Moto2-Test mit Triumph und Magneti Marelli: Kalex zieht Bilanz

Moto2-Test mit Triumph und der neuen Elektronik von Magneti Marelli in Aragon - Alex Baumgärtel sieht die ersten Schritte positiv, aber es gibt noch viel Arbeit

(Motorsport-Total.com) - Im spanischen MotorLand Aragon begann die Moto2-Zukunft für die Saison 2019. Erstmals wurde der neue Dreizylindermotor von Triumph in Rennspezifikation von den Chassis-Herstellern KTM, Kalex und NTS auf der Strecke ausprobiert. Wichtig war auch der erste Einsatz der neuen Elektronik von Magneti Marelli. "Die ersten beiden Tage waren reine Arbeit für Magneti Marelli", berichtet Kalex-Mitgründer Alex Baumgärtel. "Wir sammelten Daten und gaben Feedback, damit sie ihre Mappings wie zum Beispiel die Motorbremse verfeinern können."

Titel-Bild zur News: Jonas Folger, Kalex

Das Kalex-Team ist mit dem dreitägigen Test in Aragon zufrieden Zoom

Beim Chassis wurde nichts verändert, um die Bedingungen trotz der hohen Außentemperaturen so konstant wie möglich zu halten. Und wie lautet Baumgärtels erster Eindruck von der neuen Moto2-Elektronik? "Die unterschiedlichen Mappings, die zur Verfügung gestellt werden, sind spürbar. Die Fahrer merken die Veränderung. Aber wir brauchen doch noch einiges Finetuning beim Paket, um mit der Arbeit am Chassis beginnen zu können." Das komplette Projekt steckt noch in den Kinderschuhen.

Am Dienstag saß Kalex-Testfahrer Jesko Raffin auf dem Motorrad, anschließend am Mittwoch Alex Marquez und am Donnerstag schließlich Jonas Folger. Marquez war der einzige Moto2-Stammfahrer und konnte einen Vergleich ziehen. "Beim letzten Run haben wir einen Schritt bei der Fahrbarkeit gemacht", sagt Baumgärtel über den Tag mit Marquez. "Er war sehr zufrieden damit, es fühlt sich an wie eine Kalex."

"Der Einsatz von Jonas mit der Triumph-Maschine war dann ebenfalls noch sehr aufschlussreich. Alle drei Fahrer lieferten überhaupt sehr ähnliche Inputs und Aussagen. Das ist natürlich sehr positiv und nützlich, um Magneti Marelli weitere Informationen hinsichtlich des Finetunings in Bezug auf Motorbremse, Motormanagement und Throttle-Control für die die Moto2-Klasse zu geben."

"Mit dem Motor selbst gab es absolut keine Probleme. Doch mit der Kupplung ist beim Startverhalten noch etwas Arbeit zu erledigen. Das ist wahrscheinlich auf das besondere Drehmoment des Dreizylinder-Motors zurückzuführen", schätzt Baumgärtel. "Ansonsten ist die Funktionalität gewährleistet, sowie sich auch die Fahrer angesichts der angepassten Leistungsentfaltung sehr wohl fühlten."

Kalex-Triumph

Mit Alex Marquez saß der erste Moto2-Stammfahrer auf der Kalex-Triumph Zoom

"Darüber hinaus gab es auch Lob für das Getriebe, das bis dato einwandfrei funktioniert. Dabei muss man allerdings anmerken, dass dieser Teil als Ganzes bei weitem noch nicht ans Maximum gestresst wurde. Von unserer Seite ist hinsichtlich der Technik und Mechanik ebenso alles problemlos verlaufen. Daher gilt es nun für uns am Set-up weiterzuarbeiten und auf nächste Evolutionsstufen seitens Magnetti-Marelli zu warten."

Deswegen ist der genaue Plan für weitere Testfahrten noch nicht festgelegt, denn das muss in enger Abstimmung mit den technischen Partnern geschehen. "Die nächsten Testfahrten sind noch nicht geplant, denn ein Test hat keinen Sinn, wenn keine Leute von der Elektronikseite dabei sind, weil wir nur auswählen können, was uns gegeben wird", so Baumgärtel. "Derzeit sind wir bei Modifikationen eingeschränkt. Wenn man etwas anpassen will, muss das Magneti Marelli machen."

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