• 24.05.2013 13:25

  • von Dominique Aegerter

Aegerter-Kolumne: "Sehr gut in die Saison gestartet"

Dominique Aegerter mischt in dieser Saison im Spitzenfeld der Moto2 mit - In seiner Kolumne schildert der Schweizer die engen Duelle und seinen Supermoto-Ausflug

(Motorsport-Total.com) - Liebe Motorrad-Fans, die Europasaison ist nun voll im Gange und das Jahr hat für mich sehr gut begonnen. In Katar, Texas und Frankreich bin ich jeweils Vierter geworden. Lediglich in Jerez war es etwas schwieriger. Vierte Plätze sind sicher sehr gut. Mein Ziel sind die Top 5 und das ist nicht einfach zu schaffen. Ich bin deshalb super zufrieden, denn ich bin sehr gut in die Saison gestartet. Das Podium war zweimal sehr, sehr nahe. Wenn ich so weiterfahre, dann werde ich sicher auch den Speed und das Glück haben, und es auf das Podest schaffen.

Titel-Bild zur News: Dominique Aegerter

Der Schweizer Dominique Aegerter ist nach vier Rennen WM-Dritter Zoom

Zuletzt in Le Mans hat das Wochenende gut angefangen, am Freitag war ich gut unterwegs. Im Qualifying waren leider nur 15 Minuten trocken und ich konnte nur Startplatz 13 an Land ziehen. Es war keine so gute Ausgangsposition. Ich hatte dann einen sehr guten Start und konnte mich gleich an der fünften Stelle einreihen. Starten kann ich sicher sehr gut. Es gibt schon einige Tricks, aber die darf ich natürlich nicht verraten.

In der Folge konnte ich immer in der Spitzengruppe mitfahren. Zwei, drei Fahrer sind vor mir auch hingefallen. Das ganze Rennen über hat es ein wenig genieselt. Ich dachte mir, dass es bis zum Ende so bleiben wird und ich in den letzten Runden angreifen kann. Leider hat es vier Runden vor dem Ziel angefangen stärker zu regnen. Ich wollte attackieren, weil bei einem Abbruch die Runde davor gewertet wird. Ich probierte anzugreifen, aber es war leider schon zu feucht. Der vierte Platz war dann ganz okay.


Fotos: Moto2 in Le Mans


Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag ich auf Platz drei. Schon in der Runde vor dem Abbruch wollte ich mehr attackieren, aber der Regen war schon zu stark und ich konnte nicht schneller fahren. Ich war das ganze Rennen dabei, aber für einen Podestplatz muss ich noch schneller werden. Der Abbruch war von der Rennleitung sicher richtig. In zwei Kurven war es richtig rutschig und wir sind um vier, fünf Sekunden langsamer gefahren. Es war sicher die richtige Entscheidung der Rennleitung, weil es dann richtig nass war. Mit Slicks kann man dann nicht fahren.

Dominique Aegerter

In Texas und Frankreich verpasste Dominique Aegerter knapp das Podest Zoom

Bisher konnte ich alle Rennen beenden, was sehr gut ist. Die Konstanz passt. Wenn man das gesamte Wochenende betrachtet, dann ist die Konstanz aber nicht immer optimal. Diesbezüglich müssen wir noch besser arbeiten, damit das Motorrad auch in den Trainings und Qualifyings auf den Punkt perfekt ist. Manchmal ist es in den Trainings ein Auf und Ab, aber im Rennen geht es dann immer. In den Trainings muss ich sicher noch konstanter werden.

Wie euch sicher aufgefallen ist, habe ich in jedem Rennen mit Mika Kallio gekämpft. Wir werden sicher noch einige Duelle in diesem Jahr haben. Er hat viel Erfahrung und ist deshalb auch in Le Mans Zweiter geworden. In der WM haben wir die gleiche Punkteanzahl. Ich will ihn in den nächsten Rennen schlagen. Es macht Spaß gegen alle Fahrer zu kämpfen, aber er ist sicher ein harter Gegner, weil er eben über viel Erfahrung verfügt. Mika bremst sehr spät und hat das Motorrad gut im Griff.

Erfolgreicher Supermoto-Ausflug

Zwischen Jerez und Le Mans habe ich ein aufregendes Wochenende erlebt. Ich bin in Bürglen Supermoto gefahren. Es war für mich wie ein Trainingswochenende. Ich habe dort alte Kumpels wiedergetroffen. Generell trainiere ich viel Motocross oder Supermoto. Dann hat es sich ergeben, dass mich ein Kumpel gefragt hat, ob ich mitfahren will. Klar, wenn etwas in der Schweiz organisiert wird, bin ich dabei. Ich bin mitgefahren und habe auch gleich gewonnen.

Mika Kallio, Xavier Simeon, Dominique Aegerter

Dominique Aegerter (77) mischte im Spitzenfeld munter mit Zoom

Supermotard ist sicher ein gutes Training. Da es in der Schweiz keine Rennstrecken gibt, kann man zwischen den WM-Rennen nie mit dem Motorrad fahren. Das Supermotard kommt am nächsten an die Grand-Prix-Maschine heran. Man muss konzentriert sein und trainiert auch die nötige Kondition. Dazu schärft man das Feeling zum Driften.

Zurzeit ist bei uns in der Schweiz immer noch Winter, es ist kalt und regnet viel. Normalerweise fahre ich viel Motocross und Supermotard, dazu fahre ich auch Mountainbike, gehe Joggen und mache Krafttraining. Ansonsten gibt es zwischen den Rennen immer viel zu tun. Diese Tage steht ein Essen mit dem Team und Sponsoren auf dem Programm. Am Samstag bin ich beim Yamaha-Day in Sursee. Am Sonntag nehme ich bei einem Trackday von Honda-Schweiz teil und am Dienstag geht es dann nach Mugello.


Fotos: MotoGP in Le Mans, Girls


Im Vorjahr bin ich in Italien Achter geworden. Jetzt will ich wieder volle Kanne geben. Ab dem ersten Training versuche ich vorne dabei zu sein. Vielleicht probieren Randy Krummenacher und ich auch Windschattenfahren, damit wir im Qualifying eine gute Zeit fahren können. Mugello ist von den Fans immer super cool. Man spürt die Leute und die Atmosphäre.

Die Strecke selbst ist sehr interessant, es gibt viele Schikanen und man muss exakt fahren. Wichtig ist, dass man sich auf der langen Gerade schön klein macht und nicht zu viel Zeit verliert. Vielleicht gibt es von Suter auch eine neue Verkleidung. Drückt mir bitte die Daumen! Ich werde alles geben, damit es diesmal mit dem Podestplatz klappt!

Euer
Dominique Aegerter #77