01.03.2008 12:40
von Pete Fink

Wohin führt der Weg von Paul Tracy?

Nach dem Forsythe-Rückzug läuft Paul Tracy die Zeit davon - ihm bleiben nur wenige Wochen, um sich noch ein Cockpit für 2008 zu organisieren

(Motorsport-Total.com) - Der wohl größte Leidtragende der Entscheidung von Gerald Forsythe, nicht an der wiedervereinigten Formelserie teilzunehmen, ist sicher die kanadische Rennfahrerikone Paul Tracy. Doch obwohl die Zeit knapp wird - Homestead ist bereits Ende des Monats - hat der mittlerweile 39-Jährige noch einige Optionen.

Was wäre eine wiedervereinigte Formelserie ohne Paul Tracy?

Eine Schlüsselfigur in dem anstehenden Cockpit-Puzzle ist dabei - wie sollte es auch anders sein - Tony George. Der IRL-Chef hat in seinem Team Vision Racing mit Ed Carpenter und A.J. Foyt IV zwei Piloten am Start, und wäre wohl durchaus interessiert an einer prominenten Verstärkung.#w1#

Tracy hat mit George auch bereits Kontakt aufgenommen, allerdings aus ganz anderen Motiven heraus: "Er wollte, dass ich einen Kontakt mit Roger Penske und Chip Ganassi herstelle", verriet der IRL-Chef der kanadischen 'Autoweek'. Während Penske jedoch kaum eine denkbare Alternative darstellen dürfte, macht die Ganassi-Option durchaus Sinn.

Denn Ganassi hat anscheinend schon selbst bei George angefragt, ob dieser unter Umständen für Nachwuchsmann Alex Lloyd ein drittes Auto an den Start bringen könne. "Wenn Chip mich nicht dafür bezahlen lassen will, dass ich Alex fahren lasse, dann könnte es sein, dass ich ihn frage, ob er Paul ein Auto gibt."

Das Problem dabei ist das Gehalt, dass Tracy aufrufen wird - eine Million US-Dollar sollen es wohl sein: "Oval-Racing ist ziemlich gefährlich", erklärte Tracy gegenüber 'TSN'. "Für Hamburger und Hot Dogs werde ich sicher nicht fahren."

KV Racing, Rahal/Letterman oder doch Vision?

Sichern sich Kevin Kalkhoven (mi.) und Jimmy Vasser (re.) die Tracy-Dienste? Zoom

Eine andere Möglichkeit bestünde bei Bobby Rahal, denn das Rahal/Letterman-Team hat derzeit nur ein Auto mit Ryan Hunter-Reay am Start. Auch KV Racing - ehemals PKV mit den verbleibenden Teambesitzern Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser - könnte eine Option darstellen.

Vasser ist ein langjähriger CART-Gefährte von Tracy und unterhält beste Verbindungen mit dem Ganassi-Team. Kalkhoven hätte das notwendige Kleingeld für ein Engagement Tracys und seine Bande zu Gerald Forsythe sind weithin bekannt.

Dazu kommt, dass dort bislang nur Oriol Servia bestätigt ist und just mit dem Spanier bestritt Tracy die ChampCar-Saison 2007 bei Forsythe. Die beiden kamen dem Anschein nach auch prächtig miteinander aus. Doch gibt es in diesem Szenario auch einen Haken, denn die 'Autoweek' zitiert Derrick Walker, den Teamchef von Team Australia, der befürchtet, dass Will Power und sein Sponsor Craig Gore in Richtung KV Racing abwandern könnten.

Auch Michael Andretti wünscht sich den Namen Tracy in der Startliste 2008: "Ich hoffe, dass ihn einer nehmen wird", so der AGR-Mitbesitzer. "Es ist immer gut für eine Geschichte. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn, aber er wird die Serie in die Presse und in die Schlagzeilen bringen."

AGR selbst jedoch käme nicht in Frage: "Wir schauen uns nach 19- oder 20-Jährigen um, er ist ja bald 40." Andretti glaubt, dass Tracy die besten Chancen bei Vision Racing habe, dem IRL-Team von Tony George. "Das ging mir als erstes durch den Kopf, das wäre für ihn wohl der beste Ort."