• 19.01.2011 13:48

  • von Britta Weddige

Hänninen führt nach turbulentem "Monte"-Auftakt

Die ersten Prüfungen der Rallye Monte Carlo sind absolviert: Juho Hänninen führt vor Stéphane Sarrazin, einige bekannte Fahrer schon draußen

(Motorsport-Total.com) - Die Jubiläums-"Monte" ist eröffnet: Die ersten beiden Prüfung der Rallye Monte Carlo, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, sind gefahren. In Führung liegt der IRC-Titelverteidiger Juho Hänninen. Der Skoda-Werksfahrer konnte sich in der zweiten Wertungsprüfung, der 41,06 Kilometer langen "Burzet - St. Marital" an die Spitze des Klassements setzen. Dabei unterbot er die bisherige Rekordzeit von Didier Auriol um eineinhalb Minuten.

Titel-Bild zur News: Juho Hänninen

Juho Hänninen hat nach den ersten beiden Prüfungen die Nase vorn

Zweiter ist Peugeot-Pilot Stéphane Sarrazin, der in der ersten Wertungsprüfung die Bestzeit geholt hatte. Er hatte in der zweiten Prüfung auf weiche Reifen gesetzt, berichtete aber, dass sein Auto damit ziemlich rutschte. Freddy Loix, der bei der Rallye Monte Carlo einen Skoda Fabia S2000 pilotiert, ist Dritter vor dem früheren Rallye-Weltmeister Petter Solberg. Der Norweger ist auf Einladung von Peugeot bei der "Monte" am Start.

Gesamtleader Hänninen wurde im vergangenen Jahr Zweiter hinter Ford-Gaststarter Mikko Hirvonen. In diesem Jahr will er auf dem Podest eine Stufe weiter nach oben. Doch er weiß, dass er keinen Spaziergang vor sich hat: "Es ist nicht einfach. Momentan scheint es eher eine Asphaltrallye zu sein, und das ist für mich schwieriger. Wir wissen, dass manche Fahrer auf diesem Untergrund schneller sind. Es wird sehr schwierig sein, auf das Podium zu kommen, aber ich werde es versuchen." Momentan läuft es zumindest gut für den Finnen.

Petter Solberg, der als Vierter derzeit einen Rückstand von 44,6 Sekunden auf Hänninen hat, wurde im Vorfeld als heißer Siegeskandidat gehandelt. Das hat sich der Norweger für seine erste Rallye in einem Peugeot 207 S2000 auch vorgenommen: "Ich bin nicht hier, um irgendeinen Blödsinn zu machen, aber ich werde kämpfen. Es ist egal, in welchem Auto ich sitze - ich fahre einfach gern. Ich bin in den Peugeot gesprungen und das hat gut funktioniert. Ich kann richtig attackieren und ich attackiere gern. Ich denke, dass es viel Spaß machen wird. Und hey, ich gehe hier als richtiger Fahrer an den Start: Ich habe einen Vertrag für diese Rallye unterschrieben."

"Ich bin nicht hier, um irgendeinen Blödsinn zu machen, aber ich werde kämpfen." Petter Solberg

Schon die ersten Prüfungen hatten es in sich, auch wenn das Wetter sich noch freundlich gesinnt zeigt. Die Bergstraßen rund um Valence forderten ihre ersten Opfer. Für Andreas Mikkelsen, Neuzugang bei Skoda UK, war die "Monte"-Premiere bereits nach der ersten Prüfung beendet. Eigentlich wollte der Norweger vor allem viele Punkte sammeln, da er wie alle IRC-Stammfahrer an die Saisonwertung denken muss. Doch daraus wird nun nichts.

Mikkelsen zog sich auf der ersten Prüfung einen Aufhängungsschaden an seinem Fabia S2000 zu. Und da zwischen SS1 und 2 nur ein Reifenwechsel erlaubt war, konnten er und Beifahrer Ola Floene den Schaden nicht beheben. Da als nächstes die längste Wertungsprüfung der gesamten Rallye anstand, blieb den beiden nichts anderes übrig, als aufzugeben. Und weil es in der IRC kein SupeRally-Reglement gibt, ist die "Monte" für Mikkelsen auch schon vorbei. Peugeot-Pilot Thierry Neuville, ebenfalls ein Monte-Carlo-Neuling, rammte zwei Kilometer vor dem Ziel von WP1 eine Mauer.

Henning Solberg, dessen Ford Fiesta S2000 bei der Rallye Monte Carlo vom WRC-Team seines Bruders Petter betreut wird, hatte einen in der ersten Prüfung einen Reifenschaden - in der zweiten Prüfung kam auch für ihn und Beifahrerin Ilka Minor das Aus nach einem Unfall.

Das Proton-Team muss bereits einen Totalausfall verzeichnen: Nach nur wenigen hundert Metern in der ersten Prüfung musste Chris Atkinson seinen Satria Neo S2000 wegen eines Elektrikdefekts abstellen. In der zweiten Prüfung knallte Per-Gunnar Andersson heftig in eine Mauer.

Petter Solberg hätte es fast erwischt, als er auf einer Stelle mit losem Kies ins Rutschen kam und eine Mauer touchierte. Doch er hatte Glück und blieb von Schäden an Reifen und Auto verschont.

Zwischenwertung nach SS2:

01. Juho Hänninen (Skoda Fabia S2000) - 46:15.5 Minuten
02. Stéphane Sarrazin (Peugeot 207 S2000) +35.6 Sekunden
03. Freddy Loix (Skoda Fabia S2000) +41.7
04. Petter Solberg (Peugeot 207 S2000) +44.6
05. Guy Wilks (Peugeot 207 S2000) +51.5
06. Bryan Bouffier (Peugeot 207 S2000) +52.3
07. Jan Kopecky (Skoda Fabia S2000) +1:04.6 Minuten
08. François Delecour (Peugeot 207 S2000) +1:09.9
09. Giandomenico Basso (Peugeot 207 S2000) +1:22.2
10. Bruno Magalhães (Peugeot 207 S2000) +1:36.3