• 31.08.2009 14:34

  • von Roman Wittemeier

Wie wird Sonoma sicherer?

Nach dem heftigen Crash von Will Power und Nelson Philippe rätselt man in der IndyCar: Welche Maßnahmen für den Infineon Raceway?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem schweren Unfall von Nelson Philippe und Will Power in Sonoma sucht die IndyCar-Szene nach Möglichkeiten, die Strecke sicherer zu machen. Ein solcher Vorfall soll auf dem Infineon Raceway nicht noch einmal passieren können - in diesem Punkt sind sich alle einig. Allerdings gibt es derzeit nur wenige Vorschläge zur Verbesserung der Situation.

Titel-Bild zur News: Tim Cindric

Tim Cindric sieht an der Strecke von Sonoma Verbesserungsbedarf

In den aktuellen Diskussionen geht es vor allem um die Kurve 3a. Der schnelle Rechtsknick geht über eine Kuppe, das Ende der Kurve ist nicht einsehbar. Genau in jener Kurve hatte sich Philippe am vorletzten Rennwochenende gedreht. Anschließend war er mit seinem lädierten Fahrzeug hinter der Kuppe quer zur Fahrtrichtung auf der Ideallinie gestrandet. Power hatte die Situation nicht sehen können und war mit Vollgas in Philippes Wagen gekracht.#w1#

"Da liegt kein Fehler von Brian Bernhardt (IndyCar-Chef; Anm. d. Red.) oder von Power oder von Philippe vor", meint Penske-Chef Tim Cindric auf 'Autosport'. Allerdings räumt der Amerikaner ein, dass es bei den Warnungen durch Streckenposten und durch Leuchten keine passenden Hinweise auf die Situation gegeben habe. "Mit Schuldzuweisungen kommen wir aber sowieso nicht weiter. Wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten."

Nelson Philippe

Nelson Phillipe hatte noch Glück: "Nur" Brüche in linkem Fuß und Bein Zoom

"Es gab Zeiten, da hätte ein Pilot einen solchen Unfall nicht überlebt", mahnt Cindric. "Wir werden diesen Streckenabschnitt sicherer gestalten. So etwas wird wohl nicht noch einmal passieren. Das ist gut und wichtig." Allerdings ist unklar, auf welchem Wege man mehr Sicherheit erreichen könnte. Die Beleuchtung könnte besser sein, die Streckenposten und Spotter anders positioniert werden. "Wir hatten sogar einen Spotter an der Ecke", stellt Cindric klar, dass diese Maßnahme kaum Wirkung zeigte, als sein Penske-Pilot in das Philippe-Wrack krachte.

"Wir kennen diese Strecke seit einigen Jahren. Uns waren die Gefahrenstellen bekannt. Vielleicht haben wir nur nicht laut genug nach Veränderungen geschrien", merkt der Penske-Chef an. "Vielleicht haben wir das alles aber auch erst richtig realisiert, weil nun etwas passiert ist. Wir müssen uns alle selbst mal an die Nase fassen."

Aus Sicht von IndyCar-Champion Scott Dixon ist die Situation in Sonoma weder sicher noch ideal. "Aber Unfälle passieren nun einmal", meint der Neuseeländer. "Wir haben schon vor dem ersten Training über mögliche Unfälle gesprochen. Das ist eine Stelle, wo du dein Problem erst erkennst, wenn es schon zu spät ist. Die Streckenposten anders positionieren bringt es nicht und die Mauer können wir auch nicht verschieben. Das wird erst besser, wenn wir den Hügel dort abtragen."