Die Stimmen der Top 3 aus Macao

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifikationsrennen in Macao stand ganz im Zeichen dreier Männer: Marco Wittmann setzte sich am Start durch, baute sich in der ersten Runde ein kleines Polster auf und verwaltete das souverän bis ins Ziel. Dahinter schaffte es Felipe Nasr nicht, die kleine Lücke zu schließen. Stattdessen kam der Britische Meister unter Druck von Roberto Merhi, der nach seiner Strafe vom Donnerstag nur von Position acht angreifen dufte. Rundenlang suchte der Spanier einen Weg an Nasr vorbei und es wurde oft eng. Das Safety-Car setzte dem Duell vorzeitig ein Ende.

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Felipe Nasr, Marco Wittmann und Roberto Merhi in der Pressekonferenz

Diese drei Piloten gelten für das wichtige Rennen am Sonntag auch als die heißen Favoriten. "Es ist immer schön zu gewinnen und auf der höchsten Stufe des Podiums zu stehen", freut sich Wittmann. "Trotzdem werden wir nicht zuviel feiern, weil es erst das Qualifikationsrennen war. Das Rennen morgen ist viel wichtiger. Das wollen wir gewinnen", blickt der Deutsche voraus. "Ich hatte einen sehr guten Start und auch Glück, dass Felix da Costa neben mir seinen Motor abwürgte."

"Auf den ersten Metern konnte ich gleich einen Vorsprung auf meine Verfolger aufmachen. Ich blieb ganz auf der Innenseite. Felipe kam mir sehr nahe. Ich glaube, er war vor Lisboa voran, aber ich bremste später und hatte die bessere Linie. In der ersten Runde habe ich voll angegriffen, um mir einen Vorsprung herauszufahren. Der betrug dann um die zwei Sekunden. Ich versuchte zu attackieren, aber gleichzeitig keinen Unfall zu bauen. Ich war sehr konzentriert."

"Ich konnte den Abstand immer bei 1,5 bis zwei Sekunden halten. Es ist sehr schön hier zu gewinnen." Im Qualifikationsrennen sind die meisten Fahrer nicht ans absolute Limit gegangen, weil man sich bei einem Unfall aller Chancen am Sonntag berauben würde. "Ich gehe davon aus, dass ich morgen aggressiver sein werde", schätzt Wittmann. "Jeder findet auf der Strecke immer mehr Vertrauen, aber nicht nur die anderen, sondern auch ich. Ich versuche zu gewinnen, will gewinnen und ich werde mein Bestes geben."

Nasr feilt noch an der Abstimmung

Nasr musste sich nach hinten wehren und hat Verbesserungspotenzial bei der Abstimmung seines Dallara geortet. "Ich bin recht zufrieden. Es war ein schwieriges Rennen, um mit dem Tempo der Spitze mitzugehen. Es war Richtung Lisboa recht knifflig, weil ich das Auto in der Mitte war. Ich war vorsichtig, weil ich das Rennen beenden wollte. Marco war auf der Innenseite und ich bremste einen Tick früher, damit wir nicht kollidieren. Eine Sekunde war ich auch vorne. Ich versuchte ihm zu folgen, aber er ist eine sehr gute erste Runde gefahren. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung."

"Wittmann und Merhi waren sehr schnell. Wittmann hatte im zweiten Sektor ein starkes Auto, aber ich war im letzten Sektor sehr schnell und konnte dort immer etwas aufschließen und von Merhi wegziehen. Wir müssen uns jetzt die Daten anschauen, wie wir uns weiter verbessern können, damit wir morgen noch stärker sind", spricht Nasr die bevorstehende Arbeit an. Platz zwei ist eine sehr gute Ausgangsposition in Macao."

Das Duell mit Merhi belebte die Rennaction, auch wenn Nasr nicht ganz zufrieden mit der Fahrweise seines Konkurrenten war. "Ich sah, dass er auf der Geraden viel schneller war als ich. Mit seinem Schwung konnte er auch später bremsen. Es war sicher, aber manchmal bremste er zu spät. Ich glaube, er hat es zu hart probiert und wir berührten uns auch. Solange er weiß was er tut, ist es okay. Hoffentlich ruiniert er uns morgen nicht das Rennen."

Merhi: "Ich bin der Schnellste"

"Platz drei ist okay", sagt Merhi nach seiner schlechten Startposition. "Es ist für den Start vielleicht die beste Position überhaupt. Im Vorjahr startete Abt als Dritter und war in Lisboa Erster. Ich finde, es ist ein sehr guter Platz. Ich habe nicht angegriffen um zu gewinnen, weil das nicht so wichtig war. Es war nur das Qualifikationsrennen und es war wichtig als Zweiter oder Dritter ins Ziel zu kommen."

"Selbst für Marco war der Sieg nicht so wichtig. Ich glaube, ich bin richtig schnell und vielleicht sogar der Schnellste. Wir werden es morgen sehen. Alles ist gut und ich fühle mich komfortabel. Ich glaube, es wird morgen ein guter Tag." Merhi spricht zwar davon, dass er unbedingt ins Ziel kommen wollte, aber mit Nasr wurde es bei einem Überholversuch in runde acht sehr eng.

"Ich glaube, das war etwas am Limit. Ich glaube, er sollte sich daran erinnern, dass es nur ein Qualifikationsrennen war", sagt Merhi zu dieser Situation. "Er hat seine zweite Position hart verteidigt. Man muss nur auf Valtteri schauen, er hat sein Hirn verwendet und ist Vierter geworden."