• 03.06.2013 09:28

Wochenende mit Höhen und Tiefen für die Deutschen

Stefan Bradl sorgt mit seinem vierten Platz in Mugello bei seinem Team für Partystimmung - Jonas Folger und Marcel Schrötter lassen in den Rennen Federn

(Motorsport-Total.com/SID) - Stefan Bradl stellte seine Maschine ab, und schon flogen die Korken. Mit einem vierten Platz beim Heimrennen seines italienischen Teams hat der 23-Jährige das beste Ergebnis seiner MotoGP-Karriere egalisiert und für das Highlight der bislang so schwierigen Saison gesorgt. Wie im Vorjahr machte der Zahlinger sich und seinen Chef Lucio Cecchinello in Mugello glücklich, nach dem Großen Preis von Italien überwog derweil bei den übrigen deutschen Fahrern die Enttäuschung.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl hatte beim Grand Prix von Italien ein gutes Rennwochenende Zoom

"Ich bin zufrieden. Es war ein gutes Rennen", bemerkt Bradl nach dem Grand Prix nüchtern bei 'Sport1'. Die Champagner-Dusche vom Team war ihm sogar etwas unangenehm. "Ein bisschen zu viel" sei gefeiert worden, fand er. Als Geheimnis für den Erfolg nannte Bradl die gute Mischung aus "Aggressivität und Vernunft". Die Bilder erinnerten an die vergangene Saison, als Bradl ebenfalls Vierter geworden war - doch diesmal lief es völlig anders. Knapp hatte Bradl als Neueinsteiger das Podest verpasst, diesmal war es außer Reichweite. Der Moto2-Weltmeister von 2011 lag mit seiner LCR-Honda schnell weit hinter der Spitzengruppe, Platz vier war das Maximum.

Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) gewann überlegen vor seinem spanischen Landsmann Dani Pedrosa (Honda) und Yamaha-Markenkollege Cal Crutchlow. Im Gesamtklassement führt weiter Pedrosa (103 Punkte), Lorenzo (91) ist Zweiter, Marc Marquez (77) nur noch Dritter. Der Rookie, schon am Freitag mit mehr als 300 km/h gestürzt, flog auf Platz zwei liegend drei Runden vor Schluss erneut ab. Die Tifosi unter den mehr als 76.000 Zuschauern hatten schon lange zuvor eine herbe Enttäuschung erlebt. Ihr Superstar, Italiens neunmaliger Weltmeister Valentino Rossi (Yamaha), stürzte in der ersten Runde nach einem Zusammenstoß und konnte nicht weiterfahren.


Fotos: MotoGP in Mugello


Jonas Folger (Kalex-KTM) sah die Zielflagge, stand nach seinem sechsten Platz in der Moto3 aber ähnlich ernüchtert wie Rossi in der Boxengasse. "Es war ein Rennen wie jedes andere. Am Anfang waren wir vorne dabei, dann haben wir wieder verloren", bedauert der 19-Jährige: "Ab der Rennmitte hatten wir brutal viel Chattering." Zum ersten Mal hatte der Schwindegger in dieser Saison die Pole-Position erobert, doch das half einen Tag später nichts.

Jonas Folger

Die KTM-Werksmaschinen sind der Kalex-KTM von Jonas Folger überlegen Zoom

Beim Start behauptete Folger die Führung, wehrte sich danach aber vergeblich. Ein Konkurrent nach dem anderen zog vorbei. Am Ende reichte es wieder nicht für ein Podium, der Abstand zum Führungstrio wird für den WM-Vierten immer größer. Der Sieg ging an Luis Salom, dahinter kamen seine spanischen Landsleute Alex Rins und Maverick Vinales ins Ziel. Die Führung im WM-Klassement behauptete Vinales (106 Punkte) vor Salom (102) und Rins (81) Dahinter liegt Folger (63). Philipp Öttl (Kalex-KTM) als 19. und der Krostitzer Toni Finsterbusch (Kalex-KTM) verpassten WM-Punkte. Florian Alt aus Nümbrecht (Kalex-KTM) war wegen eines Knochenbruchs im Unterarm nicht am Start.

Die beiden deutschen Moto2-Fahrer machten sich frühzeitig viel kaputt. Der 20-jährige Marcel Schrötter (Kalex) wurde beim Start vom dritten auf den zehnten Platz durchgereicht. Sandro Cortese (Kalex) rutschte in der ersten Runde um sechs Positionen auf den 21. Rang ab, kämpfte sich aber wieder bis auf Platz 14 nach vorn. Vor zwei Wochen hatte er in Le Mans als 13. seine ersten drei Punkte nach dem Aufstieg in die Moto2 geholt. "Der Start war gut, die erste Kurve auch. Aber speziell mit vollem Tank hatte ich große Probleme beim Einlenken", analysiert Cortese. Schrötter dachte nach der verpassten Gelegenheit darüber nach, künftig angriffslustiger zu sein: "Ich will nicht zu viel riskieren. Ein paar Leute halten einfach voll rein."

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