Kalex vs. Suter: Wo welches Motorrad Vorteile hat

Die Kalex profitiert von ihrer Ausgeglichenheit und ist der Suter deshalb oft überlegen: Marc-VDS-Pilot Mika Kallio vergleicht die beiden Motorräder

(Motorsport-Total.com) - Die Siege in der Moto2 gingen in den vergangenen Jahren meist an Kalex oder Suter. Seit der Einführung der Moto2 in der Saison 2010 waren es diese beiden Hersteller, die sich langfristig behaupten konnten. In der Moto2-Debütsaison mischten unter anderem noch Moriwaki, Motobi, FTR, BQR, Bimota und MZ mit. Speed Up und Tech 3 sind der Serie erhalten geblieben, quantitativ aber nicht so stark vertreten wie Kalex und Suter.

Titel-Bild zur News: Esteve Rabat, Mika Kallio

In der Moto2 entscheiden Nuancen über Sieg oder Niederlage Zoom

Ex-MotoGP-Pilot Mika Kallio fuhr bereits Suter und Kalex. Als er 2011 aus der MotoGP in die Moto2 wechselte, saß er bei Marc VDS auf einer Suter. Seit 2012 setzt das Team auf Material von Kalex. "Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Suter noch immer so verhält, wie das Motorrad, das wir damals verwendeten. Als ich zum ersten Mal auf die Kalex stieg, passte sie besser zu meinem Stil", analysiert der Finne.

"Man konnte höhere Kurvengeschwindigkeiten fahren, weil das Chassis ein besseres Vertrauen für das Vorderrad vermittelte", berichtet er den Kollegen von 'Crash.net'. "Ich benötige immer ein gutes Gefühl für die Front. Es scheint, als ob die Kalex da ein besseres Feedback liefert als die Suter. Man kann später bremsen und schneller in die Kurven einbiegen. Als wir zur Kalex wechselten, wurden meine Ergebnisse besser."

Dominique Aegerter, Mika Kallio

Am Sachsenring holte Dominique Aegerter den ersten Saisonsieg für Suter Zoom

In der laufenden Saison gingen bisher sieben Siege an Kalex. Im Regen von Assen triumphierte Anthony West für Speed Up. Am Sachsenring holte Dominique Aegerter den ersten Saisonsieg für Suter. "Man kann sagen, dass die Kalex etwas ausgeglichener ist. Ich fühlte, dass alles gut harmoniert und sehr ausbalanciert ist. Es ragt nichts heraus, doch gleichzeitig fehlt auch nichts. Die Suter ist etwas unruhiger. Einige Dinge sind herausragend, an anderen Dingen muss noch gearbeitet werden. Das Paket ist nicht so komplett", bemerkt Kallio, der als WM-Zweiter in die Sommerpause ging.

Der Finne holte in der laufenden Saison bereits zwei Siege für Kalex. In Jerez und Le Mans setzte sich der Marc-VDS-Pilot gegen seine Konkurrenten durch. Mit der Kalex kommt er sehr gut zurecht. "Der Vorteil der gut ausbalancierten Kalex ist, dass sie sich einfacher abstimmen lässt. Von Strecke zu Strecke funktionieren viele Setups - auch sehr unterschiedliche. Die Suter reagierte sensibler auf die jeweilige Strecke", erklärt Kallio.