Sam Lowes: "Jemand muss Zarco stoppen"

Kalex-Pilot Johann Zarco zieht in der Fahrerwertung langsam davon: Speed-Up-Speerspitze Sam Lowes spricht über den Titelkampf

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rennwochenende in Barcelona führt Kalex-Pilot Johann Zarco die Meisterschaft mit 134 Punkten an. Der Franzose, der für Aki Ajo fährt, gewann in der laufenden Saison zwei Rennen und stand mit Ausnahme des ersten Rennens bei jedem Event auf dem Podium. Ohne das technische Problem hätte Zarco vermutlich auch in Katar gewonnen. Dann wäre der Vorsprung in der Fahrerwertung noch größer.

Titel-Bild zur News: Sam Lowes

Speed-Up-Pilot Sam Lowes begeistert die Fans mit seinem spektakulären Fahrstil Zoom

Momentan hat der Ajo-Pilot 40 Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Tito Rabat. Speed-Up-Pilot Sam Lowes, der in Austin gewann und in Argentinien auf dem Podium stand, ist nach drei vierten Plätzen in Folge WM-Dritter und liegt 54 Punkte zurück. "Jemand muss Zarco stoppen", bemerkt der Brite gegenüber 'MotoGP.com'. "Das sage ich mit dem größten Respekt. Ich mag Zarco."

"Da ich aus dem Supersport-WM-Fahrerlager komme, würde ich es nicht als freundschaftlich bezeichnen", grübelt Lowes, der sich an den rauen Wind im MotoGP-Fahrerlager gewöhnt hat. Zu Zarco pflegt er aber ein gutes Verhältnis: "Ich kenne nicht viele Leute. Zarco kenne ich, da wir gemeinsame Sponsoren haben und uns bei Events trafen. Er ist ein netter Kerl."


Fotos: Moto2 in Barcelona


"Wir möchten ihn aufhalten. Assen ist die nächste Gelegenheit, das zu tun. Ich dachte, dass mir das in Katalonien gelingt, doch im Rennen kam er gut in Schwung. Hoffentlich kann ich es in Assen umdrehen", bemerkt Lowes, der mit seiner Speed Up gegen eine Vielzahl von Kalex-Fahrern kämpft. Momentan ist der Brite in den Top 10 der Fahrerwertung der einzige Nicht-Kalex-Pilot.

Sam Lowes

In Le Man, Mugello und Barcelona verpasste Lowes das Podium knapp Zoom

"Mein Motorrad läuft gut, wenn wir das perfekte Setup finden. Ich denke, dann sind wir ebenbürtig. Die Motorräder der Gegner haben oft ein besseres Setup. Dann muss ich härter arbeiten", analysiert Lowes. "Doch ich konnte die Kalex noch nicht fahren. Vielleicht wäre ich damit auch langsamer. Ich denke das zwar nicht, kann es aber nicht ausschließen."

In den Trainings setzt sich Lowes immer wieder in Szene, doch am Renntag tut sich der WM-Dritte manchmal schwer: "Auf eine Runde gesehen läuft es nicht schlecht. Man kann immer eine Runde pushen, doch über die Renndistanz fehlt uns noch etwas Konstanz. Das bekommen wir aber hin. In den finalen Runden eines Rennens habe ich zu kämpfen, weil ich vermutlich die Reifen zu hart beanspruche", schildert er. Am Wochenende schaut Lowes in Misano vorbei und sieht sich an, was Bruder Alex Lowes beim Superbike-Event ausrichten kann. Der Moto2-Pilot ist gespannt, wie die Piloten auf dem neuen Asphalt zurechtkommen. Mitte September gastiert auch die Motorrad-WM in Misano.