RoC: Grosjean siegt und wird zum deutschen Alptraum

Romain Grosjean siegt beim Race of Champions und schlägt auf dem Weg zum Titel Sebastian Vettel und Michael Schumacher - Tom Kristensen im Finale unterlegen

(Motorsport-Total.com) - "Champagner brennt in den Augen", das waren die ersten Worte von Romain Grosjean nach seinem überraschenden Erfolg beim Race of Champions. Der Franzose darf sich nach seinem Sieg in Bangkok nun als "Champion of Champions" bezeichnen! Grosjean setzte sich im Finale gegen Tom Kristensen durch und feierte im Rajamangala-Nationalstadion seinen ersten Sieg bei dem Prestige-Event. "Wir haben unsere Rache für gestern bekommen" freut sich Grosjean nach seinem Triumph. "Ich habe Michael und Sebastian geschlagen, darüber bin ich sehr zufrieden. Im Finale gegen Tom, der ein wahrlich netter Kerl ist, war es ein schönes Rennen und ich bin sehr glücklich, der Champion der Champions zu sein."

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean holt seinen ersten Einzeltitel beim Race of Champions Zoom

Für Kristensen bedeutet sein zweiter Platz hingegen bereits den dritten Vize-Titel. Der Däne hatte im Finale beide Läufe gegen den Franzosen verloren - sowohl mit dem RoC-Buggy als auch mit dem X-Bow - obwohl er in der K.O.-Phase zuvor deutlich gegen David Coulthard und Titelverteidiger Sebastien Ogier gewinnen konnte.

Schwerer Fehler von Vettel

Für die beiden Deutschen Michael Schumacher und Sebastian Vettel bleibt der Einzeltitel auch im sechsten Jahr nur ein Traum. Konnten die beiden gestern noch alle Läufe souverän für sich entscheiden und sich zum sechsten Mal in Folge zum Nationenmeister krönen, war am heutigen Sonntag bereits im Halb- bzw. Viertelfinale Schluss. Nicht einmal zum ersehnten Aufeinandertreffen im Semifinale kam es. Vettel verlor schon sein erstes K.O.-Duell gegen Grosjean deutlich, nachdem er mit dem Hinterrad an die Begrenzung gefahren war und sich sein Auto beschädigt hatte. Schumacher bedauerte, dass es nicht zum internen Rennen gekommen ist: "Gegeneinander fahren wäre witzig gewesen. Schade, dass es so gekommen ist, aber das ist das Race of Champions, die Mauern sind nah."

Schumacher bekam es so im Halbfinale mit dem Franzosen zu tun, dem er letztlich auch unterlag. "Was auch immer die Gründe dafür sind, ich kann es auch nicht erklären", rätselt der Formel-1-Rekordweltmeister nach seiner Niederlage. "Gestern waren wir eigentlich in jeglicher Hinsicht absolut die Schnellsten und heute Morgen fing es dann an, dass die Zeiten nicht mehr so locker von der Hand gingen. Ich musste viel mehr kämpfen und habe eigentlich auch keinen Fehler gemacht. Mehr war heute nicht drin, ich habe das Maximum erreicht." Allerdings hielt der Ärger des Kerpeners nicht lange: "Wenn man Dritter wird, braucht man sich nicht zu verstecken. Ich freue mich jetzt auf meine Freizeit und wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch."

Vorrunde top, K.O.-Phase flop

Dabei lief es in der Gruppenphase für die beiden gestrigen Sieger noch nach Wunsch: Ohne Niederlage zogen Vettel und Schumacher im Gleichschritt in die K.O.-Phase ein. Da konnte Michael Schumacher auch noch das Duell gegen Romain Grosjean für sich entscheiden. "Jetzt kommen die dicken Brocken", hatte "Schumi" noch nach der Vorrunde gesagt - es sollte sich bewahrheiten.

Auch reichlich Action war bei der diesjährigen Auflage des Spektakels geboten. Reihenweise pflügten die Fahrer die Schikane auf der Brücke weg und handelten sich Zeitstrafen ein. Ryan Hunter-Reay und Jorge Lorenzo übten sich in Off-Road-Einlagen und auch Vettel warf sein Auto in die Bande. Für den größten Schreckmoment sorgte allerdings Andy Priaulx, der seinen Lamborghini heftig durch die Barriere jagte und dabei fast Tom Kristensen mit ins Aus riss.


Fotos: Race of Champions in Bangkok


Schreckmoment für Andy Priaulx

"Das Gaspedal blieb hängen, daher bin ich in die Absperrung gefahren", erklärt Priaulx. "Das ist jetzt schon zum zweiten Mal passiert. Das macht wirklich keinen Spaß. Das muss mit dem ABS zusammenhängen. Ich habe die erste Kurve hart angebremst, und bin geradeaus in die Absperrung gerutscht." Zum Glück blieben alle Fahrer am heutigen Tag unverletzt und dürfen sich nun über das endgültige Ende der Saison 2012 freuen.

Andy Priaulx

Enttäuscht: Für Andy Priaulx war in der Vorrunde nach seinem Unfall Endstation Zoom

Grund zur Freude hatten auch die Zuschauer, die den Weg in das Stadion gefunden hatten. Zwar überstand keiner ihrer thailändischen Landsmänner die Gruppenphase, dennoch gelangen den beiden Lokalmatadoren überraschende Siege: Tin Sritai entschied das Duell gegen MotoGP-Champion Jorge Lorenzo für sich, Nattavude Charoensukawattana bezwang niemand geringeren als den dreifachen Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx.