• 08.08.2010 16:46

  • von Maximilian Kroiss

Abraham: MotoGP ist der Traum aller Rennfahrer

Auf Karel Abraham wartet eine ereignisreiche Woche - Der Heim-Grand-Prix in Brünn mit der offiziellen Ankündigung seines MotoGP-Einstieges 2011

(Motorsport-Total.com) - Noch genießt Karel Abraham die Sommerpause in der Motorrad-WM. Doch schon ab Wochenmitte wird sich das Gerangel um seine Person immens steigern. Am kommenden Wochenende wird er nämlich bei Runde zehn der Saison 2010 in seiner Heimatstadt Brünn ein vielgefragter Mann sein. Bevor er aber am Freitag mit seiner Moto2-FTR wieder auf Zeitenjagd gehen wird, soll noch der Wechsel in die Königsklasse MotoGP bekannt gegeben werden.

Titel-Bild zur News: Karel Abraham

Karel Abraham hat zuletzt einige starke Rennen in der Moto2 gezeigt

Während der Großteil von Abrahams Klassenkollegen Anfang Juli im Motorland Aragón einen zweitägigen Test absolvierten, fuhr der Tscheche still und heimlich in Mugello die Ducati Desmosedici probe. "Diese Erfahrung war schlichtweg fantastisch", frohlockt Abraham. "Das Bike unterscheidet sich vollkommen zu jedem anderen. Müsste ich dies jetzt und hier alles aufzählen, dann glaube ich, dass ich dafür so ungefähr zwei Tage brauchen würde - solange eben, wie auch mein Test gedauert hat. Natürlich ist es auch nur ein Motorrad, aber mit viel Elektronik bestückt, wie zum Beispiel die Traktions-Kontrolle. Es gibt unglaublich viele Einstellungsmöglichkeiten."#w1#

"Diese zwei Tage gaben mir nur eine Vorahnung davon, wie viele Abstimmungsmöglichkeiten es tatsächlich gibt", so der Tscheche weiter. "Eines kann ich aber jetzt schon definitiv behaupten, die Ducati Desmosedici ist das leistungsstärkste Motorrad der Welt!" Für Abraham geht jedenfalls ein Traum vorzeitig in Erfüllung. "Es ist der Traum eines jeden Rennfahrers, soweit wie möglich nach oben zu kommen. Und MotoGP ist eben die höchste Liga im Motorradrennsport. Für viele bleibt dieser Wunsch jedoch unerfüllt."

Seinem Heim-Grand-Prix blickt er mit gemischten Gefühlen entgegen. "Brünn zählt nicht unbedingt zu meinen glücklichsten Plätzen im WM-Kalender", meint der 20-jährige. "Ich hatte dort noch nie viel Glück. Eigentlich bin ich nur ein- oder zweimal ins Ziel gekommen. Und dabei habe ich mich als 14. in der 250er-Klasse auch nicht wirklich profiliert. Meistens bin ich in Brünn durch Sturz ausgeschieden. Es war aber nicht immer meine Schuld. Oftmals bin ich unglücklich zum Handkuss gekommen. Um ehrlich zu sein, auch der Sachsenring war für mich bis vor kurzem kein gutes Pflaster. Hoffentlich wiederholt sich das auch an diesem Wochenende in Brünn, damit sich für mich auch dort das Blatt zum Guten wendet."

Abraham spricht dabei den unübersehbaren Formanstieg in den letzten Rennen an. "Natürlich fühle ich mich nach den letzten Rennen vor der Sommerpause blendend. Eigentlich muss ich dabei die letzten drei oder vier Grand Prix erwähnen, seit denen ich mich in so starker Form befinde. In Assen wurde ich Neunter, in Barcelona Vierter und auf dem Sachsenring Fünfter. In Barcelona habe ich sogar um das Podium gekämpft. Auch auf dem Sachsenring scheiterte ich nur knapp daran. Ich fuhr nur 0,8 Sekunden hinter dem Drittplatzierten über die Ziellinie. Darüber ärgere ich mich ein wenig."

Der FTR-Pilot konnte aber wegen nachlassender Reifen nicht mehr voll attackieren. "In den letzten Runden hatte ich unzählige Rutscher", erläutert Abraham. "Daher habe ich mich entschlossen diesen fünften Platz nicht leichtsinnig aufs Spiel zu setzen, denn diese Platzierung war eine meiner besten überhaupt. Letztendlich freue ich mich aber auch darüber, dass ich dieses Resultat sicher nach Hause fahren konnte. Im Generellen bin ich mit meinen Leistungen in den letzten Rennen sehr zufrieden. Diese Form will ich auch in der zweiten Saisonhälfte beibehalten."

Bevor es aber mit dem Grand Prix der Tschechischen Republik in die zweite Saisonhälfte geht, wird Karel Abraham am kommenden Mittwoch einer der Stars bei "MotoGP meets Vienna" sein. Dort wird er zusammen mit einigen seiner Grand-Prix-Kollegen nochmals kräftig die Werbetrommel für sein Heimrennen vor den Toren Wiens rühren.