moto2-Saison und gibt Einblicke in die Entwicklung des Prototypen-Chassis

(Motorsport-Total.com) - Die Fahrwerksschmiede Suter rüstet 13 Piloten in der Moto2 aus. Mit Andrea Iannone konnte das Rennen in Jerez gewonnen werden. Nur Überflieger Stefan Bradl verhindert derzeit die ganz großen Suter-Erfolge. Firmengründer Eskil Suter ist mit seinen Produkten und der Leistung seiner Teams zufrieden. Kontinuierlich werden die Chassis verbessert. Der WM-Titel ist natürlich das Ziel, nachdem man sich im Vorjahr Toni Elias mit einer Moriwaki geschlagen geben musste.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Der Schweizer Tom Lüthi fährt einen Moto2-Prototypen von Eskil Suter

"Generell können wir mit dem Saisonauftakt zufrieden sein. Ein, Sieg und drei zweite Plätze sprechen dafür", zieht Suter Bilanz. "Wir müssen halt jetzt schauen, dass wir diese Performance über die gesamte Saison halten können. In Estoril waren wir im QP mit neun Motorrädern in den Top 14 vertreten. So etwas hat es bisher aus unserer Sicht überhaupt noch nie gegeben, dass wir dermaßen stark waren."

"Die neuen Teile, die wir in der Zwischenzeit angefertigt haben funktionieren richtig gut. Auch der Nachschub, den wir in der Pause bis Estoril ausgeliefert haben, hat auch noch etwas bewirkt. Wir können jedenfalls zufrieden sein. Es liegt jetzt mehr bei den Teams, das alles auch richtig umzusetzen und dementsprechend die Resultate einzufahren. Es freut mich auch für Tom Lüthi, der brutal konstante Leistungen bringt."

"Egal ob im Trockenen oder im Nassen, am Vormittag oder am Nachmittag, er ist immer da. Schade, dass er in Estoril im Rennen den möglichen Sieg im Kiesbett versenkt hat. Aber die Saison in Moto2 dauert noch lange und ich denke, dass keiner der Top-Piloten ohne einen Nuller durchkommen wird. Auch Andrea Iannone ist sehr stark. Er muss aber im Training schneller eine Abstimmung erarbeiten. Wenn ihm das gelingt, dann denke ich, dass er einige Male nicht zu halten sein wird."

Bradl könnte der glückliche Nutznießer sein

"So wie Stefan Bradl es in Katar gezeigt, wenn einmal alles zusammenstimmt, dann geht es dahin... Was die Teams betrifft sind wir gut aufgestellt", lobt der Schweizer. "Wir haben auch einige sehr herausragende Fahrer dabei. Da sollte eigentlich einer immer vorne dabei sein. Es kann aber auch durchaus passieren, dass sich unsere Top-Piloten gegenseitig die Punkte wegschnappen und dabei ein lachender Dritter der 'Lucky Winner' ist, sprich Bradl."

Stallorder gibt es von Seiten des Fahrwerkherstellers nicht. "Dahingehend kann und ich will mich auch gar einmischen. Das ist den Teams überlassen, wie sie es sportlich auf die Reihe bringen die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Das ist sicher nicht so zu früheren Zeiten, wo Aprilia im Vorfeld schon bestimmt hat, wer Weltmeister wird. In der Moto2-Klasse ist das auch wegen dem ziemlich restriktiven Reglement auch gar nicht möglich."

Andrea Iannone

Der Italiener Andrea Iannone hat den ersten Saisonsieg für Suter geholt Zoom

"Das ist sehr vieles standardisiert, dass man mit den Teilen, die wir herstellen, dahingehend am Rad drehen kann. Mit der Moto2-Klasse hat man für die Zuschauer ein richtig gutes Spektakel zu einem vernünftigen Geld geschaffen. Wir erleben an jedem Rennwochenende ein atemberaubendes Rennen."

Regelmäßige Updates

Die Entwicklung schreitet kontinuierlich voran. Die Moto2-Motorräder sind mittlerweile schneller als die alten 250er-Zewitakter. "Was die neuen Teile betrifft haben wir schon für Estoril eine neue Aerodynamik gebracht. Redding und Iannone haben dieses Updaten schon im Rennen eingesetzt. Iannone war mitunter an dem Wochenende einer der zwei schnellsten Fahrer mit absoluten Top-Speedwerten. Selbst wenn er alleine auf der Strecke war, war sein Top-Speed sehr gut. Das lässt erkennen, dass unsere neue Aerodynamik richtig gut funktioniert."

"Dann gibt es natürlich immer wieder kleinere Neuerungen, dass man dort und da neue Links einsetzt. Im Detail möchte ich nicht darauf eingehen und diese der Konkurrenz auf die Nase binden. Aber diesbezüglich befinden wir uns auf dem richtigen Weg und wir werden auch die ganze Saison über versuchen Neuerungen einfließen zu lassen, die sich im Rennbetrieb entdecken lassen."

Dominique Aegerter

Auch der Schweizer Dominique Aegerter ist mit einem Suter-Chassis unterwegs Zoom

"Da haben wir wieder den Vorteil, dass wir viele Fahrer ausrüsten, wo auch einer davon während eines Rennens etwas Neues ausprobieren kann", schildert Suter den Vorteil des großen Kundenkreises. "Was das neue Aerodynamikpaket betrifft sind uns für eine rasche Auslieferung an alle Fahrer und Teams die Hände gebunden, da dieses mittels Prototypen-Werkzeuge hergestellt wird. Das ist eine relativ langwierige Prozedur, daher können wir nicht alle Fahrer auf einmal damit ausrüsten."

"Es hilft einem Piloten wenig, wenn dieser mit seinem Setup noch nicht auf dem Stand ist, um ganz vorne mitzufahren. Nur wegen der neuen Aerodynamik wird dieser auch nicht den Sprung nach vorne schaffen. Wie ich zuvor angesprochen habe, kommt es in Moto2 auf sehr viele Nuancen an, die gewonnen werden können. In erster Linie muss der Fahrer zusammen mit seinem Team ein Setup erarbeiten."