Juncadella gewinnt den Klassiker in Macao

Der Spanier Daniel Juncadella gewinnt vor Felipe Nasr den Formel-3-Klassiker in Macao - Marco Wittmann klettert als Dritter auf das Podium

(Motorsport-Total.com) - Zahlreiche Unfälle, Safety-Car-Phasen und Windschattenschlachten prägten den Formel-3-Grand-Prix von Macao. Der Deutsche Marco Wittmann kontrollierte das Rennen in der ersten Hälfte, aber nach einem Neustart fielen die Gegner links und rechts im Windschatten über den Signature-Piloten her. Dabei setzte sich Daniel Juncadella durch. Das Rennen endete nach einem Unfall auf der Zielgeraden hinter dem Safty-Car. Juncadella feierte einen triumphalen Sieg. Felipe Nasr wurde Zweiter, während sich Wittmann noch als Dritter auf das Podium kämpfte.

Titel-Bild zur News: Daniel Juncadella

Daniel Juncadella hat für Mercedes den Klassiker in Macao gewonnen

Wittmann kam von der Pole-Position perfekt weg. Bis zur ersten engen Rechtskurve kam er unter Druck der Verfolger, die sich in den Windschatten gehängt hatten. Der Deutsche setzte sich aber durch und ging vor Valtteri Bottas und Nasr in Führung. Dahinter ging es turbulent zu. Roberto Merhi würgte seinen Motor auf Startplatz drei ab. Dahinter konnten Richie Stanaway und Laurens Vanthoor nicht ausweichen und knallten links und rechts in das Heck des Spaniers.

Vanthoor drehte sich mitten im Feld und die restlichen Fahrer versuchten irgendwie auszuweichen. In dem Durcheinander erwischte es Daniel Abt. Sein linkes Hinterrad war abgerissen. Für die vier Fahrer war das Rennen bereits beendet. In der engen Lisboa-Kurve drehte sich Carlos Huertas und Kimiya Sato konnte nicht ausweichen. Beide konnten aber weiterfahren. Das Safety-Car wurde auf die Strecke geschickt und das Feld durch die Boxengasse geführt, damit die Streckenposten die Wrackteile auf der Zielgeraden einsammeln konnten.

In der vierten Runde erfolgte der Neustart. Wittmann kam in der langen Anfahrt zu Lisboa erneut unter Druck seiner Verfolger, doch der Signature-Pilot setzte sich durch und behielt weiter die Führung. Einen Umlauf später versuchten Bottas und Juncadella an Nasr für Platz zwei vorbeizugehen. Bottas setzte sich durch, doch beim Herausbeschleunigen aus Lisboa brach das Heck aus und der Bolide berührte mit der linken Seite die Leitplanken. Die Radaufhängungen waren beschädigt und das Rennen für den Finnen vorbei.

Wittmann ließ sich davon nicht beeindrucken und brannte sofort eine schnellste Runde in den Asphalt. Damit setzte er sich gleich um einige Wagenlängen ab. Der Abstand war groß genug, damit sich die Verfolger nicht in seinen Windschatten hängen konnten. Juncadella war vor Nasr Zweiter. Auf den Plätzen vier bis sechs folgten Yuhi Sekiguchi, Hannes van Asseldonk und Hideki Yamauchi.


Fotos: Formel 3 in Macao, Sonntag


In der siebten Runde wurde erneut das Safety-Car auf die Strecke gerufen. Felix Rosenqvist war im kurvigen Streckenabschnitt gegen die Leitplanken geprallt. Sein Frontflügel lag mitten auf der engen Straße. Ein nachfolgender Konkurrent schlitzte sich daran auch gleich einen Reifen auf. Zwei Umläufe später erfolgte der Neustart.

Felipe Nasr

Der Brasilianer Felipe Nasr wurde von Startplatz zwei auch Zweiter Zoom

Wittmann verliert Führung

Wittmann trickste seine Gegner zunächst aus, doch auf der langen Geraden kamen die Verfolger im Windschatten immer näher heran und scherten aus. Noch vor der Bremszone zu Lisboa wurde der Deutsche überholt und auf Platz vier zurückgedrängt. An die Spitze hatte sich Juncadella gebremst. Die Reihenfolge lautete ab diesem Zeitpunkt: Juncadella, Sekiguchi, Nasr, van Asseldonk und Wittmann. Carlos Munoz verbremste sich in Lisboa und landete im Reifenstapel.

Juncadella versuchte gleich eine Soloflucht an der Spitze, während sich in der zehnten Runde Nasr in Lisboa an Sekiguchi vorbeibremste. Wittmann steckte weiterhin auf Platz fünf fest. Der Deutsche schnappte sich im Windschatten van Asseldonk und war wieder Vierter. Im kurvigen Stadtteil klebte der 21-Jährige an Sekiguchi und schnappte sich den Japaner problemlos auf der langen Geraden. Drei Runden vor dem Ziel war er bereits als Dritter wieder auf Podestkurs.

Nasr holte unterdessen Juncadella an der Spitze ein, während Wittmann knapp zwei Sekunden zurücklag, aber schnell aufholte. Der Deutsche war klar der schnellste Mann in Macao und untermauerte das gleich mit der schnellsten Rennrunde. Während der Dreikampf an der Spitze tobte, wurde erneut das Safety-Car auf die Strecke geschickt.

Wittmann kämpft sich zurück

Auf der Zielgeraden waren drei Autos verunfallt und unzählige Trümmerteile lagen auf der Fahrbahn. Gleich darauf drehten sich auch zwei weitere Boliden im kurvigen Stadteil, darunter Alexander Sims. Das Rennen konnte aufgrund der gestrandeten Boliden auf der Zielgeraden nicht mehr freigegeben werden und ging hinter dem Safety-Car zu Ende.

Damit war Juncadella der Sieg beim 58. Grand Prix von Macao nicht mehr zu nehmen. Von Startplatz sechs hatte der Spanier, der übrigens der Neffe von Ex-Formel-1-Pilot Luis Perez Sala ist, alles richtig gemacht, und die Neustarts nach den Safety-Car-Phasen perfekt genutzt. Nasr hatte an diesem Wochenende zwar nicht ganz das schnellste Auto, doch mit Platz zwei feierte der Champion der Britischen Formel 3 auf dem Podium.

Marco Wittmann

Der Deutsche Marco Wittmann war auch im Rennen der schnellste Pilot Zoom

Der schnellste Mann des Wochenendes war Wittmann, für den es der dritte Platz auf dem Podest wurde. Abgesehen vom ersten Qualifying war der Signature-Pilot immer auf Platz eins zu finden und hatte das Rennen in der Anfangsphase klar unter Kontrolle. Beim Neustart nach der Safety-Car-Phase wurde er allerdings im Windschatten links und rechts überholt. Als Dritter blieb ihm der ganz große Erfolg zwar verwehrt, aber trotzdem gab es einen Pokal, einen Lorbeerkranz und Champagner.

Sekiguchi wurde Vierter, gefolgt von van Asseldonk und William Buller. Tie Top 10 rundeten Lucas Foresti, Jazeman Jaafar, Richard Bradley und Adderly Fong ab. Insgesamt kamen nur 13 Autos ins Ziel. Die andere Hälfte des Feldes war durch Unfälle ausgeschieden.