• 13.05.2013 03:54

  • von Pete Fink

Zweiter Tag: Andretti dominiert in Indianapolis

Tag zwei: Rookie Carlos Munoz führt ein starkes Andretti-Quartett an - Ryan Briscoe und Michel Jourdain Jr. mit ersten IndyCar-Runden des Jahres

(Motorsport-Total.com) - Starker Auftakt für Andretti Autosport: Fünf Teams schickt Michael Andretti ins diesjährige Indy 500 und vier davon holten sich am zweiten Trainingstag die ersten vier Positionen. Der fünfte Andretti-Chevy kam auf Rang sechs und ganz vorne hatte die Nase ein Rookie: Carlos Munoz, der 21-jährige Kolumbianer, sorgte in 40,355 Sekunden oder 223,023 Meilen pro Stunde für die Tagesbestzeit. Munoz war zudem mit 70 gefahrenen Runden der fleißigste der insgesamt 22 aktiven Piloten.

Titel-Bild zur News: Carlos Munoz

Carlos Munoz erzielte im Andretti-Chevy mit der 26 die Tagesbestzeit Zoom

Dabei hatte der aktuelle IndyLights-Tabellenführer einmal großes Glück, als er in Kurve 1 um ein Haar mit seinem Teamkollegen Marco Andretti (4.; 40,452; 222,485) aneinandergeriet und über das Gras ausweichen musste. "Das war ein Missverständnis", schilderte Munoz die haarige Aktion, die jedoch ohne Konsequenzen blieb. Seine Tagesbestzeit erklärte er bescheiden wie folgt: "Ich hatte einen Windschatten und der war vermutlich besser als der meiner Teamkollegen."

In der Tat: Auch Ryan Hunter-Reay (2.; 40,391; 222,825) und Ernesto Viso (3.; 40,445; 222,523) beteiligten sich genauso am munteren Pack-Racing wie James Hinchcliffe, der in 40,741 Sekunden Sechster wurde. "Wir wissen nicht genau, wo wir stehen", gab sich Hunter-Reay vorsichtig. "Denn noch war nicht das komplette Feld auf der Strecke. Aber wir hatten die Möglichkeit, mit den Teamkollegen zu fahren und das hat eine Menge Spaß gemacht." Kein Zweifel: Das wiedererstarkte Andretti-Team will auch beim Indy 500 ein Wörtchen mitsprechen.

So blieb es A.J. Allmendinger (Penske-Chevrolet) vorbehalten, das Andretti-Quintett als Fünfter zu sprengen. Charlie Kimball war als Siebter erneut der beste Ganassi-Pilot vor Ed Carptenter (Carpenter-Chevrolet; 8.), dem Bestzeithalter des gestrigen Auftakttages. Kimballs Stamm-Teamkollegen Dario Franchitti (15.) und Scott Dixon (16.) verzichteten bei kühlen und windigen Bedingungen auf ausgiebige Erprobungsfahrten: "Die richtige Arbeit beginnt morgen", begründete der Schotte.


Indy 500: Der zweite Trainingstag

Briscoe und Jourdain mit erster Ausfahrt

Gleiches unternahm das Penske-Stammduo Helio Castroneves und Will Power, die in den sechs Trainingsstunden gar keine gezeitete Runde drehten. Auch Simona de Silvestro blieb in der Box, während ihr KV-Teamkollege Tony Kanaan nach 17 gefahrenen Runden als Zehnter gewertet wurde. IndyCar-Rückkehrer Ryan Briscoe, der am Sonntag noch in der ALMS in Laguna Seca fuhr, unterzog seine beiden Ganassi-Chassis hingegen einem ersten Shakedown und kam nach insgesamt 25 Runden auf Platz 13.

Ryan Briscoe

IndyCar-Comeback in Indianapolis: Ryan Briscoe ist wieder da Zoom

"Ich bin sehr glücklich, wieder hier zu sein", sagte Briscoe, der keinerlei Eingewöhnungsprobleme hatte. "Als ich auf die Strecke fuhr, war es wie immer. Alles hat sich ganz normal angefühlt." Sein großes Ziel: "Ich hoffe sehr, dass ich nächstes Jahr wieder ein Vollzeit-Cockpit bekommen kann", und angesprochen auf seinen alten Allmendinger-Penske meinte der Australier: "Na klar. Wenn die 2 an einem vorbeifährt, dann riskiert man schon einen zweiten Blick. Aber so ist es nun einmal im Racing."

Auch im Rahal-Team gab es mit Michel Jourdain Jr. (15.) einen IndyCar-Rückkehrer: "Das Gefühl des Speeds ist nicht so überwältigend wie im Vorjahr, denn damals saß ich ja acht Jahre lang nicht mehr in einem IndyCar", sagte der Mexikaner. "Heute war mein Ziel, mit Vollgas fahren zu können und mein Selbstvertrauen zu stärken." Nach seinen 34 Comeback-Runden ist er sich natürlich sicher, dass "wir im Laufe der Woche noch zulegen können."


Fotos: Indy 500, 2. Freies Training


Am Montag will Pippa Mann im Dale-Coyne-Honda ins Renngeschehen eingreifen und muss sich dazu einem Refresher-Kurs stellen. Mit Conor Daly wird zudem der vierte und letzte Indy-500-Rookie der Auflage von 2013 erwartet, der am Sonntag noch ein GP3-Rennen in Barcelona fuhr. Der aktuelle Wetterbericht ist bis zum Mittwoch übrigens sehr gut, danach steigt in Indianapolis die Wahrscheinlichkeit für einzelne Gewitterschauer auf 30 Prozent.