• 09.01.2010 12:45

  • von Lennart Schmid

Aspar setzt ebenfalls auf RSV

Nach AB Cardion hat sich offenbar auch das Aspar-Team dazu entschlossen, in der kommenden Moto2-Saison ein RSV-Chassis zu verwenden

(Motorsport-Total.com) - Seit Aprilia im November überraschend verkündet hat, sein Moto2-Projekt mit sofortiger Wirkung einzustellen, befinden sich diverse Teams, die eigentlich auf das Aprilia-Chassis gesetzt hatten, auf der Suche nach einem geeigneten Ersatz. Dazu gehört auch das renommierte Aspar-Team von Jorge Martinez, das in der Vergangenheit sowohl in der 125er- als auch in der 250er-WM große Erfolge mit Aprilia gefeiert hat.

Titel-Bild zur News: Mike di Meglio

Mike di Meglio startet 2010 voraussichtlich auf einer Moto2 von RSV

Deshalb stand auch zunächst die Idee im Raum, ob Aspar das Aprilia-Projekt einfach übernehmen und in Eigenregie vorantreiben könne. Doch Aprilias Entscheidung, seinen bis dahin entwickelten Prototypen konsequent unter Verschluss zu halten, zwang Teams wie Aspar dazu, sich nach anderen Fabrikaten umzusehen.#w1#

Nachdem sich Karel Abraham mit seinem AB-Cardion-Team kürzlich dazu entschlossen hat, künftig auf die RSV DR 600 zu setzen, scheint es ihm Martinez nun gleichzutun. Nachdem man im Dezember die Prototypen von BQR, FTR, Suter, Kalex und RSV ausprobiert hatte, stand danach die Frage im Raum: Kalex oder RSV? "Von allen Motorrädern, die wir getestet haben, haben uns die Kalex und die RSV am meisten gefallen", sagte der Teamchef gegenüber 'AS.com'.

Inzwischen ist die Entscheidung offenbar pro RSV ausgefallen. Der italienische Hersteller scheint wohl auch aus taktischen Gründen für Aspar attraktiver zu sein als die deutsche Kalex. "Die Entscheidung wird von den technischen Gegebenheiten abhängen", beteuert Martinez zwar. "Aber gegen Kalex spricht nun mal deren enge Verbindung zum Pons-Team. Im Gegensatz dazu ist RSV einfach nur ein Hersteller, der voll in unser Team integriert werden kann."

Der Rahmen der RSV-Moto2 ähnelt in seinem Grundkonzept dem der früheren MotoGP-Maschine von Ducati: statt wie die meisten anderen Hersteller auf einen Aluminium-Doppelträger zu setzen, verwendet RSV einen Gitterrahmen. Der Vorteil dieser Konstruktion liegt unter anderem darin, dass man die Flexibilität des Rahmens besser kontrollieren kann und damit Chattering eher vermeidet.