• 19.10.2013 14:21

Lüthi erkämpft Startplatz fünf

Für Tom Lüthi gestaltete sich das Qualifying auf Phillip Island recht erfolgreich, doch nach der Verkürzung des Laufs stehen dem Schweizer einige Probleme bevor

(Motorsport-Total.com) - Mit einem entschlossenen Angriff und dem Windschatten eines anderen Piloten erkämpfte Tom Lüthi beim Grand Prix von Australien den fünften Startplatz. Weil die Abstimmung der Suter MMX2 dabei noch nicht hundertprozentig zu der schnellen, 4,4 Kilometer langen Phillip-Island-Strecke passte, musste der Star des Teams Interwetten Paddock für den Erfolg sämtliche Register ziehen.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi ärgert sich über die Verkürzung des Rennens auf Phillip Island Zoom

Mehr Kopfzerbrechen macht dem 27-jährigen Schweizer allerdings die Entscheidung der Renndirektion, den ursprünglich auf 25 Runden angesetzten Moto2-Lauf auf 13 Runden zu verkürzen. Grund für diesen drastischen Beschluss waren die zum Teil bedenklichen Grip- und Haltbarkeitsprobleme, die eine Reihe von Teams und Fahrern mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Dunlop-Reifen gehabt hatten.

Tom Lüthi zählte nicht zu diesem Kreis: Mit einer harten Mischung, die er bereits am Freitagvormittag erfolgreich getestet hatte und die dann vorübergehend aus dem Verkehr gezogen wurde, fuhr er am zweiten Trainingstag abermals ohne Probleme eine längere Distanz. Durch die Renn-Verkürzung verwandelt sich dieser Vorteil in eine Benachteiligung - denn jetzt muss Lüthi mit Cheftechniker Alfred Willeke über neue Abstimmungsvarianten nachdenken, um das Motorrad dem 13-Runden-Sprint anzupassen.

"Entscheidung eine Überreaktion"

"Die Reifengeschichte war ein Riesendurcheinander", kommentiert der Schweizer. Erst wurde uns die Mischung weggenommen, mit der wir das erste Training gestern Vormittag bestritten haben, dann haben sie uns den Reifen gestern Abend wieder gegeben. Meiner Meinung nach ist die erste Entscheidung auf eine Überreaktion von Leuten zurückzuführen, die mit dem Reifen Probleme hatten. Doch es war nun einmal so, und wir mussten damit umgehen."


Fotos: Moto2 auf Phillip Island


"Ich habe mit diesem Reifen keine großen Probleme auf die Distanz. Jetzt aber habe ich gehört, dass das Rennen auf 13 Runden verkürzt wurde. Das ist unglaublich und keineswegs gut für uns. Ich war stark auf Distanz mit dem Reifen und ich würde gerne die volle Renndistanz fahren. Schon heute früh im Training hat sich das abgezeichnet für mich, denn der Reifen war uralt, als ich in der letzten Runde noch meine schnellste Zeit fahren konnte. Trotzdem wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen verkürzt, denn bei vielen geht die Angst um, dass die Reifen zerfliegen, weil sie überhitzen. Das muss ich natürlich so akzeptieren und versuchen, das Motorrad auf dieser Basis noch weiter zu bringen."

"Es liegt noch Arbeit vor uns, denn im Qualifying gelang mir nur eine schnelle Runde. Darauf kommt es zwar schlussendlich an, und ich bin erleichtert mit dem fünften Platz. Doch wir haben schon noch Probleme mit der Abstimmung, das passt noch nicht so, wie es sein sollte. Das Motorrad fährt einfach noch nicht so um die Ecken rum wie ich will, da fehlt's wirklich noch. Im entscheidenden Moment der Qualifikation hatte ich durch die letzte Kurve den Windschatten von Johann Zarco, das hat mir ganz klar geholfen."

Die Krux mit der Abstimmung

"Unsere Pace auf längere Distanz ist auch ohne Windschatten nicht so schlecht, aber es reicht nicht, um ganz vorne zu fahren. Die Abstimmung jetzt so spät auf 13 Runden hin zu trimmen, ist natürlich schwer. Es gibt schon Varianten, den Reifen nach 13 Runden zu zerstören, anscheinend haben das andere Fahrer, und die kurze Renndistanz kommt denen morgen entgegen. Aber wir können die Abstimmung des Motorrads deshalb jetzt nicht auf den Kopf stellen!"

Teambesitzer Daniel Epp hat derweil das Thema schon abgehakt: "Die Reifenproblematik haben wir vor dem Qualifying abgeschrieben und uns ganz auf den Kampf um die besten Startplätze konzentriert. Wir haben gewusst, dass es sehr eng wird, und so kam es auch. Tom musste um jede Zehntel-, jede Hundertstelsekunde kämpfen, und das ist auch gutgegangen. Fünfter Platz, zweite Startreihe, das passt."

"Allerdings hat Tom diese Position mit überdurchschnittlichem Risiko erkämpft. Fürs Rennen müssen wir noch eine Lösung finden, die etwas sicherer ist. Da das Rennen nur über 13 Runden geht, müssen wir uns bei der Abstimmung gleichzeitig auch auf die ersten paar Runden konzentrieren. Es ist ein Sprintrennen, in dem man sofort alles geben können muss, und daran arbeiten wir!"