24h Spa 2022: Kollision in Eau Rouge! Aston Martin verliert alle Chancen

Aston Martins Nicki Thiim übersteht bei den 24h Spa 2022 eine Highspeed-Kollision in Eau Rouge ohne Kratzer - Neun Autos kämpfen 3h vor Schluss um den Sieg

(Motorsport-Total.com) - Der nächste Hersteller muss seine Sieghoffnungen bei den 24h von Spa 2022 begraben: Nachdem Lamborghini und Audi schon länger keinen Trumpf mehr in ihrer Hand haben, hat sich nun auch die Speerspitze von Aston Martin aus dem Kampf um den Gesamtsieg verabschiedet.

Titel-Bild zur News: 24h Spa, Aston Martin

Aston Martin ist raus aus dem Kreis der Sieganwärter in Spa Zoom

Rund dreieinhalb Stunden vor Schluss waren es Nicki Thiim im Beechdean-Aston-Martin #95 und Jules Gounon im ASP-Mercedes #88, die in einen spannenden Zweikampf um den dritten Platz auf der Strecke verwickelt waren. Gounon übte zuvor schon rundenlang Druck auf den Dänen aus, doch der wehrte alle Attacken ab.

Doch mit rund 3:20 Stunden Restzeit auf der Uhr leistete sich Thiim den entscheidenden Fehler: Er verbremste sich in der Bus-Stop-Schikane, was Gounon eine echte Chance eröffnete. Beide fuhren Seite an Seite hinunter zur Senke von Eau Rouge. Auch dort gab keiner der beiden Fahrer nach. Es kam, wie es kommen musste.

Nicki Thiim: Fucking 360 in Eau Rouge!

Oben in Raidillon touchierten sich Thiim und Gounon bei fast 250 km/h. Der Mercedes-AMG konnte ungehindert weiter fahren, doch der Aston Martin drehte sich und zog sich extreme Bremsplatten zu. Thiim rettete das Fahrzeug in langsamen Tempo zurück an die Box, wo er auf seinen Teamkollegen Marco Sörensen übergab.

"Das war ein fucking 360er in Eau Rouge! Ich bin froh, noch hier zu sein. Go hard or go home. Wir hatten nicht wirklich viel Pace, die Strategie hat uns dahin gebracht. Wir wussten, dass der Mercedes-AMG schneller ist. Aber es sind die letzten Stunden, deshalb habe ich alles gegeben", so Thiim in einer ersten Reaktion im SRO-Livestream.

Zuvor erlebten die 24h von Spa 2022 eine relativ ruhige Phase am Vormittag, in der zunächst der ASP-Mercedes #88 und der Rowe-BMW #98 für einige Stunden off-sequence unterwegs waren. Das änderte sich jedoch mit Beginn des letzten Rennviertels gegen 11 Uhr.

Megacrash zu Beginn des letzten Rennviertels

Dort kam es auf dem Weg zur schnellen Blanchimont-Kurve zu einem riesigen Unfall des Garage-59-McLaren #188. Mit tatkräftiger Unterstützung des Sky-Tempesta-Mercedes #93 flog der 720 S GT3 bei Topspeed in die Leitplanken ab. Die Folge war eine Neutralisierung, die wegen Reparaturarbeiten an den Leitplanken fast eine Stunde andauerte.

Die lange Gelbphase, insgesamt die 14. von bislang 15 Full-Course-Yellows, hatte aber zumindest einen Vorteil: Sie sorgte zwischenzeitlich für ein klares Bild an der Spitze. Alle zehn Autos, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Führungsrunde befanden, befanden sich durch die lange Gelbphase wieder auf der gleichen Strategie.

Kurz vor der langen Neutralisierung verabschiedete sich mit dem EMA-Porsche #74 eines von elf in der Führungsrunde verbliebenen Fahrzeugen aus dem Kampf um den Gesamtsieg. Matt Campbell musste die Box ansteuern, da ihm ein anderes Auto während der vorherigen Gelbphase ins Heck bretterte und den Diffusor des Neunelfer beschädigte.

Der jüngste Zwischenfall rund um den Beechdean-Aston-Martin #95 verkleinert das Feld in der Führungsrunde nun auf neun Fahrzeuge. Drei Stunden sind bei den 24h von Spa 2022 noch auf der Uhr.

Noch in der Führungsrunde: BMW #50 #98, Ferrari #51 #71, McLaren #38, Mercedes-AMG #2 #55 #88, Porsche #47

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