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Wittmann: "Jemand wollte nicht, dass ich gewinne..."

Marco Wittmann hat beim Klassiker in Macao eine starke Leistung gezeigt, hatte aber Pech mit den Safety-Car-Phasen und war nach Platz drei enttäuscht

(Motorsport-Total.com) - Signature-Pilot Marco Wittmann dominierte das Wochenende in Macao und war auch im Rennen auf dem Weg zum Sieg beim Formel-3-Klassiker. Die zweite und die dritte Safety-Car-Phase machten dem Deutschen allerdings einen Strich durch die Rechnung. Während der Volkswagen-Fahrer beim ersten Neustart noch die Führung verteidigen konnte, hatte er beim zweiten auf der langen und schnellen Anfahrt zu Lisboa keine Chance. Die Gegner fuhren mit Tempoüberschuss im Windschatten links und rechts vorbei.

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann

Trotz starker Leistung wurde es in Macao "nur" Platz drei für Marco Wittmann

Anschließend startete Wittmann vom fünften Rang eine Aufholjagd und holte Daniel Juncadella und Felipe Nasr noch ein. Eine dritte Safety-Car-Phase beendete das Rennen unter Gelb. Der 21-Jährige hatte eine starke Performance gezeigt, doch über Platz drei konnte er sich im ersten Moment nicht recht freuen. "Ich muss erst darüber schlafen. Im Moment bin ich enttäuscht. So ist der Motorsport, das gehört dazu. Im Moment bin ich nur enttäuscht."

"Wir haben an diesem Wochenende dominiert, waren im Qualifying auf Platz eins und haben das Qualifikationsrennen gewonnen", spricht Wittmann seine starke Leistung an. "Heute konnte ich meine Performance zeigen und war nach dem Start in Führung. Nach der ersten Safety-Car-Phase konnte ich die Führung auch verteidigen. Ich habe gepusht und bin die schnellste Runde gefahren. Ich konnte mir einen komfortablen Vorsprung auf die Verfolger herausfahren. Ich fühlte mich im Auto sehr gut und es war ein schönes Gefühl, das Rennen zu kontrollieren"

Zu diesem Zeitpunkt waren die Zeichen ganz klar auf den ersten Macao-Sieg für Deutschland seit Ralf Schumacher (1995) gepolt. "Dann kam das zweite Safety-Car heraus", sagt Wittmann zu der Phase, ab der sich der Rennverlauf gegen ihn wandte. "Der Neustart war ähnlich wie zuvor, aber meine Verfolger blieben enger zusammen. Deshalb hatten sie gemeinsam einen besseren Windschatten. Sie sind links, rechts und überall an mir vorbeigefahren. Ich hatte keine Chance."


Fotos: Formel 3 in Macao, Sonntag


"Nach dieser Runde war ich Fünfter. Ich sagte mir selbst, dass es noch nicht vorbei ist. Im Stadtteil habe ich voll angegriffen und konnte zu den ersten beiden Fahrern aufschließen. Zwei Runden vor dem Ende war ich sehr nahe dran. Ich glaube, ich hatte noch eine Chance auf den Sieg, aber leider ist die dritte Safety-Car-Phase gekommen."

Damit war das Rennen vorbei und die verbliebenen Autos rollten nur noch ins Ziel. "Irgendjemand im Himmel wollte nicht, dass ich das Rennen gewinne", sagt Wittmann. "Im Moment ist es hart, aber wir haben unsere Leistung gezeigt. Volkswagen und Signature haben mir das bestmögliche Paket an diesem Wochenende zur Verfügung gestellt."

"Wir waren an diesem Wochenende die Besten, und es ist schade, dass wir das wichtige Rennen am Sonntag nicht gewonnen haben. Trotzdem konnten wir zeigen, wozu wir fähig sind. So ist es eben im Motorsport. Ich muss jetzt eine Nacht darüber schlafen. Vielleicht ist es dann morgen besser." Erstmals seit Adrian Sutil im Jahr 2006 stand wieder ein Deutscher auf dem Podium.

Wie es mit Wittmann im nächsten Jahr weitergeht, ist noch offen. Er interessiert sich für die DTM, denn die GP2 und die Renault World-Series sind sehr teuer. "Eigentlich war es mein letztes Formel-3-Rennen in diesem Jahr. Ich wollte mit einem Sieg in den Urlaub fahren. Leider hat es nicht geklappt. Ich weiß nicht, was ich im nächsten Jahr machen werde. Eigentlich ist die Formel 3 für mich nach drei Jahren beendet. Man weiß nie, was alles passieren wird. Vielleicht komme ich so wie Mortara zurück."