• 02.08.2007 11:49

Siedler: "Könnte in der Champions League mitspielen"

Norbert Siedler lässt im Interview seinen Sensationssieg in Anderstorp Revue passieren und kündigt einen Besuch bei der Formel 1 in Ungarn an

(Motorsport-Total.com) - Auf einem Testgelände im norddeutschen Papenburg sitzt der Sensationssieger von Anderstorp schon wieder im Rennwagen. Allerdings nicht im S2000 sondern in seinem LMP2-Pescarolo-Judd von Kruse Motorsport, mit dem er am 19. August die 1000 Kilometer von Spa-Francorchamps bestreiten wird. Im Interview beantwortet der Österreicher noch einmal die heißesten Fragen zum Rennwochenende in Schweden.

Titel-Bild zur News: Norbert Siedler

Norbert Siedler drückt der IFM derzeit eindrucksvoll seinen Stempel auf

Frage: "Norbert, noch einmal herzliche Gratulation zu deinem zweiten Sieg in der International Formula Master. Ich nehme an, ihr habt am Sonntagabend noch eine anständige Party geschmissen?"
Norbert Siedler: "Wir haben den Sieg und außerdem den Geburtstag von Michele Caliendo, der am Sonntag 20 geworden ist, bei uns im Zelt gefeiert. Sein Vater hat uns dann am Abend noch alle zum Essen eingeladen. Nur eine gescheite Disco haben wir danach leider keine mehr gefunden."#w1#

Connections zu einem Fußballmanager

Frage: "Apropos: Antonio Caliendo ist in Fußballerkreisen besser bekannt als der Präsident der Queens Park Rangers beziehungsweise ehemaliger Manager von Diego Maradona und Roberto Baggio..."
Siedler: "Ich verstehe nicht viel vom Fußball, aber den Maradona kennt natürlich jeder. Der Vater vom Michele ist einer, der im Team nie Druck gemacht hat, aber er beobachtet alles genau, und ich glaube, er respektiert auch, wie hart ich für das alles kämpfen muss."

Frage: "Norbert Siedler, eine Art Straßenfußballer im Autorennsport, der noch immer auf seine Chance wartet?"
Siedler: "Gut, ich spiele zwar nicht mehr auf der 'Straße', aber ich weiß auf der anderen Seite genau, dass ich auch in der Champions League gut mitspielen könnte. Vielleicht haben ja diesmal die richtigen Leute zugeschaut."

Frage: "Einen Sieg vom 23. Startplatz sieht man nicht alle Tage, da gehört vor allem die richtige Taktik, Glück und unheimliches Fahrgefühl dazu. Es scheint, du kannst mit Slicks übers Wasser gehen..."
Siedler: "Ich mag es am liebsten, wenn man sich möglichst schnell auf neue Verhältnisse einstellen muss. Ob es zuerst trocken ist und dann regnet oder umgekehrt, ist mir eigentlich egal. Allerdings gibt es auch für mich einen Grenzbereich, wie man am Samstag gesehen hat."

In Anderstorp steht die Zeit still

Frage: "Jede andere Rennstrecke verzeiht es, wenn man an einer solchen Stelle einmal mit zwei Rädern aufs Gras kommt. Nur nicht in Anderstorp, wo sich seit Niki Laudas Sieg 1978 scheinbar nichts mehr verändert hat..."
Siedler: "Solange die Strecke für alle gleich ist, habe ich überhaupt nichts dagegen. Ganz im Gegenteil: Ich mag es eigentlich lieber, wenn es auch ein paar kritische Passagen gibt. So wie in Spa, wo wir Ende August wieder für Kruse Motorsport im Einsatz sind."

Frage: "Du testest schon diese Woche wieder das Langsteckenauto, und zwar im norddeutschen Papenburg, und fliegst dann am Freitag nach Budapest zum Formel-1-Grand-Prix."
Siedler: "Ich werde dort beim diesjährigen Partnerevent von SONAX dabei sein und mit ein paar anderen Fahrern wie Bruno Senna und Adrian Zaugg an einem Slotcarrennen teilnehmen. Das wird sicher eine Mordsgaudi. Und außerdem werde ich bei der Gelegenheit auch Sean Thompson, unseren Renningenieur bei Kruse, besuchen, der in der GP2 bei Super Nova für Luca Filippi arbeitet."