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Cortese: "Wir sind auf dem richtigen Weg"
Moto2-Rookie Sandro Cortese ist zuletzt zweimal in die Punkteränge gefahren - Im Interview spricht der Deutsche über die neue Klasse und seine Fortschritte
(Motorsport-Total.com) - Fünf Grands Prix hat Moto3-Weltmeister Sandro Cortese nun in der Moto2 absolviert. Mit seinem IntactGP-Team zog der 23-Jährige die Startplätze 13, 20, 19, 17 und 15 an Land. In den Rennen stehen die Ergebnisse 17, 26, 19, 13 und 14 zu Buche. Ein Aufwärtstrend war zuletzt in Frankreich und Italien zu erkennen. Die Fortschritte wurden mit den ersten beiden Ergebnissen in den Punkterängen belohnt. Noch ist es für Cortese ein weiter Schritt bis an die Spitze, obwohl die Zeitabstände in der engsten der drei Klassen gering sind. Es kommt auf Details in allen Bereichen an. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' analysiert Cortese seinen derzeitigen Stand und ist zuversichtlich für die nächsten Rennen.

© FGlaenzel
Moto3-Weltmeister Sandro Cortese arbeitet sich in der Moto2 Richtung Spitze Zoom
Frage: "Sandro, wie bist du mit deinen ersten Moto2-Rennen zufrieden?"
Sandro Cortese: "Die ersten Rennen waren natürlich schwierig, wenn man als Rookie hochgeht. Man muss alles neu lernen. Die letzten beiden Rennen waren wirklich gut, wir haben zweimal Punkte geholt. Das Ziel lautet auch bei den nächsten Rennen bis zum Sachsenring und dann auch nach der Sommerpause, dass wir immer punkten."
Frage: "Kann man sagen, dass du dich mittlerweile gut in der Klasse eingefunden hast?"
Cortese: "Wir sind auf dem richtigen Weg. Natürlich fehlt es noch an ein paar Dingen, aber es wäre nicht normal, wenn alles sofort gehen würde. Wenn wir so weitermachen, dann werde ich richtig Fuß fassen und schnell in die Top 10 kommen."
Frage: "Ist deine Umstellung auf die 600er abgeschlossen und kannst du dir von anderen Fahrern noch etwas abschauen? Und wie ist das Gefühl im Regen mit der 600er?"
Cortese: "Komplett im Regen sind wir noch nicht gefahren, nur einmal bei den Tests. In Mugello hat es leicht geregnet. Ich bin immer noch in der Lernphase und ich lerne mit jedem Wochenende dazu. Deshalb sind wir auch noch nicht ganz vorne."
"Wenn die Umstellung abgeschlossen wäre, dann wären wir auch weiter vorne. Wenn wir mit dem Team die gleichen Schritte machen wie bei den letzten Rennen, dann sind wir auf einem guten Weg auch die Umstellung abzuschließen. Dann wollen wir vorne angreifen."
Frage: "In der Moto2 geht es extrem eng zu. Wenn manchmal eine bis 1,4 Sekunden fehlen, kann man schnell 17. sein. Es kommt also extrem auf Details an."
Cortese: "Ja, es ist sozusagen ein Cup. Jeder hat ungefähr das gleiche Motorrad - den gleichen Motor, die gleichen Reifen. Deshalb liegt viel an der Abstimmung des Motorrades und am Fahrer."
Frage: "Wo siehst du bei dir als Fahrer noch Nachholbedarf?"
Cortese: "Ich muss überall noch lernen. Es sind keine großen Sachen, sondern überall Details."
Frage: "In den vergangenen beiden Rennen bist du in die Punkteränge gefahren. Man sieht, dass die Formkurve nach oben geht und ihr Fortschritte macht."
Cortese: "Ja, es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre."
Arbeit geht schrittweise voran
Frage: "Worauf liegt in den nächsten Rennen der Fokus bei der Abstimmung? Gibt es einen bestimmten Bereich, an dem ihr arbeiten wollt?"
Cortese: "Wir wollen uns generell steigern. Ich kann überall noch lernen, damit ich vorne mitfahren kann. Deshalb gibt es bei mir noch keine Feinheiten. Wir müssen überall noch Schritte machen, damit wir es regelmäßig in die Top 10 schaffen. Dann sind die nächsten Schritte nötig."

© FGlaenzel
In der WM liegt Sandro Cortese mit fünf Punkten auf Rang 21 Zoom
Frage: "Es war auffällig, dass du bei den Rennen am Start oft mehrere Positionen verloren hast. Was waren die Gründe dafür?"
Cortese: "Ich habe von der fahrerischen Seite einen Schritt gemacht und wir mussten fahrwerksseitig nachziehen. Dadurch hatte ich Probleme mit vollem Tank, um in den ersten Kurven gleich angreifen zu können. Wir versuchen das jetzt in Barcelona hinzubekommen, damit ich meinen Startplatz verteidigen kann."
Frage: "Du hast den vollen Tank angesprochen. Wie wirkt sich das genau auf das Fahrgefühl aus?"
Cortese: "Es geht hauptsächlich um das Fahrwerk. Die Vordergabel ist zu weit unten und vermittelt dadurch das Gefühl, als wenn das Vorderrad einklappen würde."
Frage: "Du hast auch immer betont, dass es für dich ein Vorteil ist, dass du alleine im Team bist und keinen Teamkollegen hast. Siehst du das immer noch so?"
Cortese: "Auf jeden Fall."
Frage: "Hast du Referenzdaten von anderen Teams oder von Kalex?"
Cortese: "Nein. Wir müssen an unseren Sachen arbeiten. Das ist auch gut, denn jeder Fahrer ist anders. Wir haben schon im Winter gut gearbeitet und arbeiten uns jetzt von Rennen zu Rennen. Es ist jetzt nicht so, dass man für jedes Rennen das Motorrad neu abstimmen muss. Man hat eine gewisse Grundabstimmung und auf der bewegt man sich."
Frage: "Arbeitet ihr eng mit Kalex zusammen? Bekommt ihr Feedback?"
Cortese: "Immer. Wir haben eine sehr gute Kooperation mit Kalex."
Frage: "Was habt ihr beim Montagstest in Mugello ausprobiert? Leider hat es geregnet."
Cortese: "So gut wie nichts. Ich bin zehn Runden gefahren und dann hat es geregnet."
Frage: "Jetzt kommt Barcelona, wo die Spanier sicher stark sein werden. Was hast du dir vorgenommen?"
Cortese: "Die Spanier sind immer sehr stark, ob es jetzt Barcelona oder Mugello ist. Es wird nicht anders sein. Vielleicht sind sie etwas motivierter als sonst. Wir müssen wieder konzentriert an die Sache herangehen und dann sind wir wieder gut dabei."
Frage: "Ist es realistisch zu sagen, dass wenn alles gut läuft, Ergebnisse in den Top 10 oder Top 12 möglich sein sollten?"
Cortese: "Ja. Also wenn wir am Start gut wegkommen, dann sollten wir es schon unter die Top 12 schaffen."

