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Aegerter mit Siegchancen, Lüthi und Mulhauser in den Punkten

Die Schweizer setzen sich in Indy stark in Szene: Aegerter sammelt Führungsrunden, Lüthi kämpft in der Spitzengruppe und Mulhauser sammelt einen WM-Punkt

(Motorsport-Total.com) - Bei schwierigen Bedingungen in Indianapolis zeigten die Schweizer in der Moto2 sehr gute Leistungen. Dominique Aegerter stürmte nach dem Start an die Spitze und führte das Rennen einige Runden lang an. WM-Leader Johann Zarco drückte sich kurz vor Rennende aggressiv vorbei, was Aegerter etwas zurückwarf. Als Vierter verpasste der Schweizer das Podium knapp.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco, Dominique Aegerter

Dominique Aegerter hatte die Chance, das Rennen in Indy zu gewinnen Zoom

"Bei der Attacke von Zarco habe ich drei Plätze und einige Zehntel verloren. Danach war es unmöglich, wieder ganz nach vorne zu kommen", ärgert sich Aegerter nach dem zehnten Rennen der Saison. Im Ziel lag Aegerter 1,719 Sekunden zurück. Zum Podium fehlten etwa acht Zehntelsekunden. "Es ist hart, nur Vierter zu werden, wenn man große Teile des Rennens an der Spitze liegt.

"Nach den Regentropfen vor dem Start war die Entscheidung für die Reifenwahl nicht einfach, aber wir haben die richtige Wahl getroffen", erklärt der Schweizer. "Bei Rennbeginn war die Strecke nur teilweise feucht, aber ich konnte trotzdem einen hohen Rhythmus fahren. Natürlich bin ich über das verpasste Podest enttäuscht, aber der Rennsport bringt auch solche Dinge mit sich."

"Ich liebe den Kampf und dieser Grand Prix wurde wirklich beinhart geführt. Und vor allem war ich glücklich, in der Gruppe dabei zu sein, die um den Sieg kämpfte", schildert der Aegerter, der mit seiner Kalex deutlich besser zurechtkommt als zu Saisonbeginn. "Mein Team hat dieses Wochenende super gearbeitet. Meine Kalex war in jeder Hinsicht perfekt. Indianapolis ist eine Strecke, die ich sehr gern mag, und jetzt warte ich ungeduldig auf Brünn, um meine Leistung zu bestätigen."

Lüthi hat Glück im Unglück

Teamkollege Tom Lüthi fuhr mit dreieinhalb Sekunden als Sechster ins Ziel. "Es gab kein Zögern wegen der Reifenwahl vor dem Start, obwohl es zuvor ein wenig geregnet hatte. Dennoch war ich mit den Slicks in den ersten zwei Runden etwas zu vorsichtig. Im Gegensatz zu Dominique, vor dessen Leistung ich meinen Hut ziehe, habe ich nicht sofort Vertrauen gefunden", bemerkt Lüthi.

"Ich habe vielleicht etwas zu lange gewartet", grübelt Lüthi. "Aber ich wusste, dass das Rennen noch lange dauern würde, und ich fühlte mich auf der Kalex sehr wohl. Als ich zur vordersten Gruppe aufschloss, habe ich gemerkt, dass ich beim Beschleunigen mit Rabat und den anderen Fahrern nicht ganz mithalten konnte. Fünf Runden vor Schluss erwischte ich einen Leerlauf, was Lowes ausnutzte und vorbeizog."

Thomas Lüthi

Kalex-Pilot Tom Lüthi musste dem Motorrad von Sam Lowes ausweichen Zoom

"Doch danach ist er gestürzt, ich musste stark abbremsen, denn sein Motorrad rutschte direkt vor mir über die Piste. Ich konnte die Katastrophe verhindern, verlor aber dabei entscheidende Zeit, der Abstand zu den Podestplätzen war zu groß. Dennoch war der Wiedereinstieg nach der Sommerpause hier in Indianapolis erfolgreich. Ich freue mich sehr auf das Rennen in Brünn in einer Woche, denn diese Strecke liebe ich sehr", so Lüthi.

Mulhauser feiert ersten WM-Punkt

Robin Mulhauser traf ebenfalls die richtige Reifenwahl. Im Rennen kämpfte der Schweizer mit Vibrationen. Doch das Durchhaltevermögen wurde belohnt. In der letzten Runde erbte Mulhauser den 15. Platz und damit einen WM-Punkt. "Wir haben rasch die richtige Reifenwahl treffen können. Nach einem sehr guten Start war ich von Beginn an in den Top 20 und kämpfte mit Randy Krummenacher, den ich schließlich hinter mir lassen konnte. Ich lag dann an der Spitze meiner Gruppe und wir haben so Schrötter und West einholen können", schildert er.

"Acht Runden vor Schluss spürte ich dann deutliche Vibrationen vom Hinterrad. Ich hatte keine Ahnung, was da los war und dachte sogar kurz daran, an die Box zu fahren. Denn ich hatte keine Lust, dass plötzlich der Hinterradreifen auf der Zielgeraden explodiert. Dann merkte ich, dass die Vibrationen hauptsächlich in Linkskurven auftraten. Weil ich rund 20 Sekunden Vorsprung auf meinen nächsten Verfolger hatte, habe ich es in den letzten Runden etwas langsamer angehen lassen und habe am Ende eine Belohnung dafür erhalten", erklärt Mulhauser. "Weil ein Fahrer in der letzten Runde noch gestürzt ist, gab es für mich den ersten WM-Punkt meiner Karriere."