• 19.02.2010 12:46

  • von Maximilian Kroiss

Interwetten-Team bewährt sich bei erstem Test

Für das neuformierte Moto2-Team von Terrell Thien sollte der gestrige Testtag in Barcelona zur ersten Bewährungsprobe werden

(Motorsport-Total.com) - Thomas Lüthis 4-Takt-Debüt mit der Moriwaki-Moto2 des Interwetten-Teams erfolgte eigentlich schons am Mittwoch. Wegen der widrigen Verhältnisse wurde jedoch nur ein Einrollen daraus. Bei wesentlich besseren Bedingungen konnte man gestern ernsthaft mit dem Testprogramm auf die Minute genau mit Beginn der Streckenzeit um 10:00 Uhr beginnen. Doch eineinhalb Stunden später unterlief dem Schweizer Lüthi ein Fehler, der zu einem Sturz führte und daraufhin seine Crew die erste Bewährungsprobe im Echtbetrieb zu meistern hatte.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Thomas Lüthi ist mit den ersten Tests auf seiner Moto2 recht zufrieden

"Der Sturz zeigte, dass wir als Team bereits sehr gut aufeinander eingespielt sind", sagt Teamchef Terrell Thien. "Mit dieser Besetzung arbeiten wir noch nicht allzu lange zusammen. Trotzdem hat bei der anschließenden Reparatur des Motorrades jeder Handgriff von Jedem einzelnen gepasst." Obwohl im Interwetten-Moto2-Team Ersatzteile momentan noch Mangelware sind, konnte Lüthis Arbeitsgerät dennoch relativ rasch wieder rennfertig aufgebaut werden.#w1#

"Natürlich kommt jeder Zwischenfall dieser Art in der momentanen Phase unseres Projektes äußerst ungelegen, da es noch in jeder Hinsicht an Ersatzteilen mangelt", meint Thien. "Trotzdem ist es uns gelungen, das Motorrad wieder in einem fahrbaren Zustand zu bringen. Beim nächsten Test in Valencia werden wir aber diesbezüglich schon besser aufgestellt sein."

"Es war schön zu sehen, dass Tom auf Anhieb mit dem Motorrad gut zurecht kommt." Terell Thien

Trotz dieses Zwischenfalls endet der erste richtige Test für Neo-Teambesitzer Thien mit einem positiven Ergebnis. "Es war schön zu sehen, dass Tom auf Anhieb mit dem Motorrad gut zurecht kommt", meint der 39-Jährige aus Düsseldorf. "Er brauchte nicht lange, um auf 54er-Rundenzeiten zu kommen. Diese Marke schaffte er auch gleich wieder in seinem ersten Run am Nachmittag nach der Reparatur, bevor er sich in der letzten Stunde sogar noch erheblich steigern konnte."

Auch Lüthis neuer Cheftechniker Alfred Willeke spricht von positiven Erkenntnissen."Für beide Seiten, sowohl für Tom als auch für uns Mechaniker, war es das erste richtige Kennenlernen der Maschine", erzählt Willeke. "Überraschend kam für mich, dass Tom als 250er-Fahrer von einem einfachen Handling des Motorrades spricht. Trotz des Mehrgewichtes hat er kein Problem damit."

Ungewohnte Motorbremse führt zu Sturz

Der erfahrene Techniker aus Deutschland weiß auch die genaue Sturzursache zu erklären. "Tom wurde in der Erste-Gang-Kurve von der für ihn noch ungewohnten und abrupt einsetzenden Motorbremse etwas überrascht", so Willeke. "Beim Runterschalten in den ersten Gang passierte es. Er versuchte mit allen Mitteln noch den Sturz zu verhindern, kam aber mit dem Hinterreifen auf einen feuchten Fleck und rutschte aus. Ihm ist zum Glück nichts passiert und danach hat er uns auch geholfen die leicht beschädigten Verkleidungsteile zu säubern. Bis zum Zeitpunkt des Sturzes war Tom richtig flott unterwegs."

Obwohl bis zur Mittagspause um 13:00 Uhr noch etliche andere Fahrer ebenfalls einen Ausrutscher in ihrer Box zu vermelden hatten, schließt Willeke fehlenden Grip auf dem kühlen Asphalt am Circuit de Catalunya aus. "Tom beklagte sich in keinster Weise über mangelnde Haftung", sagt der Deutsche. "Wie gesagt, als Ursache konnten wir eindeutig die Motorbremse lokalisieren. Diesbezüglich müssen wir auch noch ein besseres Setup austüfteln und auch an der Kupplung arbeiten. Auch Tom wird seinen Fahrstil dahingehend anpassen müssen."